Jeder, der die ereignisreiche Karriere des ehemaligen Guns N’ Roses-Leadgitarristen seit Veröffentlichung von Appetite For Destruction vor 27 Jahren verfolgt hat, kann eigentlich nur staunen. Saul Hudson, wie Slash bürgerlich heißt, hat mit Guns N’ Roses Geschichte geschrieben und weltweit über 100 Millionen Alben verkauft. 1994 kehrte er mit Slash’s Snakepit zurück, gefolgt von zwei Velvet Revolver-Alben: Contraband (die Single Slither gewann einen Grammy) und Libertad. 2010 veröffentlichte er schließlich sein erstes Soloalbum Slash mit einer ganzen Riege an internationalen Gaststars. 2012 kam Apocalyptic Love heraus, auf dem Alter Bridge-Sänger Myles Kenndy alle Gesangsparts übernahm. Beide Alben stiegen in die Top 5 der amerikanischen und deutschen Charts. Seither verfügt er mit den Conspirators, bestehend aus Bassist Todd Kerns und Schlagzeuger Brent Fitz, über eine feste Band.
Kollaborationen spielen im Leben dieses Ausnahmekünstlers, dessen Gitarrenspiel sich regelmäßig in den wichtigsten Listen der „besten Riffs und Soli aller Zeiten“ wiederfindet, ohnehin eine bedeutende Rolle. Slash arbeitete mit Künstlern wie Michael Jackson, Ray Charles, Stevie Wonder, Bob Dylan, Alice Cooper, Iggy Pop und vielen anderen zusammen. Er duellierte sich künstlerisch mit den Filmemachern Quentin Tarantino und Darren Aronofsky und fungierte als Co-Autor für seine 2008 erschienene Biografie.
Seine Zusammenarbeit mit Filmgrößen ist nur konsequent, denn Filme begeisterten Slash schon immer. So erschien im letzten Herbst der erste von ihm produzierte Horrorfilm Nothing Left To Fear, zu dem Slash auch den Soundtrack beisteuerte. Darauf sind Myles Kennedy und The Conspirators zu hören, mit denen er in den vergangenen Monaten unter der Produktion von Michael Baskette (Alter Bridge, Incubus) auch sein drittes Soloalbum World On Fire einspielte. Erste Vorab-Single ist der gleichnamige Titeltrack, der bereits Mitte Juni veröffentlicht wird. Slash ist überdies der einzige lebende Musiker, für den der legendäre Verstärker-Hersteller Marshall eine eigene Signature-Serie kreierte. Der Gitarrenbauer Gibson hat sogar gleich dreiSlash-Signature-Modelle im Katalog. 2012 erfuhr der Virtuose eine weitere besondere Ehrung: Man verlieh ihm seinen eigenen Stern auf dem ‚Walk of Fame‘ in Hollywood.
23.11.2014 Köln, Palladium