REWIND-EASTER-FEST – B-Gent, Vooruit (06.04.-07.04.2012)

REWIND-EASTER-FEST Tag 1 - Gent, Vooruit (06.04.2012)
Geschätzte Lesezeit: 15 Minute(n)

Nach drei Rewind-Mini-Fests war es 2012 an der Zeit etwas größer zu denken und so kam es kürzlich zum ersten Rewind-Easter-Fest, das wie schon die Mini-Fests im wundervollen Vooruit im belgischen Gent abgehalten wurde, allerdings im großen Saal. Auf dem Programm standen hauptsächlich Bands, die sich bereits in der Szene einen Namen gemacht haben, aber auch interessante Newcomer oder Bands, die man nicht so oft auf der Bühne sieht, standen im Line-up. Und so folgten knapp 2000 Zuschauer aus Belgien und den Nachbarstaaten dem deutlichen Ruf und wurden nicht enttäuscht.

Samstag, 06.04.2012:


ERATO

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Los ging es mit Erato. Die Band ist von Bands wie The Sisters Of Mercy, Skeletal Family oder Ikon beeinflusst und präsentierte eine tolle Auswahl ihrer Songs. Insbesondere die Präsenz von Sänger Gorik ließ uns in Erinnerungen an alte Tage in den Achtziger Jahren schwelgen, in denen noch vorgenannte Bands Headliner solcher Shows waren. Man kann Erato nur gönnen, dass ihre Musik bei noch mehr Menschen Gehör findet, dann steht ihnen sicher eine blühende Zukunft in der Szene und auf den verschiedenen Bühnen bevor. Doch nicht nur die Zuschauer waren für ihren Auftritt dankbar, sondern auch die Band selbst zeigte sich von der Resonanz beeindruckt und verabschiedete sich mit den Worten: „Erato wishes to thank the wonderful audience who showed up early just to watch Erato play and gave such a big welcome to our new bass-player JoriZ DC. We had a great time and are convinced you had too! Thanks!”

Setlist:
01. Mighty & death
02. Blah blah generation
03. Let me in
04. Act like Moses
05. Sweet killing
06. Waiting for Kharon
07. Dead by dawn
08. Hubris


SCHMUTZ

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Als nächstes waren Schmutz an der Reihe und sie hatten zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen. Zum einen klang der Bass wohl nicht wie gewünscht und zum anderen kämpfte Sänger Guy Peeters ständig mit seinem Mikrofonständer, bis er ihn irgendwann endgültig beiseite packte und ohne ihn weitermachte. Und das machte er eigentlich auch sehr gut und transponierte den New Wave der Belgier energiegeladen unter die Zuschauer, von denen doch einige sichtlich mit den Songs vertraut waren und diese lautstark mitsangen. Und für diesen Einsatz wurden die Fans natürlich auch zum Ende hin belohnt, als Schmutz ihren größten Hit „Love Games“ präsentierten. Ein guter Auftritt des Trios.

Setlist:
01. Turn the pages
02. Take it away
03. Life is a merry go round
04. My life
05. Very clearly
06. Running on empty
07. Call in hans
08. On the edge
09. Straight from the heart
10. Grab you
11. Love games


DEPARTMENT S

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Noch bevor das eigentliche Konzert anfing, bekamen wir quasi einen Vorab-Gig vorgesetzt, denn als Soundcheck spielten Department S gleich mal einen kompletten Song durch. Alles schien in Ordnung und so „verabschiedete“ man sich mit den Worten „We’ll be back in 3 minutes“ und genau nach eben diesen drei Minuten standen sie dann auch wie versprochen wieder auf der Bühne um den eigentlichen Auftritt zu eröffnen. Die Geschichte der Band reicht ganze 34 Jahre zurück und so spielte man einen interessanten Mix aus alten und neueren Songs und natürlich inklusive des großen Hits „Is Vic There“. Department S werden leider viel zu oft als One-Hit-Wonder gebrandmarkt, dabei haben sie viele Songs, die ebenfalls großes Potential besitzen. Und genau das unterstrichen sie in Gent eindrucksvoll.

