Bleischwer bewegen sich die düsteren Synthie-Klänge im Opener des Debüts Obey, bis sie von flink spielenden Pianofingern ausgebremst werden. Das Ein-Mann-Projekt Eldriver spielt sich im weich derben Wellengang durch zwei musikalische Welten. Die künstlichen und analogen Klangerzeuger kooperieren im Melodienrausch miteinander, um das Gleichgewicht zwischen den zarten und harten Tönen feinsinnig auszupendeln.
Dem Gesang scheint es egal zu sein wie die Uhren ticken. Ob sich der Rhythmus, wie in The Weight kraftvoll ans Ziel bewegt, oder im schleichenden Takt von Crimes etwa auf milde Saitenklänge legt. Die Stimme behält stets eine gleichförmige Ausstrahlung, bei der nur wenige Emotionen die Gesichtsmuskeln verändern. Ganz allein der komplexe Sound bestimmt die Gemütslage von Obey.
Das Zutun von Gitarren, Drums und Piano belebt die Stromunterlage der Songs. Die blubbernde Synthetik in The Survivor wird von einer beißenden Gitarre in Form gebracht. Was oft seicht beginnt baut sich sukzessiv in eine treibende Klangmasse auf, oder reibt in Set Yourself On Fire von vornherein am rauen Beat.
Mit Undertaker und The Weight wendet sich das musikalische Blatt von Eldriver noch einmal und zwar in die akustische Richtung. Was gerade noch kompakt durch die Ohren floss, wird nun ungeschliffen mit minimal flirrender Elektronik auf den Longplayer gesetzt. So gewährt der junge Musiker aus Velbert einen mannigfaltigen Eindruck in seine klangvolle Welt.
Tracklist:
01. The Undertaker 03:20
02. You Know It All 03:20
03. The Weight 04:05
04. Crimes 03:31
05. The Survivor 03:36
06. Set Yourself On Fire 02:30
07. There Is A Sound Of A Butterfly 04:32
08. We Are Too Many 03:38
09. The Undertaker (Acoustic) 03:10
10. The Weight (Acoustic) 03:33
11. Tonight 04:23
Autorin: Martina Peitz
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