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BLOOD RED SHOES & TIGERCUB – Münster, Sputnikhalle (09.11.2014)

BLOOD RED SHOES & TIGERCUB - Münster, Sputnikhalle (09.11.2014)

Erst einmal ein Hoch auf Google Maps, ohne dass ich die leider schlecht ausgeschilderte Sputnikhalle wahrscheinlich nicht gefunden hätte. Glücklicherweise ist wenigstens die Parkplatzsituation vor Ort so gestaltet, dass man sich schnell seines Autos entledigen kann und keine weiten Wege zum Eingang zurücklegen muss. Beim Einlass hält sich der Ansturm noch in Grenzen und die sympathische Halle (es gibt Astra und Brody Dalle läuft) füllt sich langsam aber stetig und überwiegend mit Studenten.

Die Briten Tigercub punkten schon vor Betreten der Bühne mit dem eingespielten Intro Spiders and Vinegaroons, einem Bonustrack des Self-Titled Rereleases von Queens of the Stone Age. Weitere Sympathien erntet das Trio durch das rebellische Micky-Mouse-Shirt des Frontmanns, der im Vergleich zu seinen bärtigen Kollegen etwas milchgesichtig wirkt. Die auf last.fm als "Grunge Revival" getaggten kratzigen aber sauber dargebotenen Songs wecken scheinbar das Interesse der meisten Anwesenden, niemand tippt gelangweilt auf seinem Mobiltelefon herum, wie es sonst schon mal zu beobachten ist. Die Jungs überzeugen. Das noch ausstehende Album, das auf dem von Blood Red Shoes gegründeten Label Jazz Life veröffentlicht wird, wird sich sicherlich ähnlich gut verkaufen wie die Vinylsingle der Band an dem Abend. Um mal die Band zu zitieren: "It’s gonna be big."

Nachdem Tigercub die Halle mit ihrem Set in angenehmer Länge in Stimmung gebracht haben, entschleunigt die laaange Pause das Geschehen wieder und ein wenig Ungeduld macht sich breit. Ehe es tatsächlich nervig wird, geht das Licht allerdings schon aus und es flackern nur noch die Glühbirnen der Bühnendeko auf und ab um die Blood Red Shoes anzukündigen. Ohne großes Tamtam betreten Laura-Mary Carter und Steven Ansell die Bühne und feuern los. Die Energie der beiden springt direkt aufs Publikum über: es wird gesungen, getanzt und gejubelt und es finden sich nur vereinzelt Deppen, die low-res Handyvideos im Hochformat (!) drehen. Steven hält es nicht immer an seinem Platz, denn hin und wieder klettert er auf sein Schlagzeug um die Masse weiter anzuheizen. Sie schaffen es sogar, auf das ohnehin schon sehr rau klingende, in Berlin aufgenommene, vierte Album noch eine Schippe draufzulegen und reißen mit ihrem sauber abgemischten dreckigen Sound förmlich die Hütte ab. Sauber abgemischt ist übrigens auch das Set, mit dem sie sich quer durch ihre Discographie spielen. Was den beiden dabei zugutekommt ist die relativ kleine Halle, die wie maßgeschneidert wirkt, während das FZW vor einem halben Jahr etwas zu groß war, um wirklich in Stimmung zu kommen. Vor der Bühne sind demnach keine Absperrungen, sodass sich die zierliche Laura-Mary kurzerhand in der Menge wiederfindet. Nachdem das ausgiebige Set ohne viel unnötiges Geschwafel brachial runtergerissen (positiv gemeint!) wurde, verballern die beiden auch noch das letzte Quäntchen Kraft und Stimme in den drei Zugaben. Ein schöner Ausklang für die Woche und ihrer zweiten diesjährigen Deutschlandtour.

Setlist BLOOD RED SHOES:
01. Welcome Home
02. I Wish I Was Someone Better
03. Don’t Ask
04. Lost Kids
05. It Is Happening Again
06. Speech Coma
07. Everything All At Once
08. The Silence And The Drones
09. Cold
10. The Perfect Mess
11. Red River
12. Cigarettes In The Dark
13. Far Away
14. This Is Not For You
15. Heartsink
16. Light It Up
17. Colours Fade
18. Black Distractions (Z)
19. An Animal (Z)
20. Je Me Perds (Z)

Blood Red Shoes:
Blood Red Shoes:


Tigercub:

BLOOD RED SHOES & TIGERCUB - Münster, Sputnikhalle (09.11.2014)

Fotos: André Techert

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