Setlist:
01. Intro
02. Clap now
03. Lucifer Sam
04. Age concern
05. Going Left Right
06. My Coo ca choo
07. Cause
08. Monte Carlo or burst
09. Slave
10. Ode to Koln
11. The Long march
12. Wonderful day
13. Is Vic there?
14. I want


THE CASSANDRA COMPLEX

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Eine Band auf die wir uns besonders gefreut haben sind The Cassandra Complex, die in den vergangenen Jahren leider viel zu selten aufgetreten sind. Und als wüsste Frontmann Rodney Orpheus auch selbst nicht mehr wie es aussieht, wenn man auf der Bühne steht, macht er erst einmal ein Foto des Publikums. Und nachdem ein paar Gitarrenprobleme behoben wurden, ging es mit „What Can I Do For You?“ los. Leider musste das Set wegen der technischen Probleme gekürzt werden und so blieb uns der Hit „Moscow Idaho“ leider verwehrt. Dafür fanden Tracks wie „Voices“, „Second Shot“, „Satisfy me“ oder das Suicide Cover „Franky Teardrop“ den Weg ins Programm und sorgten ebenso wie Rodneys Entertainerqualitäten für beste Unterhaltung. Insbesondere die Art der Performance bei „Franky Tearsdrop“ war dabei geradezu atemberaubend und der knapp 45 minütige Auftritt viel zu kurz. Zum Glück dürfen wir uns aber schon auf weitere Auftritte und dann voraussichtlich mit weiteren Klassikern von The Cassandra Complex freuen, wie uns Rodney später in einem Interview [LINK] mitteilte. Neben Mastermind Rodney gehörten übrigens Volker Zacharias und Axel Ermes von Girls Under Glass zum Line-up der Band und wir hatten somit Talent pur auf der Bühne.

Setlist:
01. What can I do for you?
02. Bad faith
03. Datakill
04. The war against sleep
05. Voices
06. Valis
07. Second shot
08. Satisfy me
09. Kneel (to the boss)
10. Moscow Idaho (planned, but not played)
11. Frankie Teardrop (cover version of a song by Suicide)


THE BEAUTY OF GEMINA

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Es ist der zweite Festivalauftritt in Belgien der Band um Sänger Michael Sele. Der erste war beim Shadowplay Fest 2011 in Kortrijk und dort hatte man viele Leute sehr beeindruckt. Und so waren die Zuschauer dieses Mal umso gespannter auf die Schweizer, deren Songs, wie der Frontmann uns erzählte, nicht mehr im Schweizer Radio gespielt werden dürfen, da sie angeblich gesundheitsgefährdend wären, wobei man dies auf die düstere Stimme des Sängers abstellte. Doch natürlich konnte dies den Erfolgsweg der Band nicht stoppen und sorgte vielleicht sogar für noch zusätzliche PR. Jedenfalls sind sie seither des Öfteren in den Charts vertreten und auch heute sollte ihre Erfolgsstory weitergehen. Ihr Auftritt im Vooruit war beschwörend und das Publikum durchweg begeistert. Gerade Songs wie „Hunters“, „Rumours“ oder der Nummer eins Hit „Suicide Landscape“ sorgten für Aufsehen und ein Publikum, das durchweg mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurückgelassen wurde.

Setlist:
01. Intro – Voices of winter
02. Haddon Hall
03. This time
04. Shadow dancer
05. Kings men come
06. Prophecy
07. Dark revolution
08. Hunters
09. Suicide landscape
10. One step to heaven
11. The Lonesome Death of a Goth DJ
12. Seven day wonder
13. Rumours


CHAMELEONS VOX

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Der Beginn des Chameleons Vox Auftritts verläuft geradezu typisch, denn Sänger Mark Burgess betritt die Bühne mit Zigarette und einem Drink. Hier werden keinerlei Effekte benötigt um zu überzeugen, eine Videoleinwand ist ebenso unnötig, wie aufwendige Lichteffekte. Hier zählt noch das musikalische Handwerk, welches sie mit einer bemerkenswerten Lässigkeit rüberbringen. Zwischen den Songs gibt es nur ganz kurze Unterbrechungen und so entsteht ein fesselnder Auftritt, der sich schon fast wie eine wahrhaftige Auferstehung der „echten“ Chameleons anfühlt, zumal Chameleons Vox in letzter Zeit auch verstärkt auftreten. Neben dem starken Eröffnungssong „Swamp Thing“ bekommen wir bei „Singing Rule Brittania“ noch eine kurze Joy Division Einlage aus „Transmission“ zu hören, bevor das wundervolle „Second Skin“ für den umjubelten Abschluss sorgt.

