Normalerweise ist es für einen Support-Act eine große Chance, sich vor einem breit gefächerten Publikum zu präsentieren, doch Gun gibt es schon – eine kurze 11jährige Pause mit eingerechnet – seit nunmehr 25 Jahren. Im Grunde braucht ein Act dieses Kalibers keine Chance wie diese, doch Gun rocken als wäre es ihr allererstes Mal auf der Bühne. „Don’t say it’s over“ war der erste Song, den wir hörten, als wir das Tivoli nur wenige Sekunden zu spät betraten, doch zum Glück war die Show noch nicht wie der Titel vermuten lassen könnte vorbei. Und mit dem Cameo Cover „Word Up“ und einigen Songs ihres aktuellen Albums „Breaking The Silence“ haben sie die Stille mit Sicherheit auch gebrochen.
Setlist Gun:
01. Don’t say it’s over
02. Better days
03. Break the silence
04. Butcher man
05. Word up
06. Steal your fire
07. Shame on you
Als das Licht gedimmt wurde und die Musik des Originalsoundtracks des Manga Movies „Ghost In The Shell“ den Raum durchströmte, war die Aufregung des Publikums deutlich spürbar. Das von Billy Duffy und seiner schimmernden Gretsch White Falcon Gitarre gespielte eingängige Riff von „Lil‘ Devil“ schneidet die Luft, während Ian Astbury, der seine übergroße Sonnenbrille und einen Mantel mit Fellkragen trägt, die Bühne betritt. Das ist Rock wie er sein muss! Songs aus der Vergangenheit klingen genauso lebendig wie die neuen Stücke vom aktuellen Album „Choice Of Weapon“. Die neuen Songs wie „Lucifer“ klingen so als wären sie bereits 1989 komponiert worden, während ein älteres Stück wie „Fire Woman“ beweist, dass die alte Dame immer noch verdammt heiß ist! Das Konzert entwickelt sich zu einem soliden Mix aus neuem Material und alten Hits, die nahtlos zueinander passen. The Cult sind genauso exzellent wie in ihren Anfangstagen und beweisen, dass sie immer noch in der Lage sind zu rocken – Als wenn sie das zu beweisen gehabt hätten! Billy Duffy, der gemeinsam mit Ian Astbury Gründungsmitglied ist, schafft es fortwährend, die Aufmerksamkeit der Menge auf sich zu ziehen, auch wenn mal kein Spot auf ihn gerichtet ist, wenn er einen Riff nach dem anderen losfeuert, während Drummer John Tempesta und Bassist Chris Wyse ihn mit einer soliden Klangbasis unterstützen. Ihre fortwährende und standhafte Unterstützung wurde später bei „Phoenix“ mit einem Bass- und Drumsolo belohnt. Gitarrist Mike Dimkich steht buchstäblich in Billys Schatten. Dieser präsentiert sich als unser ultimativer Guitar Hero, der mit breiten Beinen dasteht und seine Gitarre in seiner wohl bekannten 45 Grad Position hält.
Das Tivoli erfuhr mit der ersten der drei Zugaben sogar eine Premiere, denn „Life Is Greater Than Death“ wurde zum allerersten Mal live gespielt. Es folgten noch „Spiritwalker“ und natürlich „Love Removal Machine“. Ohne seine Sonnenbrille im Gesicht zog Ian plötzlich an seinem rabenschwarzen Haar, um uns zu beweisen, dass es immer noch echt ist. Angst vor dem Altwerden? Vielleicht war das auch der Grund, weswegen nur zwei Fotografen die Erlaubnis des Managements bekommen hatten, Fotos aus einer sicheren Distanz, nämlich vom Mischpult aus, zu machen. (Glücklicherweise war Roger einer dieser zwei Fotografen!) Hast du Angst, dass man Falten sieht, Ian? Musst du nicht! Solange du auf diese Weise rockst, bist du im Herzen immer noch viel jünger als die meisten deiner Fans! „The sparkle in your eyes keeps us alive“.
Setlist The Cult:
01. Intro: Original soundtrack theme of Ghost In The Shell
02. Lil’ Devil
03. Honey From A Knife
04. Rain
05. Lucifer
06. Nirvana
07. Embers
08. Fire Woman
09. The Wolf
10. Wild Flower
11. Rise
12. Phoenix
13. For The Animals
14. She Sells Sanctuary
15. Life Is Greater Than Death (Z)
16. Spiritwalker (Z)
17. Love Removal Machine (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Bandfotos.
The Cult:
Gun:
Autor: Bas Mercx
Fotos: Roger op den Camp