Sie beginnen ihren Set nach einer kurzen Zeit, wobei die beiden komplett schwarz gekleidet sind und dazu weiße Krawatten tragen. Nach einer kurzen Einleitung bei der wir erfahren, dass sie aus Norwegen stammen und einen Drummer suchen, geht es mit „Catch Me“ von ihrer bisher einzigen CD „Grind It Down“ los. Später während des Icon Of Coil Auftritts werden wir noch näher mit ihnen sprechen. Der Sound beim Auftritt ist gut und man bedient sich einer Menge gedämpft klingender Synthiesounds. Dem Eröffnungstrack folgt ein neuer Song, der deutlich poppiger ausfällt und irgendwie wirkt alles als würde es dreidimensional erklingen, was den Effekt angenehm erhöht. Auch wenn der Saal bisher kaum gefüllt ist, gibt der Sänger alles und hält die Zuschauer bei Laune. Es ist sicher nicht einfach in einer fast leeren Halle zu spielen, doch zum Glück füllt sich der Saal während des Gigs immer weiter und man überzeugt auch mit dem dritten Song „Adrenaline“. Einige Songs später endet der Auftritt, während ein paar Synthsounds noch weiter erklingen und das war sie dann also, die erste flüchtige Begegnung mit Substaat und diese hat sich gelohnt. Nachdem sie sich frisch gemacht haben, kommen die beiden noch in den Zuschauerraum und wir unterhalten uns ein wenig, wobei wir erfahren, welche Konzerte noch anstehen, dass sie zuvor zu dritt waren, ihr Drummer aber aus Zeitgründen aussteigen müssen und dass sie nach Ersatz suchen. Also ihr Schlagzeuger dort draußen, bewerben! Im Mai erscheint bei Danse Macabre eine Single, ein komplett neues Album ist für Ende des Jahres geplant. Ihr erstes Album ist als Doppel-CD erschienen, wobei CD2 Remixes der Songs von CD1 enthält. Besonders sticht der NorthBorne Remix von „Adrenaline“ hervor, doch auch die anderen Tracks wissen zu überzeugen, wie wir später noch feststellen.
Weiter geht es mit Komor Kommando und das pulsierende Bühnenlicht gibt dem Ganzen jetzt einen fast spacigen Look. Schon bei Substaat hatte sich die Halle gefüllt, doch jetzt ging es umso schneller. Jeder Song von Komor Kommando hat seine eigene Atmosphäre, was in diesem stark limitierten Genrefeld schon eine echte Leistung ist. Wobei Song auch fast übertrieben ist, denn Gesang sucht man bei Komor Kommando vergeblich, trotzdem wissen „Triggerfinger“, „Love Your Neighbor“ und Co zu überzeugen. Sebastian Komor versucht das Publikum beim Gig immer wieder mit Sprüchen wie „I want to see your hands“ einzubeziehen und nach wenigen Minuten wirkt dies auch und das Publikum beginnt zu schreien, winken und zu tanzen.
Nun ist es Zeit für den letzten Act des Abends, die Headliner Icon Of Coil. Andy LaPleagua kennt man mittlerweile besser durch sein Projekt Combichrist, doch Icon Of Coil waren davor und ebenfalls sehr erfolgreich. Und wenn man bedenkt, dass Sebastian Komor in Kanada wohnt und dass alle drei Mitglieder noch in anderen Formationen aktiv sind, ist es heute eine der seltenen Gelegenheiten Icon Of Coil mal wieder live zu erleben. Das Equipment entspricht auf der Bühne dem von Komor Kommando zuvor, aber nun sind sie zu dritt: Andy LaPlegua, Sebastian Komor und Christian Lund (NorthBorne). Wie schon im Interview angedeutet geht die Show mit einem quer über die Bühne laufenden Andy LaPlegua los, der wie ein Tiger agiert während „We Need“ das Set eröffnet! Man gibt uns im wahrsten Sinne des Wortes was wir brauchen und bei Songs wie „Dead Enough For Life“ spritzt das Adrenalin fast aus ihm und uns heraus. In Anspielung auf unser Interview kündigt er kurz darauf „Regret“ mit den Worten „this song is more than 2000 years old …“ an und dieser große Hit der Band ist sichtlich auch einer ihrer bekanntesten. Es folgenden weitere punshende Beats bei „You Just Died“ und „Stimulated“ bevor einer meiner persönlichen Highlight erklingt: „Existence In Progress“. Die Bassfrequenz ist für mich perfekt und !Persuit“ hebt die Temperatur in der Halle noch einmal ein paar zusätzliche Grad an. Vielleicht ist „Regret“ einer der bekanntesten Songs, aber ganz sicher nicht die Nummer eins. Diese ist für „Shelter“ reserviert und die hat man sich für das Ende aufgespart. Wie schon bei Substaat lassen die nachklingenden Synthsounds das Set ausklingen und spätestens jetzt können alle Fans begeistert nach Hause gehen.
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Icon Of Coil:
Komor Kommando:
Substaat:
Autoren: Stefan Bertram & Monique Rijksen
Fotos: Roger op den Camp