Setlist:
01. Swamp thing
02. A Person isn’t save anywhere these days
03. As high as you can go
04. Thursday’s child
05. Seriocity
06. In answer
07. I’ll remember
08. Soul in isolation
09. Singing Rule Brittania
10. Second skin


CLAN OF XYMOX

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Als nächstes waren die Niederländer von Clan Of Xymox an der Reihe und auch an ihrem Auftreten war zunächst mal nicht viel Überraschendes dran. Wie so oft setzen Clan Of Xymox live auf eine düstere Atmosphäre mit wenig Licht, das wenn überhaupt von hinten kommt und beizeiten den Nebel erhellt. Das Ganze wirkt dann gewollt mysteriös und verfehlt seine Wirkung nie. Und natürlich dürfen sich Fans der Band wieder über eine ganze Menge Hits freuen, denn Klassiker wie „Stranger“, „A Day“ oder das David Bowie Cover „Heroes“ gehören neben neueren Tracks zum Set. Ich persönlich hätte mir aber noch weitere Songs wie „Louise“ oder „Muscoviet Musquito“ gewünscht, der Gig endet aber nach 12 Songs und so sind die Zuschauer zwar zufrieden, die Begeisterung wäre aber sicher noch steigerbar gewesen.

Setlist:
01. Stranger
02. Love got lost
03. She did not answer
04. In love we trust
05. Hail Mary
06. Emily
07. Jasmine & Rose
08. Delete
09. Chicane
10. Heroes
11. Farewell
12. A day (Z)

PROJECT PITCHFORK

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Weitere Fotos des Events gibt es hier

Schauen wir also mal, ob die aus Deutschland angereisten Project Pitchfork die Stimmung noch weiter nach oben pushen können. Allerdings musste man heute auf Dirk Scheuber verzichten, der dem Auftritt krankheitsbedingt fernbleiben musste. Für ihn sprang Volker Zacharias ein, der somit heute Doppelschicht fuhr. Auch trotz dieses zwangsläufigen Besetzungswechsels dauerte es nicht lange, bis Project Pitchfork die um diese späte Uhrzeit –es war bereits 1:30 Uhr am Morgen als die Pitchies ihren Gig begannen- noch fast vollständig anwesenden Fans komplett in ihren Bann gezogen hatten. Spätestens bei „Timekiller“ war es um sie geschehen und auch Hits wie „Conjure“ oder „Souls“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Das gesamte Publikum tanzte, genoss den Auftritt von der ersten bis zur letzten Sekunde und so waren Project Pitchfork der erhofft starke Headliner des ersten Tages. Besser hätte dieser Tag kaum enden können und so freuten wir uns schon auf Tag 2, an dem u.a. Covenant, DAF und The Neon Judgement auf dem Programm standen.

Setlist:
01. Intro
02. Continuum
03. Timekiller
04. Lament
05. Conjure
06. Run for Cover
07. Alpha Omega
08. Souls
09. Endless Infinity
10. Freeze in Silence
11. K.N.K.A.
12. The Queen of time and space
13. Carrion
14. Steelrose
15. Beholder
16. Existence
17. Requiem
18. Fire and Ice
19. Rescue

Sonntag, 07.04.2012:

THE JUGGERNAUTS

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Der zweite Rewind-Easter-Fest Tag begann mit einem Newcomer: The Juggernauts traten heute zum ersten Mal überhaupt auf und haben bisher auch noch kein Album veröffentlicht. The Juggernauts sind Glenn Keteleer und Borg, wobei Glenn uns danach sogar noch als Radical G weiter unterhalten sollte. Jetzt ging es aber erst einmal mit stampfenden Beats und schwarzen Helmen auf der Bühne los und mit Songs wie „The Juggernauts Are Coming“ oder „Infected“ beeindruckte man die anwesenden Zuschauer gleich mal ordentlich. Man merkte sofort, dass es sich hier zwar in dieser Konstellation um Newcomer handelt, ansonsten aber keineswegs. Und wenn man bedenkt, dass Borg früher bei Vomito Negro war und Glenn als Produzent und DJ tätig ist und auch bereits einige Remixe für The Neon Judgement abgeliefert hat, dann kann man bereits erahnen, dass sich die Songs deutlich routinierter anhören, als es das Bandalter hergibt. Der Auftritt war ein perfekter Einstieg in den zweiten Tag, der weitaus elektronischer ausgerichtet war als Tag 1. Und auch die Band selbst war offensichtlich mit dem Ausgang der ersten Performance zufrieden und äußerte sich später so: “The Juggernauts want to thank EVERYONE that made this first gig possible! Especially those who did made the effort to be there on time (16h30 is not the ideal stage time :)) and thus gave us a nice enthusiastic crowd to play for! RESPECT and thanks for your support!”


