MERCIFUL NUNS – Goetia IV

MERCIFUL NUNS - Goetia IV
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9 Bewertung

10 Bewertung 2

9.5

Merciful Nuns – Goetia IV

Artaud Seth und seine Band Merciful Nuns sind mehr als beeindruckend. Keiner anderen Gruppe gelingt ein dermaßen großer Output wie dieser Gothic-Rock Formation! Innerhalb eines Vierteljahres haben sie nun wieder zwei neue Studioalben auf den Markt gebracht. Goetia IV erschien Ende 2012 und behandelt wie ihr Nachfolger das mehr als komplexe Thema des aus dem 17. Jahrhundert stammende Zauberbuchs Ars Goetia, welches unter anderem eine Beschreibung der 72 Dämonen enthält, die König Salomon beschworen und verpflichtet haben soll. Diese mystischen Dinge verknüpft Mastermind Seth mit Gestalten aus der biblischen Geschichte. Beschäftigt man sich einmal mit diesem Material, kann man sich ein wenig sorgen, bald in einer Informationsflut verloren zu gehen. Die Sorge aufkommender Langeweile oder gar Mittelmäßigkeit der Musik kommt bei Merciful Nuns allerdings nicht auf. Weiterhin wandeln sie auf den Pfaden des klassischen Gothic-Rock und beweisen sich mit Liedern wie Kybalion oder The Nazarene als Meister ihres Faches! Dunkle und getragene Songs im rhythmischen Midtempo-Bereich, angereichert mit Halbakkustik-Gitarre und einprägsamen Refrains gelingen der Band geradezu leicht; meint man zumindest angesichts der bis dato produzierten Menge an Veröffentlichungen und dessen gelungener Qualität. Valley Of The Kings kommt dagegen etwas rauher und mit einer Prise Post-Punk versehen in die Lauscher, was auch an der stellenweise sehr bösen und zornigen Stimme von Artaud liegt, welche in dieser Form immer wieder den Silberling heimsucht. Allgemein gesehen hinterläßt der Gesang auf diesem Album schon einen besonderen Eindruck. Welche Gratwanderungen diese alleine bei Saturn Calls hinlegt, ist mehr als bemerkenswert! Aber Gesang wie Instrumente verstehen sich auf Goetia IV auch ruhig und atmosphärisch. Planets Collide führt den Hörer geradezu in die Tiefen des Weltraums. Der Folgesong Temple At The Dome Of The Rock holt einen aber schnell auf den Boden zurück – besser gesagt auf die Tanzfläche der Szene-Tempel. Es ist DER Ohrwurm des Albums! Das abschließende Love Is Will Purified ist wieder tiefsinniger und episch angelegt und nach einer Zeit der Stille kehrt auch der Refrain von Planets Collide zurück aus den dunklen Weiten des Alls. Sehr starkes Werk der Band – vielleicht ihr Bestes!

Tracklist:
01. Ars Goetia
02. Kybalion
03. Valley Of The Kings
04. The Nazarene
05. Saturn Calls
06. Planets Collides
07. Temple At The Dome Of The Rock
08. Love Is Will Purified

Autor: Ralf Michael Benfer

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