“Das Chaos Team”: wie kam der Name zustande?
Schwarze Witwe: Unser Name ist Programm. Chaos total.
Dr. Doom: Da braucht man nicht wirklich viel nachdenken (lacht)
Was genau macht ihr?
Witwe: Wir fressen unschuldige Seelen und erweitern damit unsere Lust auf mehr. Nein, natürlich sind wir nicht ganz so schlimm wie wir aussehen. Venus, Mark und ich sind in erster Linie für den Spaßfaktor da. Die Begrifflichkeiten, No-Mainstream, Exzentrik und Kreativität finden bei uns ihre realen Entsprechungen. Das Chaos Team ist eine Art “Wunschkonzert”. Verrückte Bilder sowie Storys, die am Anfang von Carola Kickers und mir geschrieben worden sind. Die Geschichten handeln von drei Freunden, die dem Alltag entfliehen wollen. Deshalb treffen sie sich soweit es möglich ist (in der Story in einem Labor im Keller) und versuchen somit dem Alltag, dieses ständige “Ich stehe auf – gehe zu Arbeit – komme nach Hause – Essen, Trinken, Klo, Sex, usw.” in dieser Art von sich fern zu halten. Zumindest für ein paar Stunden. Ich meine, wenn wir ehrlich sind: ist das wirklich alles, was wir vom Leben erwarten können? Deshalb auch dieses Zitat: “Wir nehmen euch mit in eine andere Zeit – weit, weit weg von der Erde – noch weiter weg von der menschlichen Sklaverei und dem allgegenwärtigen Druck zu funktionieren. Man kann auch mit offenen Augen träumen.” Und abgesehen von den chaotischen Geschichten sind wir sehr facettenreich.
Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? War es Sympathie auf dem ersten Blick?
Dr. Doom: Nein, Liebe auf dem ersten Blick (lacht).
Witwe: So in der Art, ja. Fräulein Venus stieß 2009 nach dem Shooting “Vampire unter uns” dazu. Es passte einfach und wir sagten „ja!“.
Mark, Du bist quasi der Popstar der Kriminalbiologen, hältst Vorträge, bewegst Dich in der Gothic Szene, arbeitest mit Musikern zusammen.
Hast Du nicht Angst, dass die Wissenschaft durch deine Popularität an Bedeutung oder Glaubhaftigkeit verliert?
Dr. Doom: Nein, ich kann auch sehr gut damit leben, dass gar nichts über mich in der Zeitung oder sonst wo steht. Ich versuche auch nie, irgendwas zu steuern, sondern einfach nur so gut wie möglich mit meinem Gegenüber zu kommunizieren. Und bisher hat sich noch kaum jemand beschwert.
Du bist ja beim WGT oder dem Amphi Festival oft- und gerngesehner Gast, bzw. Künstler … was fasziniert Dich an der sogenannten “schwarzen Szene”?
Dr. Doom: Naja, ich hoffe mal, dass ich einfach dazugehöre. Ich fühle mich auf jeden Fall dazugehörig, immerhin bin ich der einzige Mensch, der auf dem WGT jährlich an drei Tagen das Schauspielhaus füllt und auch noch bei der WGT-Eröffnung in der Agra zusammen mit DJ Elvis auflegt. Das freut mich mehr, als sehr viele andere Dinge. Ist halt meine Familie.
Dein Spitzname ist “Dr. Doom”, woher stammt der Name? Bist du verdammt, verdammt gut oder verdammst Du andere?
Dr. Doom: Ersteres und letzteres, fürchte ich.
Welches war dein erster Vampyrfilm, den Du je gesehen hast und woher kommt die Faszination an Blutsaugern?
Dr. Doom: Oh, kann ich mich gar nicht erinnern, am eindrucksvollsten von den älteren (was natürlich sehr relativ ist), ist der von Francis Ford Coppola: „Bram Stoker´s Dracula“. Ich finde ihn nach wie vor super, er ist nah genug am Original und auch nah genug an ein paar anderen Sachen.
Wie sollen die Fans deiner Meinung nach das Chaos Team wahrnehmen, welche Ziele habt ihr?
Witwe: Das ist doch wohl ganz klar: “Wir wollen die Weltherrschaft!” Da das Leben so oder so komisch ist, möchten wir mit ein bisschen Humor, Liebe, Exzentrik und einer wirklich extra großen Portion Kreativität das Chaos unters Volk bringen. Da die Welt bekanntlich schlecht ist, machen wir sie doch einfach besser. Jeder Mensch hat seinen eigenen Wahrnehmungsfilter, er bietet sehr viel Spielraum für Phantasie.
Schwarze Witwe, Du bist nicht nur Model, Djane, Schauspielerin, sondern auch Gründungsmitglied des Teams. Hast Du eigentlich auch mal Langeweile?
Witwe: Langeweile ist für mich ein Zustand den ich hasse.
Gibt es etwas, was Du immer mal machen wolltest, Dich aber noch nicht getraut hast?
Dr. Doom: Hahaha, ich glaube, da haben wir alle wenig Probleme.>
Witwe: Gute Frage, nächste Frage (lacht).
Venus: Ich wollte mir schon immer mal ein schwarzes Loch aus der Nähe ansehen, bisher muss ich mich allerdings mit der Erforschung der Löcher in den Denkorganen der Generation: „Patchworkgesicht“ zufrieden geben!
Welche aktuellen Projekte des “Chaos Team” stehen zur Zeit an?
Witwe: Unsere neue Autorin, Isa Theobald schreibt im Moment an den Kurzgeschichten des Chaos Teams. Sobald diese fertig sind, gibt es ein e-Book zum download. Natürlich folgen noch mehr schöne Dinge. Allerdings darf ich diese leider noch nicht verraten…sorry, hehe.
Frl. Venus: Wie vereinbarst Du die Arbeit bei Welle:Erdball mit deiner Tätigkeit im Chaos Team? Gibt es da Überschneidungen?
Venus: Ich würde sagen Entropie regiert die Welt, also sind die chaotischen Überschneidungen immer gegeben. Alles nur eine Frage des Managements.
Wie stellst Du Dir das Leben auf der Venus vor?
Venus: Es ist sehr heiß und drückend dort, der bessere Planet zu wohnen ist definitiv die Erde.
Wie wäre dein Leben in einem Paralleluniversum verlaufen? Genauso wie dein jetziges oder wäre dein Alter Ego einen anderen Weg gegangen?
Venus: Wieso kann ich nur ein Paralleluniversum haben?
Vielleicht ist da noch Luft nach oben …
Das Interview mit dem Chaos Team führte Frank Stienen im September 2012