Zuerst aber durfte sich -nach der Ansage durch Die Happy Gitarrist Thorsten Mewes- die Formation Parka musikalisch dem noch nicht vollständig anwesenden Publikum vorstellen. Die dreiköpfige Band Parka, die sich während des Studiums an der Musikhochschule Hamburg kennengelernt hat und 2006 gründete, war bereits 2011 mit Die Happy auf Tour. Die Musik und die Texte stammen hauptsächlich von ihrem Sänger und Gitarristen Martin „Fly“ Fliegenschmidt. Neben ihm stehen noch Bass und Schlagzeug auf der Bühne. Sie legten mit ihrem Lied Eins los, ihr Stil ist irgendwo textlich zwischen Revolverheld und Madsen, musikalisch versuchen sie eher eine härtere Gangart anzuschlagen. Ähnlich wie die angesprochenen Bands sprechen sie eher ein weibliches Publikum an. Ihre lange Bühnenerfahrung und das dankbare Kölner Publikum machen es ihnen leicht, schnell Stimmung in die Halle zu bringen.
Sehr sympathisch sagen sie jedes Lied an und erzählen hierzu eine kleine Geschichte. Zu Raus machen sie Werbung für ihre Crowdfunding Kampagne für ihr nächstes Album, hier kann jeder gegen Spende auf pledge.de ein Teil des neuen Albums werden. Zum Titel Auf die guten Zeiten bewerben sie ihren gleichnamigen Schnaps mit dem sich hervorragend auf dieselben anstoßen lässt. Von Marketing verstehen die Jungs was.
Nach 45 Minuten und Ich kann nicht tanzen verabschieden sie sich vom zufriedenen -jetzt vollzählig angetretenen- Publikum und machen die Bühne frei für Die Happy.
Setlist Parka:
01. Eins
02. Radar & Echolot
03. Kaputt
04. Raus
05. Samurai
06. Auf die guten Zeiten
07. Ich kann nicht tanzen
Energiegeladen enterten sie die Bühne und legen mit Hypnotize und Unlimited Love direkt mit zwei Songs aus Ihrem neuen Album Everlove los. Gleich bei der Begrüßung nimmt Marta aber Ihren Fans die „Angst“ sie würden nur neue Songs spielen und es geht weiter mit Not that kind of girl.
Die Happy Konzerte scheinen für alle Beteiligten etwas Vertrautes zu sein, etwas wie nach Hause zu kommen. Genau diese Stimmung vermitteln die bestens gelaunten vier Musiker. Vor Ihrem „Reiselied“ Easy come easy go geht Marta heute das erste Mal zu ihrem zum „Babyphone“ umfunktionierten Smartphone. Marta die seit August Mutter einer Tochter ist, erzählt wie stolz sie ist und froh ihre Tochter sicher im Hotelzimmer bei ihrer besten Freundin zu wissen.
Weiter geht es mit neuen und alten Sachen, aber im Vordergrund stehen natürlich nicht die alten Sachen sondern Songs wie Winner at war oder Time is a healer welches Marta als Ihr Lieblingslied der Platte verkauft.
Zum Song Hang on wird nun das bereitstehende Keyboard genutzt, an dieses setzt sich Schlagzeuger Jürgen Stiehler. Sie spielen diesen Song in einer Akustik-Version und kündigen ihre Akustik-Tournee im Herbst an, die sie im Oktober in die Kulturkirche nach Köln führen wird.
Die Band spielt sich weiter zwischen neuen und alten Songs durch ein kraftvolles Set. „Plötzlich“ bekommt Marta einen Zettel hereingereicht und sie „unterbricht“ die Show weil jemand seine Geldbörse verloren hat. Sie fordert ihn auf auf die Bühne zu kommen, damit er sich dafür entschuldigen kann, dass er die Show gestört hat. Auf der Bühne entschuldigt er sich natürlich brav, um gleich danach den wahren Grund zu verraten: Er bittet seine Freundin auf die Bühne und macht ihr einen Heiratsantrag. Natürlich sagt sie ja, nachdem er mit einem Ring in der Hand vor ihr kniete. Die frischgebackene Braut, die es immer noch nicht fassen kann, was in den letzten Minuten passiert ist, wird von Marta und der gesamten Band geherzt. Glücklich verlassen sie die Bühne.
Bevor es weiterging schaute Marta nochmals auf ihr „Babyphone“ und zeigt ganz stolz das Bild ihrer Tochter auf der Rückseite ihres Telefons. Sie spielen I could Die Happy vom aktuellen Album bei dem sie auch wieder an ihre Tochter denken muss. Diese Tour scheint für sie ein einziges abfeiern auf ihr Kind zu sein. Es ist wirklich schön anzusehen. Love to hate you und das (positiv) unvermeidliche Goodbye beschließen nach 1:45h das reguläre Set. Die Band macht noch ein Foto von sich und dem Publikum und verabschiedet sich von der Bühne.
Nach einer kurzen Zeit des Jubel genießens hinter der Bühne, kommt Marta nur mit ihrem Bassisten (Ralph Rieker) zurück. Ralph setzt sich ans Keyboard, denn jeder musste mindestens ein Stück am Keyboard für die Akustik-Tour lernen. Sie spielen den sehr traurigen Abschlusssong Empty des neuen Albums. Während des Songs kommt auch die restliche Band dazu und Ralph greift sich wieder „sein“ Instrument. Nur noch der Albumtitelsong und der obligatorische Die Happy Rausschmeißer Song Supersonic Speed bleiben übrig, bevor das wunderbare Konzert zu Ende ist. Die Menge verabschiedet sich, die Band verabschiedet sich… Marta darf wieder zu ihrer Kleinen und den Zuschauern ist klar, gerade gute alte Freunde getroffen zu haben.
Setlist Die Happy:
01. Hypnotized
02. Unlimited Love
03. Not that kind of girl
04. Easy come, easy go
05. Time is a healer
06. Winner at war
07. „Tell me why“
08. Big Boy
09. Hang on (Accoustic)
10. „Easy“
11. Rebel in you
12. „You know me“
13. „Slowly“
14. I could Die Happy
15. Love to hate you
16. Goodbye
17. Empty (Z)
18. Everlove (Z)
19. Supersonic Speed (Z)
Fotos: André Techert