Sie sind Vollblutmusiker seit Kindesbeinen. Sänger Jonathan Davis, die Gitarristen James „Munky“ Shaffer und Brian „Head“ Welch, Bassist Reginald „Fieldy“ Arvizu und Drummer David Silveria begannen ihre musikalische Laufbahn mit dem Eintritt in die Pubertät. Entsprechend erfahren waren sie bereits, als sie sich zu Beginn der 90er im kalifornischen Bakersfield begegneten. Shaffer, Arvizu und Welch musizierten bereits zusammen, und auch der damals 13-jährige Silveria war Mitglied eines gemeinsamen Bandprojektes. Als man ihnen den charismatischen, mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz gesegneten Sänger Jonathan Davis empfahl, waren Korn geboren.
Schnell fand das Quintett eine gemeinsame künstlerische Sprache. Gelangweilt von den aktuellen Rockklängen einerseits und vom Dasein als enttäuschter Jugendlicher in einem Vorort andererseits, schufen sie einen neuen Sound des Widerstands: erdig, dunkel, mystisch und beklemmend. Sie vermengten die Wut und Wucht brachialer Metal-Musik mit tief tönender Düsternis. Verbunden mit expressionistischen Ausbrüchen in Richtung HipHop, Hardcore und Noiserock schufen Korn auf diese Weise ein neues Genre, das bis heute die Rockmusik bestimmt, beflügelt und in Atem hält.
Korn tourten ohne Unterlass, nahmen jede Gelegenheit wahr, ihren kompromisslosen Sound einem Publikum zu präsentieren. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum erzeugte 1994 ein gewaltiges Interesse an diesen wütenden Kommentatoren einer unzufriedenen Gesellschaft. Die Nachfolger „Life Is Peachy“ (1996), „Follow The Leader“ (1998), „Issues“ (1999), „Untouchables“ (2002), „Take A Look In The Mirror“ (2003), „See You On The Other Side“ (2005) und „Untitled” (2007) demonstrierten nicht nur ihre enorme Schaffenskraft, ihren Willen zur Veränderung und Weiterentwicklung. Sie stehen ebenso für den ungebremsten Erfolg von Korn. Fast jedes Album erreichte die Top 3 der US-Charts, und auch in Deutschland ist die Begeisterung ungebrochen. Mit ihrem bislang letzten Album „Korn III: Remember Who You Are“ kehrten die vier Kalifornier noch einmal zu ihren Anfängen zurück – stilistisch, inhaltlich und technisch.
Ihre ganze Energie und präzise eingesetzte Wucht entfaltet die Band, die seit dem Ausstieg von Brian „Head“ Welch im Jahr 2005 als Quartett weiterarbeitet, ohnehin erst live. Mit Schlagzeuger Ray Luzier, der 2007 David Silveria ersetzte, zeigten sich Korn auch in diesem Jahr erneut von ihrer kraftvollsten konzertanten Seite, bevor sie wieder ins Studio gingen, um ihr neues Album aufzunehmen.
Das dürfte selbst den eingefleischten Fan überraschen. Für ihr zehntes Werk „The Path Of Totality“ gingen sie zahlreiche Kollaborationen mit jungen Produzenten ein, die alle dem DubStep-Genre zugerechnet werden. Außerhalb der eingeschworenen Dance-Gemeinde hat man von Künstlern wie Skrillex, Datsik, Feed Me, 12th Planet, Downlink, Kill The Noise und Noisia zwar noch nie gehört, und doch definieren diese Produzenten federführend die Ästhetik tanzbarer, moderner Elektronik-Musik. Jonathan Davis, bereits seit vielen Jahren begeisterter Clubmusik-Liebhaber, lud die Künstler ins Studio ein, um mit ihnen gemeinsam an neuen Songs zu feilen. Das Ergebnis ist eine einzigartige, aufregende Melange aus Metal, Dance- und kantigen DubStep-Sounds. Es dürfte sehr spannend werden, wie Korn diese besondere Energie live umsetzen werden.
14.03.2012 Oberhausen, Turbinenhalle
16.03.2012 Offenbach, Stadthalle
Im Vorprogramm sind übrigens The Dirty Youth zu sehen, die mit kompromisslosem Newmetal und einer energischen Frontfrau aufwarten können, wie ihr in diesem offiziellen Video sehen könnt: