Doch alles der Reihe nach, denn der erste Künstler des Abends war Ryan Sheridan aus Irland. Der Songschreiber, Sänger und Gitarrist hatte sich mit Artur Graczyk aus Polen einen Cajon-Spieler aus seiner alten Band zur Unterstützung auf die Bühne geholt. Pünktlich um Acht begannen die beiden ihr Set und Ryan begrüßte die schon sehr zahlreich anwesenden Oberhausener sogar auf Deutsch.
Schon nach den ersten Tönen waren die Oberhausener Fans begeistert und klatschten eifrig mit, denn die eingängigen Melodien und die passende Stimme luden förmlich dazu ein. Obwohl durch den Mikrofonständer meistens an einen Platz gebunden versuchte Ryan möglichst viel Bewegung und Action in seine Performance einzubringen. Er nutzte jede gesangsfreie Minute um auf der Bühne umherzulaufen und den Fans in der ersten Reihe so nah wie möglich zu kommen.
Mit The Dreamer spielte Ryan einen seiner bisher größten Hits, welcher durch eine Heineken Werbung Bekanntheit erlangte und auch beim Publikum gut ankam. Das The White Stripes Cover Seven Nation Army und Jigsaw waren der Abschluss eines wirklich guten Supportgigs, von einem Musiker, welchen man durchaus im Auge behalten sollte.
Setlist Ryan Sheridan:
01. Stand Up Tall
02. Take It All Back
03. The Dreamer
04. Endless Road
05. Seven Nation Army (The White Stripes Cover)
06. Jigsaw
Die erste Überraschung des Abends war Nick Howard, welcher direkt nach dem Auftritt von Ryan und Artur an der Reihe war. Während die Bühne für Rea Garvey umgebaut wurde betrat der Sieger der zweiten The Voice Of Germany Staffel den Treppenabsatz im vorderen Drittel des Publikums, um die Wartezeit auf seinen Coach aus der Castingshow zu versüßen.
Es war eine naturgemäß minimalistische Performance, denn auf dem kleinen Absatz, von nur einem Spot konstant beleuchtet, musste Nick nur durch seinen Gesang überzeugen. Dies gelang ihm während des aus nur drei oder vier Songs bestehenden Auftritts jedoch, denn die Fans waren begeistert und sichtlich erfreut ihn als unangekündigten Überraschungsgast zu sehen. Schade dass man ihm nicht die Möglichkeit gegeben hat als richtiger Supportact auf der richtigen Bühne ein paar mehr Songs zu spielen.
Während des Auftritts von Nick Howard wurde die Bühne für Rea Garvey vorbereitet, sodass es nach Nick zu keiner langen Wartepause kam. Kurz vor 21:00 Uhr war es dann soweit und das Saallicht ging aus und der Ire Raymond Michael "Rea" Garvey betrat mit seiner Band die Oberhausener Bühne. Diese war jedoch noch verhängt, sodass während Rise Before You Fall das Treiben auf der Bühne nur schemenhaft zu erkennen war. Dieser Umstand hielt das Publikum jedoch nicht davon ab beim Erscheinen von Reas Umrissen Jubelschreie von sich zu geben.
Die Oberhausener Turbinenhalle war proppenvoll und von acht bis 60 Jahren waren Menschen im Publikum zu finden (vermutlich reichte das Spektrum sogar noch weiter), die den ehemaligen Frontmann der deutschen Rockband Reamonn euphorisch feierten. Der Großteil der Anwesenden war weiblich, so wunderte es auch niemanden, dass der Jubel groß war, als sich Rea gleich zu Beginn seines Auftrittes seiner Jacke entledigte.
Während das Publikum vorne begeistert feierte, mischte sich bei einigen Leuten in den hinteren Bereichen der Halle auch Frust hinzu, denn die Oberhausener Turbinenhalle war ausverkauft (3.500 Personen) und auch der hintere T-Club war für die Besucher geöffnet. Diejenigen die in dem vorderen Teil der Halle keinen Platz mehr bekommen hatten, mussten mit dem T-Club und dem extrem schlechten Blick auf die Bühne Vorlieb nehmen.
Auf diversen Aushängen in der Halle und am Eingang wurde eine DVD-Aufzeichnung angekündigt. Da ich in der Halle jedoch keine Kamera gesehen habe, bin ich noch ein wenig unschlüssig, was die Verantwortlichen mit diesen Zetteln bezwecken wollten.
Nun aber zurück zum Wesentlichen: Der Musik und der Performance von Rea Garvey, dem Mann der Stunde. Durch sein natürliches Auftreten und seine charmante Art schaffte es der Ire schnell das Publikum für sich zu gewinnen und die anwesenden Besucher zum Mitsingen zu bewegen. Die Stimmung war ausgelassen und riss einen regelrecht mit, auch wenn man persönlich nicht der größte Kenner/Fan von Reas Musik ist.
Als kleines Extra hat Rea für die Songs Feeling Good und Plain sailing Stefanie Heinzmann als Gastsängerin im Gepäck gehabt, was bei den Oberhausener Fans gut ankam. Die Stimmung war zu diesem Punkt aber schon derart euphorisch, dass das Publikum so oder so alles abgefeiert hätte, was auch nur in geringem Zusammenhang zu Rea stand. So oder so muss man sagen, dass Rea alles richtig gemacht hatte, denn die Zuschauer waren begeistert und fraßen ihm förmlich aus der Hand.
Obwohl viele Fans sicher den ein oder anderen Song aus der Reamonn Phase vermisst hatten, kann der Abend durch und durch als Erfolg verbucht werden (zumindest für die Leute die etwas sehen konnten) und es würde mich nicht wundern, wenn der ein oder andere Fan auch am nächsten Tag in derselben Halle demselben Musiker zugejubelt hat, denn Rea Garvey gab am Sonntag direkt noch ein Zusatzkonzert in Oberhausen (ebenfalls mit 3.500 Leuten ausverkauft).
Setlist Rea Garvey:
01. Rise Before You Fall
02. Wild Love
03. Sorry Days
04. Life up ahead
05. Colour Me In
06. Through the Eyes of a Child
07. Feeling Good (mit Stefanie Heinzmann)
08. Plain sailing (mit Stefanie Heinzmann)
09. Can’t Stand the Silence
10. Follow your heart
11. Heart of an Enemy
12. Hole in My Heart
13. I am
14. Love Someone
15. How I Used to Be
16. Save a Life
17. End of the Show
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos
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