Den Startschuss an diesem Abend setzen jedoch nicht Diorama, sondern Slave Republic mit einem feinen Mix aus Alternative Pop und Electro. Zwar ist die Tube der Matrix zu diesem Zeitpunkt erst zur Hälfte gefüllt, trotzdem weiß man aber gerade in den vorderen Reihen sehr genau, wie man sich zu Songs wie Paint My Heart Black, Walking Ghost oder Lovers Suicide warm tanzt. Und obwohl Daniel Myer, der das neue Album Quest For Love produziert hat und sich bei den vorangegangenen Auftritten auch auf der Bühne zeigte, an diesem Abend nicht mit von der Partie ist, schafft es das sympathische Duo zweifelsohne, die Fans bei Laune zu halten. Und so wurde nicht nur den beiden Herren auf der Bühne, sondern auch uns ordentlich warm, während sich synthetische Sounds und Gitarrenklänge den Weg in Beine und Kopf bahnen. Ein gelungener Start!
Setlist Slave Republic:
01. Paint My Heart Black
02. Walking Ghost
03. Lashes Kiss
04. Emptiness
05. The Driver
06. Less Of Me
07. Lovers Suicide
08. Primärreiz
09. Promises And Broken Hearts
Während einer kurzen Umbaupause füllt sich die Halle merklich. Unfassbar, dass einige scheinbar nur wegen Diorama anreisten und sich Slave Republic haben entgehen lassen! Wie dem auch sei… nun wird es in den ersten Reihen auch ordentlich eng und kuschelig. Plötzlich wird es dunkel und auf den Leinwänden pulsieren hypnotische Animationen, die die Blicke auf sich ziehen. Schnell wandern aber unsere Blicke dann auf die Herren, die die Bühne betreten und als Frontmann Torben Wendt die Bühne entert, überschlägt sich der Jubel geradezu. So etwas ist man von Diorama-Fans auch gewohnt! Nahezu kein anderes Publikum schafft es, von einem Moment auf den anderen eine solch fesselnde Stimmung zu erzeugen. Mit Maison Du Tigre, dem Opener des neuen Albums, legen die Jungs dann etwas ruhiger und verstörender als gewohnt los. Das selbsternannte „Potpourri der guten Laune“ lässt sich aber nicht lange bitten, Kracher wie Exit The Grey, Erase Me, Ignite oder etwas später das allseits beliebte Child Of Entertainment hinterher zu schieben. Wie immer ist der Stimmungsmacher Torben wieder Künstler seiner Selbst und kreiert immer wieder neue bemerkenswerte Gesichtsausdrücke und Gesten, die unsere Blicke gefangen nehmen und uns ab und an auch ordentlich zum Schmunzeln bringen. Und immer wieder klatscht das gesamte Publikum im Takt und jubelt sich in die höchsten Höhen. Torben, der auch selbst immer wieder sein Talent am Piano beweist, nimmt am selbigen dann auch wenig später Platz, um allen hier Anwesenden ein „extra auf die Bochumer zugeschnittenes akustisches Umsetzungsgedöns“ darzubieten, das vielen hier auch als der akustische Song Das Meer bekannt ist. Gefühlvoll wie eh und je lassen wir uns von der eindringlichen Stimme Torbens und sanften Pianoklängen in fremde Welten entführen und genießen jeden Augenblick dieses wunderschönen Klangkunstwerks. Einen weiteren unvergesslichen Moment bescheren uns Diorama im ersten Zugabenblock mit der obligatorischen und immer stark gefeierten Fan-Hymne Why?, bei der auf den Leinwänden eine Bildershow aus den letzten Jahren der Band ablaufen. Und da sieht man sie…die Herren der Schöpfung nur in weißen Bademänteln, mit lustigen Grimassen, mal im Einsatz und mal privat. Ein schönes Geschenk an die Fans, das diese dankend annehmen. Und so ist es auch nach einer Größe wie Advance oder dem stimmungsvollen und mitreißenden Hit Synthesize me nicht verwunderlich, dass nicht nur die Fans überwältigt von alledem hier sind, sondern auch die Band sprachlos ins Publikum schaut und diese übermächtige Portion Applaus, Nähe und Wärme gar nicht wirklich fassen kann. Ein wie immer äußerst gelungener Abend, den die Jungs gemeinsam mit ihren Fans erschaffen und zelebriert haben!
Setlist Diorama:
01. Maison Du Tigre
02. Expatriate
03. Exit The Grey
04. When We Meet Again In Hell
05. Erase Me
06. Ignite
07. Weiß und Anthrazit
08. Das Meer
09. Summit
10. Someone Dies
11. The Scale
12. Child Of Entertainment
13. Hope
14. Over
15. Why?(Z)
16. Advance (Z)
17. The Long Way Home From The Party (Z)
18. Synthesize Me (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos
Autorin: Tanja Pannwitz
Fotos: Michael Gamon