Als erstes hatte die Band Apologies, I Have None das Vergnügen die zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllte Halle zu rocken. Von der britischen Musikpresse werden die 4 Jungs schon hoch gelobt und das zu Recht. Ende letzten Jahres erschien deren Debüt-Album London welches in Szenekreisen positiv einschlug. Eine Mischung aus Folk und Punkrock vom Feinsten.
Im Dunkeln der Bühne, fast unbemerkt kam das Quartett auf die Bühne, checkten kurz ihre Instrumente und legten mit Sat in Vicky Park direkt richtig los. Die Stimmung im Publikum stieg von Lied zu Lied und es wurde getanzt. Wer jetzt noch nicht in der Halle war hatte wirklich was verpasst. Ein mehr als gelungener Auftakt dieses Abends.
Setlist Apologies, I Have None:
01. Sat in Vicky Park
02. Still Stitting Tight
03. Concrete Feet
04. 60 Miles
05. Joiners
06. The 26
07. Long Gone
08. Clapton Pond
Der zweite Akt waren die Kanadier Japandroids. Ein Duo ohne direkten Leadsänger, die ihren Garagen Rock perfektionierten. Eine Gitarre, ein Schlagzeug und zwei Gesangsstimmen, mehr benötigt man nicht um einen erfolgreichen Sound zu kreieren. Das Filter Magazine schrieb nach dem Erscheinen ihres ersten Longplayer Post-Nothing ziemlich treffend: „Dieses Album zeigt die Schönheit von kontrolliertem Chaos. Es ist gefühlsgeladen, aber übermütig und sorglos.“ Besser hätte man den Sound der Japandroids nicht beschreiben können.
Die beiden sorgten kurzer Hand für etwas Verwirrung im Publikum, als sie die Bühne betraten, einen Song anspielten, um dann aber diese wieder zu verlassen. War wohl nur ein Test, um zu schauen, ob die Gitarre und das Schlagzeug richtig eingestellt waren. 5 Minuten später ging es dann aber doch los. Brian King stellte sich und seinen Mitstreiter David Prowse kurz vor, schrie einmal heftig ins Mikro und ab ging die Post. Immer wieder spielte Brian auf der Gitarre die Melodien bekannter Stücke wie zum Beispiel von Metallica an, um dann in den eigenen Song überzugehen. Nach dem Ende des Auftritts, sah man in zufriedene Gesichter im Publikum und es waren Sätze wie „Geile Mucke“ zu vernehmen.
Nun war es endlich soweit. Voll spannender Erwartung waren The Gaslight Anthem an der Reihe. Die US-amerikanische Punk/Indie-Rockband wurde 2005 gegründet und blickt auf 4 Alben, 3 EPs sowie zahlreich veröffentlichten Singles zurück. Das aktuelle Album ist der 2012 erschienene Longplayer Handwritten.
Nachdem die beiden ersten Bands den Level schon recht hoch gelegt hatten, schien alles auf einen perfekten Konzertabend hinzuweisen, wenn, ja wenn da nicht der Sound wäre. Egal ob nahe der Bühne oder hinten in der Halle, der Sound war einfach nur übersteuert, so dass die Stimme von Brian Falkon ziemlich unter ging und auch die Melodien schwer erkennbar waren. Frei nach dem Motto “Es muss laut sein”. Dennoch nahm es das Publikum gelassen und feierte das Quartett in dem es mitsang und sich bewegte, sofern der Platz es zuließ. Denn die Halle war nun doch schon ziemlich voll, vor allem in der vorderen Hallenhälfte. Der Auftritt begann mit der Musik von Guns‘ n Roses’ Paradise City. Die Band erschien auf der Bühne und setzte nach und nach mit ihren Instrumenten in das Lied ein um es dann schließlich zu übernehmen und in ihren eigenen Song High Lonesome überzugehen. Nach diesem gelungenem Einspieler folgte The 59 Sound. Die Bühne war mit 8 Lichtleisten gefüllt, die das optische Bild abrundeten. Nach Old Haunts sagte Sänger Brian, dass er gehört hätte, dass im Publikum jemand wäre, der schon 40 Auftritte der Band besucht hatte, dieser jemand solle doch bitte mal zur Bühne kommen. Er fragte dann ob dieser Fan keinen Job habe, dass sie so viele Konzerte besuchen könne. Da ein Job vorhanden war, meinte Brian dann dass er seinen Job nicht aufs Spiel setzen würde, zumindest nicht für The Gaslight Anthem. Sie wären doch nur irgendeine Band. Er würde ihn nur für Van Halen aufs Spiel setzen. Aber nun durfte sich die Person ein Lied wünschen und bekam noch ein handsigniertes Schlagzeugfell. Es wurde Wherefore Art Thou, Elvis? gespielt. Ein Song, den die Band eigentlich nicht für ihre Live Shows angedacht hatte. Nach guten anderthalb Stunden war es dann auch schon vorbei und The Backseat bildete das Ende der Show.
Alles in allem war es ein tolles Konzert mit vielen Highlights.
Setlist The Gaslight Anthem:
01. High Lonesome
02. The 59 Sound
03. Old White Lincoln
04. Even Cowgirls Get The Blues
05. Boomboxes and Dictionaries
06. Red In The Morning
07. I’da Called You Woody, Joe
08. 1930
09. Handwritten
10. The Diamond Church Street Choir
11. Orphans
12. The Queen Of Lower Chelsea
13. Old Haunts
14. Wherefore Art Thou, Elvis?
15. 45
16. Here Comes My Man
17. Too Much Blood
18. Great Expectations
19. Keepsake
20. Howl (Z)
21. Mulholland Drive (Z)
22. Here’s Looking at you, Kid (Z)
23. The Backseat (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos
Autor: Marcus Nathofer
Fotos: Michael Gamon