I LIKE TRAINS – NL- Geleen, Boerderij (28.10.2012)

I LIKE TRAINS  - NL- Geleen, Boerderij (28.10.2012)
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Eigentlich sollte es das Pink Pop Warm up Konzert mit I Like Train werden, doch dieser Termin musste im Frühjahr wegen Krankheit von Bandseite aus abgesagt werden. Ein halbes Jahr später holen die Briten die ausgefallene Show nach und so wird daraus irgendwie das Geleen Calling Warm up, dem schicken kleinen Festival, das am 24.November stattfindet.

Sänger und Gitarrist Dave Martin findet es sehr ungewöhnlich schon am frühen Nachmittag als Hauptact auf der Bühne zu stehen, es ist gerade mal 16Uhr als I Like Trains den sonnigen Nachmittag mit ihrer bittersüßen Schwere verdunkeln.

I LIKE TRAINS  - NL- Geleen, Boerderij (28.10.2012)Doch bevor es soweit ist bekommt der einheimische Musiker Jop Ostendorf eine halbe Stunde Aufmerksamkeit, in der so gut wie ausverkauften Location zugeteilt. Als klassischer Singer / Songwriter nimmt auch er nur die akustische Gitarre zur Hand, doch der junge Künstler verstärkt den Saitenklang mit einem Synthie. Diese Mischung lockert den Sound gehörig auf. Mit fester Stimme schlägt Jop Ostendorf ein sattes Mid-Tempo an, welches einen guten Kontrast zur behäbig bevorstehenden Melodielandschaft der Engländer bildet.

Seit einem halben Jahr fügt sich „Shallows“, Album Nummer drei, zur monumentalen Klangwelt von I Like Trains. Auch wenn die trüben Klänge auf dem neuen Longplayer in einem Dip Heiterkeit getunkt sind, bleibt die Grundstimmung melancholisch kühl. Das neue einheitliche Bühnen Outfit der Band ist schlicht und schwarz, die alten Eisenbahner Uniformen haben anscheinend ausgedient. Für die richtige live Umsetzung stehen sie zu sechst auf der Bühne und tragen mit drei Gitarren am Start dick auf. Synthetische Töne spinnen den eisigen Faden um das Gitarrenfundament. Mit einem druckvollen Schlagzeug ist das Soundvolumen perfekt gepolstert.

I LIKE TRAINS  - NL- Geleen, Boerderij (28.10.2012)Die Besucher der Boerderij genießen die schleichenden, sich aufbauenden Klangewalten teils mit geschlossenen Augen und tauchen so, in hypnotisch bewegender Langsamkeit, in die Klangbauten ein. An diesem Nachmittag sind keine Spuren von Hektik zu verzeichnen. Die Musiker stehen gelassen auf der dunklen Bühne, die nur mit Filmen im Hintergrund beleuchtet wird. Die ganze Energie stecken sie in den Sound der üppigen Setlist, die sich aus ihren drei Alben kraftvoll und weich zusammenfügt. Auch wenn die Songs des aktuellen Longplayer „Shallows“ nicht in Trübsal getränkt sind kommen I Like Trains nicht ohne zentnerschweren Moll nach Geleen.

In diesem Schaukelgang aus morbiden bis tanzbaren Beats verstreichen die 90 Minuten in elegischer Sinnesfreude. Mit einem Hang zur Wehmütigkeit beschließen I Like Trains den etwas anderen Sonntagnachmittag auf ihre Weise, in dem sie die Saiten ihrer Gitarren mit „Sea Of Regrets“ in höllischer Lautstärke regelrecht zerschmettern.

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos.

I Like Trains:

Jos Ostendorf:

Autorin: Martina Peitz
Fotos: Roger Op den Camp & Martina Peitz

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