Um 21:00 Uhr beginnt die Show erst einmal mit dem Soundcheck, quasi für den letzten Schliff… Auf geht’s Jungs, lasst uns loslegen! Dann endlich zeigt sich die Band auf die Bühne und beginnt zu spielen. Der Start ist für uns nicht überraschend, denn sie scheinen diese ganze Tour über die gleiche Setlist mit höchstens kleinen Variationen zu spielen. Es nimmt zwar ein bisschen den Spaß an einer Live-Show wenn alle Songs im Voraus bereits bekannt sind, aber es ist ja auch niemand gezwungen vorher nachzusehen…
Die Drums werden live gespielt, was immer für das gewisse Extra einer guten Live-Show sorgt. Garys Stimme ist sehr schön, sie besitzt diesen luftigen Touch. Während des Konzerts singt er durchweg sehr gut und nimmt dabei die üblichen Posen ein: ein Bein weit nach hinten, das Mikrofon hoch in die Luft gestreckt und mit den Händen schlägt er wie ein Vogel mit den Flügeln im Wind. Und während des zweiten Songs (I Am Dust) bewegt sich Gary wie in Zeitlupe, klasse! Alle Songs werden kurz hintereinander gespielt, Zeit zum Luftholen bleibt kaum. The Calling vom aktuellen Album Splinter wirkt sehr düster und live kommen Bass und Synthies besonders tief und dunkel rüber, wow, was für ein Song! Die ganze Show ist eine feine Mischung aus ausdrucksstarker, dunkler Energie. Vor allem der Bass ist sehr gut gespielt, denn bei vielen Bands zieht der Bassist im Hintergrund sein eigenes Ding durch, aber nicht dieser hier, er lebt seinen Bass förmlich. Beim Hit Cars macht das Publikum sehr gut mit, während Gary bei diesem song ein wenig gelangweilt und uninspiriert wirkt. Er macht dies aber etwas später bei Are ‘Friends‘ Electric wieder wett, denn diesen singt er als wäre es das erste Mal und als wollte er das Publikum buchstäblich aus der Halle blasen. Die ruhigen Teile des Songs sind wirklich still, während die härteren Parts das Publikum wie eine Tonne Ziegelsteine treffen… BÄMM! Für den Abschluss des Abends sorgt danach –wie schon beim aktuellen Album- der Song My Last Day. Ein Ende, das das gesamte Konzert vollends abrundet. Perfekt vorgetragen wird Gary noch einmal die Gelegenheit gegeben den Wohlklang seiner Stimme vorzuführen und veredelt mit den typischen Bewegungen schickt man uns mit einem tollen Gefühl zurück nach Hause.
Setlist Gary Numan:
01. Resurrection
02. I Am Dust
03. Metal
04. Everything Comes Down to This
05. Films
06. Here in the Black
07. The Fall
08. The Calling
09. Down in the Park
10. Lost
11. Cars
12. Pure
13. Splinter
14. When the Sky Bleeds, He Will Come
15. Love Hurt Bleed
16. A Prayer for the Unborn
17. I Die: You Die
18. Are ‘Friends’ Electric?
19. My Last Day
Autor: Stefan Bertram
Fotos: Roger op den Camp