RADICAL G

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Wie schon gesagt hätte Juggernaut Glenn auch eigentlich gleich auf der Bühne bleiben können, denn der DJ/Produzent ist gleichfalls als Radical G unterwegs und heute beim Rewind-Easter-Fest dabei. Und wer nun eine Show mit viel Bewegung auf der Bühne erwartete, sah sich zumindest zum Teil getäuscht, denn Glenn legte, schwarz-weiß maskiert, eine tolle Show ab, bei der er zwar eigentlich nur mit Teufelsohren auf der Bühne stand, aber eine unglaubliche Energie erzeugte. Stillstehen und nicht tanzen war quasi unmöglich, hier musste man sich einfach bewegen. Vor allem der Song „Lucifer“ hatte einen besonderen Einfluss auf das Publikum, wir waren absolut begeistert und tanzwütig. „Let your body speak, let your body talk” war das deutlich zu vernehmende Motto. Und auch Glenn selbst kannte keine Ruhepausen. Erst der Auftritt mit The Juggernauts, dann als Radical G., Platten produziert er wie am Fließband und hat erst kürzlich einen Remix zu Sigue Sigue Sputniks Hit „Love Missile F1-11” fertig gestellt, den man sich auf Soundcloud anhören kann: http://soundcloud.com/radicalg/sique-sique-sputnik-love


Setlist:

01. Guardian
02. Body Next To me
03. Slipped Away
04. Lucifer
05. Jump And Shout (Luc Van Acker)
06. Dinner With Satan
07. Sputnik
08. Teufel Kind


SIGUE SIGUE SPUTNIK

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Und eben diese gerade angesprochenen Sigue Sigue Sputnik waren als nächstes an der Reihe. Knapp 20 Jahre haben wir darauf gewartet diese Band einmal live zu erleben. Denn wer kennt sie nicht, die Hits der Band aus ihren Anfangstagen, allen voran natürlich „Love Missile F1-11“ mit seinem verbotenen Video und in vielen Ländern als musikalische Anleitung zur Benutzung einer Waffe verpönt. Und das Feuer brennt noch immer!

Ein „gut“ angezogener Tony James zeigte uns 45 Minuten lang auf High Heels, wie man eine Show richtig performt. Unterstützt von einer zweiten Gesangsspur gab Tony stimmlich alles und auch wenn die Musik nicht ganz so straight war, wie wir es gerne hätten, hatte das Ganze einen ungeheuren Unterhaltungswert. Zum Programm gehörten einige Hits, aber auch eine nicht sehr gelungene Version von David Bowies Hit „The Jean Genie“, doch das tat dem Spaß keinen Abbruch und nach „Jayne Mansfield“ war alles in Butter als „Love Missile F1-11“ durch den Raum schallte. Offensichtlich waren wir nicht die einzigen, die genau auf diesen Song gewartet hatten. Es war eine wirklich unterhaltsame Show die eigentlich nur eine Frage offen ließ: „Wie schafft Tony es, so lang auf High Heels solch eine Show abziehen?“.


Setlist:

01. Rocket miss USA
02. Alien Christ
03. 21st Century boy
04. Teenage Thunder
05. Sci-fi Lover
06. Dancerama
07. Success
08. The Jean Genie
09. Jayne Mansfield
10. Love Missile F1-11


ABSOLUTE BODY CONTROL

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Weiter geht’s mit Absolute Body Control, den belgischen Lokalmatadoren um Frontmann Dirk Ivens. Dieser steht mit seinen verschiedenen Projekten (The Klinik , Dive, Sonar und Absolute Body Control) für abwechslungsreiche Musik und ist trotz seiner Erfolge auf dem Boden geblieben und immer wieder hautnah im Dunstkreis seiner Fans zu finden. So wie auch heute später wieder, wo sich Dirk gemeinsam mit ABC-Partner Eric van Wonterghem unters Volk mischte. Aber kommen wir zurück zur Show die wie üblich begann: Kurzer Soundcheck, Prüfung der Computer und auf geht’s.

