Preview : GENTLEMAN feiert 20. Jubiläum mit Doppelkonzert in Köln

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Es ist das charmant-raue timbre von Gentleman, das die Songs des populärsten reggae-Musikers Deutschlands so unverkennbar macht. Der 38-jährige Kosmopolit hat einen immensen Output an hochklassigen Reggaehymnen, in denen er für eine friedlichere und tolerantere Welt kämpft. Über zwei Jahrzehnte hat Gentleman Kontakte zu jamaikanischen Musikern aufgebaut und in zahlreichen Kollaborationen vertieft, wovon auch sein aktuelles Album New Day Dawn ein beredtes Zeugnis ablegt. Kein anderer deutscher Reggae-Künstler genießt einen vergleichbar guten internationalen Ruf.

Gentleman ist ein Performer der konstanten Bewegung. Mit weit ausholenden Gesten trippelt, tänzelt oder tobt Gentleman über die Bühne. Er sucht förmlich den Blickkontakt zum Publikum und lebt im Leuchten der Augen seiner Fans auf. „So ein Spaß hat es schon lange nicht mehr gemacht. Das hat wieder etwas Intimeres. Die Leute, die jetzt auf die Konzerte kommen, die sind auch mit Leidenschaft dabei. Besser als wenn Du diesen Hype hast und Leute kommen, die mit der Musik gar nicht so viel zu tun haben.“ Diese Sorge muss man bei der Musik von Gentleman wirklich nicht haben und erst recht nicht bei einer so kraftvoll auftrumpfenden Band wie The Evolution, „dieser Wucht im Rücken, die mit so viel Seele Musik macht“, wie Gentleman schwärmt.

So tragen die Songs auf NEW DAY DAWN erneut eine ganz eigene Handschrift. Halten musikalisch perfekt die Balance zwischen Roots-Reggae, Dancehall, Pop und HipHop. Thematisch ist es ohne Zweifel ebenfalls das persönlichste Gentleman Album, das es bislang gab. „Ich glaube New Day Dawn, was auch für Neuanfang steht, ist eine neue Episode. Für mich persönlich, aber auch im Zeitgeist. Ich bin dem Ziel, mich anhand von Musik wirklich auszudrücken, einen ganzen Schritt näher gekommen.“
Eine Aufbruchsstimmung, die symbolisch nicht treffender hätte eingefangen werden können als im Intro zum Song Another Drama. Aufgenommen im April 2012 auf dem Tahrir Platz in Kairo.
„Wir haben ein Konzert in Kairo gespielt und fuhren im Band-Bus, ich hatte geschlafen. Meine Frau Tamika hat mich geweckt. Und man konnte sofort diese besondere Energie spüren. Es war nach der Revolution aber noch vor der Wahl. Aufbruch hing in der Luft. Aber auch diese Ungewissheit. Was passiert mit dieser neuen Freiheit? Ist sie stark genug, sich gegen religiösen Fanatismus zu behaupten? Wie soll man Demokratie gestalten? Ich war Zeitzeuge. Der Song wurde Zeitzeuge. Und heute ist wieder klar, dass die meisten Dinge viel komplexer sind, als wir sie in vielen Momenten wahrnehmen. Dass Entwicklung viel mehr Zeit braucht, als wir meistens denken. Ich glaube nach wie vor an das Gute im Menschen. An Moral und so etwas wie Gleichgewicht. Auch wenn wir zwischendurch immer wieder aus der Bahn geworfen werden.“

Termine:
07. Dez. 2013 München / Zenith
27. Dez. 2013 Köln / Palladium (20 Jahre Gentleman)
28. Dez. 2013 Köln / Palladium (20 Jahre Gentleman)

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