2014 ist das Jahr des in Augsburg aufgewachsenen 30-Jährigen, der mit seinem zweiten Album Hey auf Platz acht der deutschen Albumcharts landete. Maßgeblich am Erfolg Bouranis beteiligt war die Single Auf uns, die als WM-Song für die Berichterstattung der ARD von der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien genutzt wurde. Spätestens nach dem Sieg der deutschen Nationalelf war der Song omnipräsent, was Bourani, der auch schon mit dem Vorgängeralbum Staub & Fantasie punkten konnte, zu einem großen Karriereschub verhalf.
Bevor der Mann des Abends mit seiner Band die Bühne betrat, war es am Münchener Jacob Brass das Publikum von sich zu begeistern. Mit überwiegend Eigenkompositionen nutzte der nur mit einer Gitarre und seiner Stimme bewaffnete Künstler die kurze Zeit die ihm blieb, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit seiner charmanten Art gelang ihm dies schnell. Statt nur seine Lieder herunterzuleiern, schaffte er es in genau dem richtigen Maß mit dem Publikum zu interagieren, ohne im endlosen Geschwafel zu enden. Charmant, schlagfertig und natürlich wirkend blieb er den Kölnern in Erinnerung, als er nach relativ kurzer Spielzeit die Bühne verließ.
Was folgte war eine kleine Pause, um alles auf den Andreas Bourani Auftritt vorzubereiten, der von den rund 2.000 Besuchern sehnlichst erwartet wurde. Schon bald ging es los, doch statt Andreas Bourani trat zur Überraschung vieler Anwesender erneut Jacob Brass auf die Bühne. Wie sich herausstellte ist er ein Teil von Bouranis Band und somit an diesem Abend gleich doppelt am Start.
Der Konzertbeginn stand ganz im Zeichen vom aktuellen Album Hey, von dem mit Refugium, Wieder am Leben, Füreinander gemacht und Alles beim Alten direkt vier Stücke kamen. Mit Nur in meinem Kopf kam der erste große Hit, der von den Kölnern natürlich gebührend gefeiert und durch textsicheres Mitsingen begleitet wurde.
Auch Bourani plauderte mit seinem Publikum. So wollte er wissen, wer im Publikum zurzeit frisch verliebt sei. Das Ergebnis war sehr ernüchternd, wobei seit längerer Zeit Verliebte natürlich nicht zu Wort kamen. Doch da Konzerte keine repräsentativen Statistiken über das Liebesleben der Kölner generieren sollen und der nächste Song Delirium eh von nur einseitig existierender Liebe handelte, war das Thema schnell wieder vom Tisch.
Es war ein schöner Abend mit einem sympathischen Künstler und einem begeisterungsfähigen Publikum. Die Setlist ließ keine Wünsche offen, denn natürlich kam jeder große Hit und jeder Publikumsliebling an diesem Abend vor. Der Sound war makellos, sodass auch von technischer Seite keine Mängel aufzulisten waren. Viele der Anwesenden werden von dem Konzert so begeistert gewesen sein, dass sie wohl auch den nächsten Termin in Köln rot im Kalender markierten. Dieser ist bereits am 13. Januar 2015 in der Kölner Live Music Hall.
Fotos: Markus Hillgärtner