Wir haben heute schon einige elektronische Bands gesehen, aber diese hier ist die erste historische EBM-Band. Und ihre Historie ist beeindruckend. Angefangen mit „I Wasn’t There“ folgte ein bekannter Hit nach dem anderen, bevor es mit „So Obvious“ endete, was aber für die Fans gar nicht mal so offensichtlich war und so riefen und schrien sie die beiden Akteure für ein paar Zugaben zurück auf die Bühne. Zwei weitere Songs spendierten Dirk und Eric den Fans, darunter eine tolle Coverversion des The Normal Songs „Warm Leatherette“, der es tatsächlich gelang, nah an die Qualität des Originals heran zu kommen und dieses sogar zu übertreffen. Diesen Beats kann man einfach nicht wiederstehen und jeder der tatsächlich Kunstleder am Körper trug, schwitzte mittlerweile ganz sicher.

Setlist:
01. I Wasn’t There
02. Sorrow
03. Did You Do It?
04. Is There An Exit?
05. Figures
06. So Hard
07. Never Seen
08. Give Me Your Hands
09. Into The Light
10. So Obvious
11. Warm Leatherette (The Normal cover) (Z)
12. Surrender No Resistance (Z)


CRASH COURSE IN SCIENCE

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Minimal Wave aus den Achtziger Jahren war nun an der Reihe, oder besser gesagt aus den Jahren 1979 und 1980. Und wie Minimal kann man eigentlich sein? Musikalisch machen sie vielleicht Minimal Wave, aber live ist das sicher nicht minimal, was sie da abliefern. Hier wurde Musik mit künstlerischer Darbietung vermischt. Malory Yago spielte Minimal Drums und stand auch für artistische Einlagen, denen man ihre Ballettausbildung deutlich ansah. Mit schwingenden Neonbällen, die an einer Kordel befestigt waren, wurde die Bühne erhellt, das eigentliche Bühnenlicht blieb ausgeschaltet. Ein absoluter Wow-Effet der uns da geboten wurde. Michael Zodoroznys Aufgabe bei dem Ganzen war vor allem das Singen und, wenn Malory sang, übernahm er die Keyboardparts. Dritter im Bunde war Dale Feliciello, der durchweg Keyboard spielte und sich direkt vor einer großen Leinwand postiert hatte.

Aber woher kennen wir sie bloß? Vielleicht ja von den Songs „Flying Turns“ oder „Factory Forehead“. Ich jedenfalls mag Minimal Wave und das insbesondere, wenn es so geschickt mit einer tollen Performance verbunden ist. Nicht ein einziger Fehler unterläuft Malory bei ihren schwierigen Figuren im Dunklen und das passte wunderbar zu den solide vorgetragenen Musikstücken.

Setlist:
01. Second Glance
02. Cardboard Lamb
03. Pantsed (new unreleased track)
04. No More Hollow Doors
05. It Cost’s to be Austere
06. Someone Reads
07. A Lot to be Desired (new unreleased track)
08. Force the Habit
09. Factory Forehead
10. Near Marineland
11. Flying Turns


THE NEON JUDGEMENT

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Ich glaube es gibt dort draußen kaum noch jemanden der die nächste Band noch nicht live gesehen hat und wenn ihr einer dieser wenigen seid, solltet ihr unbedingt die nächste Chance wahrnehmen, die sich euch bietet. Wir haben in Gent mit einigen Deutschen gesprochen die bereit waren sehr weit zu fahren, um The Neon Judgement mal live zu sehen und sie haben damit alles richtig gemacht. So lange wir uns erinnern können, gehören The Neon Judgement bereits zur EBM-Bewegung und werden dies auch hoffentlich noch sehr lange tun. Und heute gab es nicht nur alte Klassiker zu hören, sondern auch einige neue Stücke gehörten zum Set, darunter der Song „Leash“, der ein perfektes Beispiel für einen neuen Song ist, der sich nicht zwangsläufig neu anfühlt, sondern perfekt ins Gesamtkonzept passt und durchweg überzeugte! Da durfte natürlich auch ein Mosh Pit nicht fehlen, der sich durch das gesamte Konzert hielt und für meinen Geschmack zum Teil schon recht heftig beackert wurde. Nach dem großen Hit „TV Treated“ blieb noch Zeit für eine Zugabe („Tomorrow In The Papers“), danach hielt wieder Ruhe Einzug in die Halle. Bleibt noch die Frage zu klären, ob es sich auch in den Augen der vorher angesprochenen Deutschen gelohnt hatte, den weiten Weg dafür auf sich zu nehmen. Die Antwort fiel knapp und überzeugt aus: „Yes!“.

