Es ist zu vermuten, dass die Karriere von Marlon Roudette auf seinen Vater zurückzuführen ist, den international erfolgreichen Produzenten Cameron McVey, der bereits Künstlern wie Massive Attack, All Saints oder den Sugababes zu Weltruhm verhalf. Seine Stiefmutter ist die schwedisch-britische Sängerin Neneh Cherry. Doch Marlon Roudette ging seinen Weg lieber alleine. Seine Jugend verbrachte er bei seiner Mutter auf der Karibikinsel St. Vincent, zog im Alter von 17 aber nach London, um seine musikalische Laufbahn aufzunehmen.
Gleich sein erstes Projekt, das mit dem indisch-britischen Produzenten Preetesh Hirji gegründete Rap-Soul-Duo Mattafix, erlangte internationalen Erfolg: Mit der Single Big City Life gelang ihnen 2005 einer der erfolgreichsten Songs des Jahres, das Debütalbum Signs Of A Struggle platzierte sich in vielen europäischen Ländern in der Top 20, so auch in Deutschland. Bis 2008 erschienen ein weiteres Album und mehrere Singles, die ebenfalls große Erfolge verbuchen konnten, bevor Marlon Roudette seine musikalische Vision künftig alleine weiterverfolgen wollte.
Er verband seine prägenden Einflüsse – einerseits klassischer Soul im Stile von Sam Cooke und Aretha Franklin, andererseits zeitgenössischer Hip-Hop von Künstlern wie The Roots und Mos Def – mit den Stilelementen seiner karibischen Wurzeln. Roudette ist ein begnadeter Steel Drum-Spieler, wodurch ihm die rhythmische Finesse der karibischen Musik höchst vertraut ist. All diese Elemente verwob er auf seinem Solodebüt Matter Fixed zu einer mitreißenden Melange aus kraftvollen Melodien, geschmeidigen Grooves und einer facettenreichen Vocal-Performance zwischen Rap und Soulgesang. In ganz Europa fand Marlon Roudette damit auf Anhieb viele Fans, insbesondere in Deutschland avancierte er mit seinem mutigen Stilmix zum neuen Star Soul-infizierter Musik.
Auf seinem zweiten, unlängst erschienenen Album Electric Soul erlaubt der Sänger und Multiinstrumentalist, der viele der neuen Songs auf einem Piano in Berlin komponierte, einen tiefen Einblick in seine Seele. Der mittlerweile 31-Jährige nutzte die Textarbeit am neuen Werk zur schonungslosen Selbstreflexion, formuliert eigene Defizite und Sehnsüchte, was dem Album bei aller melodiösen Euphorie eine dunkel schillernde Note verleiht. Verändert habe ihn vor allem, dass er unlängst Vater wurde, erzählt er. Das habe nicht nur seinen eigenen Blick auf die Welt grundlegend verändert, sondern auch dazu geführt, dass er das stets dysfunktionale Verhältnis zu seinem eigenen Vater repariert habe. Damit wurde Electric Soul auch zum ganz besonderen privaten Erfolg.
Termine:
04.02.2015 Frankfurt / Batschkapp
05.02.2015 Hamburg / Docks
06.02.2015 Berlin / Postbahnhof
08.02.2015 Hannover / Capitol
09.02.2015 Köln / Live Music Hall [Tickets]
10.02.2015 Dortmund / FZW [Tickets]
12.02.2015 Stuttgart / LKA Longhorn
13.02.2015 München / Muffathalle