LAIBACH – Bochum, Zeche (15.02.2015)

LAIBACH - Bochum, Zeche (15.02.2015)
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LAIBACH - Bochum, Zeche (15.02.2015)Während dieses Wochenende viele jecke Menschen kunterbunt im Frohsinn taumeln, versammelt sich in der Zeche Bochum eine meist dunkel gekleidete Gemeinde die sich für Kunst interessiert. Und zwar für Neue Slowenische Kunst.

Die Zeche Bochum ist gut besucht, selbst nach über 30 Jahren ziehen Laibach ihre Fans noch immer magnetisch an. Ein Blick durch die Reihen lässt erahnen, dass einige der Besucher die Geschichte der Band ebenfalls schon lange verfolgen. Dazwischen befindet sich auch die jüngere Generation, die sich der Vergangenheit anschließt. Als sich die Halle verdunkelt wird es still im Publikum. Aus den Lautsprechern kriechen elektronische Töne, die zuerst die beiden Keyboarder auf die Bühne begleiten. Die Klänge ziehen sich gespenstisch in die Länge bis auch der Drummer und die Hauptakteure der Band Mina Spiler und Milan Fras erscheinen.

Als Kunstkollektiv bleibt man nicht bei einem Rhythmus hängen, die stets wechselnde Mannschaft hinterlässt ihre Spuren. Mit Nina Spiler im Team bekommt Laibachs Maschinensound eine melancholische Note verpasst.
Die erste Hälfte des Konzertes ist verhältnismäßig ruhig, so wie Milan Fras, der häufig einen Schritt hinter dem Mikro steht, um der weiblichen Kollegin stimmlich Vorrang zu lassen. LAIBACH - Bochum, Zeche (15.02.2015)Wenn es erforderlich ist, übernimmt Fras den Gesang oder die Worte werden im Zwiegesang auf die Melodien gesetzt.
In der ersten Stunde stehen Stücke vom aktuellen Album in der Überzahl auf der Setlist. Altes Material wie Vojna Poema wird aber ebenfalls dazu gepackt.

Nach der Pause ändern Laibach ein wenig die Tonart. Die Elektronik klingt härter und lauter, sodass die Zuschauer angeregt mitklatschen und im Rhythmus zur Musik von B Mashina oder dem DAF Cover Alle gegen Alle stampfen und sich bewegen.
Bei Eat Liver verlässt Mina Spiler den Platz am Synthie um das Mikro in die Hand zu nehmen. Nun steht sie kühl mit strengem Blick am Bühnenrand und zeigt sich das erste und einzige Mal in voller Größe. Laut umjubelt geht sie dnach wieder zu ihrem Instrument.

Klassiker wie Tanz mit Laibach dürfen auch in Bochum natürlich nicht fehlen. Alle tanzen mit und fordern nach mehr. Zweimal gelingt es noch, bis es von der Bühne heißt: Das Spiel ist aus.

Setlist LAIBACH:
01. Vojna Poema
02. Olav Trygvasson Poem
03. Eurovision
04. No History
05. The Whistleblowers
06. Koran
07. Resistance Is Futile
Intermezzo
08. Mach dir nichts daraus (Marika Rökk cover)
09. We Are Millions and Millions Are One
10. Each man kills the thing he loves
11. B Mashina (Siddharta cover)
12. Alle Gegen Alle (D.A.F. cover)
13. Eat Liver!
14. Bossanova
15. See That My Grave Is Kept Clean (Blind Lemon Jefferson cover)
16. Tanz mit Laibach (Z)
17. Das Spiel ist aus (Z)
18. Geburt einer Nation (Queen cover) (ZZ)

Fotos: Martina Peitz

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