Setlist:
01. The Fashion Party
02. Too cold to breath
03. Leash
04. The man
05. Chinese black
06. One jump ahead
07. Please release me, let me go-go
08. Nion nion
09. Miss Brown Concrete
10. Tv treated
11. Tomorrow in the papers (Z)

COVENANT

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Jedes Mal wenn Covenant irgendwo auftreten, zaubern sie ein großes Lächeln in unser Gesicht … aber nicht dieses Mal! Warum? Bei diesem Festival hatten alle Bands über die vollen zwei Tage hinweg einen guten Sound, aber leider war das bei Covenant ganz anders! Eskils Stimme schaffte es einfach den gesamten Auftritt hindurch nicht, sich gegen die überlaute Musik durchzusetzten. Das war umso tragischer, weil die Performance ansonsten sehr gut und auch die Setlist gut gewählt war. Sogar einen neuen Track hatte die Band dabei: „The Passion Game“ gab einen ersten Ausblick auf das kommende Album und wurde sehr wohlwollend angenommen. Insofern war zumindest diese Premiere geglückt und das große Finale mit „We Stand Alone“ hätte etwas ganz besonderes werden können, aber dem stand wieder der Sound entgegen. Schade.

Setlist:
01. Intro
02. Bullet
03. Judge of my Domain
04. Like tears in Rain
05. Shelter
06. The Men
07. Ritual Noise
08. Stalker
09. The Passion Game
10. Call the ships to port
11. Lightbringer
12. We stand Alone


DAF

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Weitere Fotos des Events gibt es hier

Es war nun bereits spät am Abend oder vielleicht besser sogar früh am Morgen, als mit DAF der letzte Act des Festivals gegen 1:30 Uhr die Bühne betrat. Konnte man sich bei Covenant noch etwas vom The Neon Judgement-Moshpit erholen, brach nun die Hölle herein. Der Moshpit wurde noch intensiver geführt als zuvor und zog auch breitere Kreise. Vom ersten Song „Verschwende Deine Jugend“ an, gab es keine Möglichkeit mehr sich auszuruhen, überall wurde getanzt, gefeiert und geschuppst und auch an den Rändern konnte man dem Moshpit nun nicht mehr wirklich entgehen. Zweifel an der richtigen Wahl des Headliners erübrigten sich, das war sogleich klar. Und dass nicht nur weil DAF es sich redlich verdienten, sondern auch, weil die Bühne nach dem vielen Wasser das Frontmann Gabi Delgado auf der Bühne verteilte, wohl sowieso nicht mehr von einer Nachfolgeband hätte genutzt werden können. Von Beginn an übergoss sich Gabi wie gewohnt mit einer Flasche Wasser nach der anderen und verteilte den Rest auf Bühne und die Zuschauer in den ersten Reihen. So erging es knapp 20 Flaschen, für jeden Song eine. DAF präsentierten ein tolles Set und mussten den Mussolini sogar gleich zweimal spielen, einmal im Hauptteil und später dann noch einmal als zweite Zugabe. Und wenn es nach den Fans gegangen wäre, würden DAF wohl heute noch immer auf der Bühne stehen!

Es war ein großartiger Abschluss für dieses erste Rewind-Easter-Fest, das durchweg freudige, aber auch müde Fans zurückließ. Der neue Tag hatte jetzt, um 3 Uhr in der Früh, bereits begonnen und viele krochen zurück in ihr Hotel, während wir uns auf die knapp zweistündige Heimfahrt machten.

Setlist:
01. Verschwende deine Jugend
02. Ich und die Wirklichkeit
03. Der Mussolini
04. Ich will
05. Muskel
06. Die Lippe
07. Mein Hertz macht bum
08. Mach doch was du willst
09. Rote Lippen
10. Liebeszimmer
11. Du bist Daf
12. Sato sato
13. Alle gegen alle
14. Nacht Arbeit
15. Der Sheriff
16. Die Lüge
17. Als wär’s das letzte Mal
18. Der Räuber und der Prinz
19. Kebab Träume (Z)
20. Der Mussolini (ZZ)

Eine etwas größere Auswahl Fotos erhaltet ihr durch Anklicken der Fotos hier im Bericht.

Review: Monique Rijksen
Photographer: Roger op den Camp

Autor