Slave Republic: Quest For Love

Slave Republic: Quest For Love
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9 Bewertung

9

Das Synthiepop-Duo Slave Republic (Vocals: Alec Fu, Keys und Bass: Alex J Alice) aus Düsseldorf/Berlin präsentiert drei Jahre nach seinem beachtenswerten Debut Electric One das aktuelle Album Quest For Love, das von Producer und Electrowizzard Daniel Myer (Haujobb, Covenant) produziert wurde, was man als Glücksgriff bezeichnen kann. Die Band wirkt reifer und soundtechnisch ausgefallener als bei ihrem Erstling.

Das Album braucht gar nicht so lange, um in Schwung zu kommen, denn Walking Ghost kocht bereits ein leckeres Süppchen und zeigt schon, in welche Richtung es geht: feinster Synthpop aus Deutschen Landen. Sänger Alec versucht erst gar nicht, wie viele Depeche Mode Epigonen zu klingen, sondern seine Stimme besitzt einen eigenen Charme. Bei Emptiness sorgen Gitarren- und Bassklänge für „New Wavigen“ Charme, während man im Track Primärreiz mit Hilfe von Torben Wendt von Diorama in Richtung EBM Music schielt. Und das so gekonnt, dass man bereits bei der Hälfte der CD von einem Höhepunkt sprechen kann. Bezeichnend ist, dass alle Tracks des Albums kurz und knapp produziert wurden, hier kommt die Band schnell auf den Punkt und nie kommt Langeweile auf. Frisch und unverbraucht schallen die Songs aus den Boxen und schreien förmlich nach einer Wiederholung. Die Handschrift Myers kann man deutlich erkennen und das ist auch gut so, der Mann hat es einfach drauf. Tolle Kompositionen und schöner Gesang tun ihr Weiteres. Das experimentelle, an alte Syntec Sounds (Blind love the blind) erinnernde Promises And Broken Hearts muss man gehört haben um es zu glauben. Bitte mehr davon auf dem Dark-Dancefloor! Die Qualität wird weiterhin gehalten, der Song Menage à Trois rockt mit „Speak and Spell“-Klängen garniert nach vorne und das abschließende Titelstück Quest For Love zeigt noch einmal das ganze Können der Band und viel viel Herz.

Auch die Bonus-Remixes haben es in sich: Paint My Heart Black im „Tribute Horn Remix by Daniel Myer“ ist eine Punktlandung und die Kultband Absolute Body Control lässt Primärreiz noch besser aussehen als das Original. Die Suche ist beendet. Ich habe meine Liebe gefunden: das Album Quest For Love!

Fazit: tolles, mitreißendes Werk für Liebhaber von Synthrock und Electropop.

Dieses Album könnte euch gefallen, wenn ihr auf Haujobb und De/Vision steht.

Tracklist:
01. Paint My Heart Black
02. Walking Ghost
03. Emptiness
04. Primärreiz
05. Fall Asleep
06. Lovers’ Suicide
07. Promises And Broken Hearts
08. Lashes Kiss
09. Menage à Trois
10. Quest For Love
11. Paint My Heart Black (Tribute Horn Remix by Daniel Myer)
12. Primärreiz (Absolute Body Control Remix)
13. Promises And Broken Hearts (Tonkollegium Club Remix)

Autor: Frank Stienen

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