Ostrich – The Ostrich Effect (Expanded Version)

Ostrich - The Ostrich Effect (Expanded Version)
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9 Bewertung

9

Die beiden Stockholmer Marcus Mattsson und Martin Eliasson sind bei weitem keine Unbekannten mehr, hat man ihre Songs bereits auf einigen Compilations in Remixversionen hören können wie z.B. der Track “Sleepy Angels” auf “Electropop.2?. Das deutsche Label conzoom Records hat sich gottlob schon mal dieses Elektroduo gesichert, denn sonst hätte man vielleicht nicht so schnell in den Genuss von Ostrichs erstem Werk kommen können. Bereits der Opener „A Need To Believe“ ist bezeichnend: softe, analog-anmutende Sounds, warmer, fast schwebender Gesang. Herzlich Willkommen in der Soundlandschaft der beiden Schweden. „Lukewarm“ beginnt mit einem „Strangelove“-ähnlichen Leadsound, aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit mit Depeche Mode, dem Role-Model für viele Synthpop Bands. Marcus und Martin haben aber mehr drauf und drücken ihren eigenen Stempel auf ihre Songs. Übersichtlich, fast minimal ohne pompöse Arrangements kommen die Lieder aus. Das Songwriting hat Luft, kann sich entwickeln und Melodiebögen haben Zeit, sich zu entfalten. Erstmals richtig interessant wird es bei „Es Loco“, denn hier wird der Songaufbau durchbrochen, knarzende Basslinien und clevere Drumprogrammierung stehen im krassen Gegensatz zum butterweichen Gesang. Ein schönes Stilmittel.

Das wohlbekannte “Sleepy Angels” ist zu recht einer der besten Songs des Albums. Die „Sträuße“ haben es nicht nötig sich zu verstecken und den Kopf in den Sand zu stecken. Niemand kann sich dem Mitsinghit entziehen. Auch „Gold, Silver & Stones“ hat es in sich: hier geht der Rhythmus nach vorne, pluckert der Bass, wird immer wieder durch kurze Bridges unterbrochen, bevor sich der Chorus wunderbar öffnet und einer bezaubernden Melodie Platz macht. Der gute Standard der CD wird gehalten, es gibt hier keine nennenswerten Ausfälle: alles aus einem Guss, dem Ohr wird geschmeichelt, den Beinen genügend Bewegungsspielraum eingeräumt. „Prepare to fall“ und die Ballade „Firealarm“ besitzen genügend Atmosphäre und Größe und der Bonustrack „The Clown“ schließt perfekt den musikalischen Reigen der beiden Schweden, von denen wir hoffentlich bald noch mehr hören werden. Es wird sicherlich spannend, die musikalische Weiterentwicklung der Synthpopper beobachten zu dürfen.
Fazit: dem Debutalbum von Ostrich fehlt nichts: tolle Melodien, guter Gesang, gute Produktion.
Dieses Album könnte euch gefallen, wenn ihr auf gut gemachte elektronische Musik und straußeneigroße Überraschungseier steht.

Tracklist:
01. A Need To Believe
02. Lukewarm
03. Lonely Ghost
04. Turn The Tide
05. Es Loco
06. Sleepy Angels

07. I Am Out
08. Gold, Silver & Stones
09. Prepare To Fall
10. Icecold Kisses
11. Firealarm
12. The Clown (Exklusive CD Bonus Track)

Autor: Frank Stienen

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