Die Spielleute stehen verschwitzt, aber glücklich lächelnd ohne Musikinstrumente hoch oben auf der Bühne und lauschen dem nicht enden wollenden Chor aus dem Publikum. Hier sind gerade alle im Raum wild und frei.
Mit ihrem sechsten und bisher erfolgreichsten Album „Sturm aufs Paradies“ ziehen sie gerade durch die irdischen Lande und laden zum Totentanz ein. Heute sind sie zu Gast im holländischen Eindhoven und haben als Einheizer die schwedische Neofolk Band Fejd im Gepäck.
Die Reihen vor der Bühne sind noch nicht wirklich gefüllt, da betreten bereits die Musiker von Fejd diese auch schon. Ihre folkige Musiknote, die sich durch Gitarren, Keyboard und Nyckelharpa auszeichnet, wird von der kräftigen Stimme von Frontmann Patrik Rimmerfors untermalt. Mit Song wie „Offerrök“, „Storm“ und „Jungfru i Hindhamm“ verzaubern sie die durchweg schwarz gekleideten Menschen. Auch wenn zwischendurch der Eindruck entsteht, dass sie am heutigen Tage ordentlich mit der Technik auf dem Kriegsfuß stehen, ernten sie nach ihrem sechsten und letzten Song „Gryning“ großen Applaus und „Zugabe“ Rufe.
Bereits die leere Bühne wird nun ordentlich vom Publikum mit einem Kanongesang der beiden Bestandteile des Bandnames angeschrien. Unter tosendem Beifall betreten die Musiker, angeführt von Lasterbalk der Lästerliche, die lichtüberflutete Bühne. Auch eine nicht ganz gefüllte Halle in Eindhoven lässt die Spielfreude nicht aus den Gesichter der Bandmitglieder weichen. Nach wenigen Liedern verkündet Alea der Bescheidene, dass sie das holländische Wohnzimmer schon zum Kochen bringen werden, was ihnen auch bereits bei den nächsten beiden Songs „Hochzeitstanz“ und „Wirf den ersten Stein“ gelingt. Doch müssen Saltatio Mortis danach feststellen, dass die Ansprache von Alea wohl nur wenige richtig verstanden haben. Nach kurzem Handzeichen ist klar, dass nur die wenigsten im Saal die deutschen Ansagen verstehen und so entsteht die Situation, dass Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein als Simultandolmetscher einzuspringen hat. Seine denglischen Übersetzungen lassen alle verschmitzt lächeln. Aber eins ist sicher, die Sprache der Musik wird überall verstanden und auch die deutschen Texte scheinen allen bekannt zu sein. Kraftvoll wird der Gesang von Alea aus dem Publikum unterstützt. Mit vielen Tänzen, publikumsnah und immer mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen zeigen sich die Spielleute von Saltatio Mortis und verabschieden sich mit „Prometheus“ von der Bühne.
Doch niemand im Raum möchte, dass dieser Abend bereits jetzt endet und so schallen sowohl „Saltatio Mortis“ als auch „Zugabe“ Rufe durch die Halle. Bereits nach wenigen Minuten tänzelt El Silbador zu seinem Dudelsack, um den Song „Rastlos“ anzustimmen. „Klasse statt Masse“ so bezeichnet Alea die Gäste des holländischen Wohnzimmers. Im Hinblick auf den Bierkonsum auf der Bühne fügt er noch schnell hinzu, dass „wenn man genug Pilsener trinken würde, dann glaubt man, dass einem die ganze Welt gehören würde“. Eine verspielte und vielleicht auch wahre Überleitung zum letzten Lied „Uns gehört die Welt“.
Aber auch jetzt haben die Besucher noch lange nicht genug, denn niemand geht hier ohne die Hymne der Band zu hören. Saltatio Mortis lassen es sich auch nicht nehmen noch einmal auf die Bühne zurückzukehren und „Falsche Freunde“ und den heiß ersehnten „Spielmannsschwur“ zum Besten zu geben, der noch lange als Chor durch den Saal hallt.
Auch lange nach dem Konzertende stehen die Spielleute von Saltatio Mortis für Gespräche, Fotos und Gespräche am Merchstand und entlassen sämtliche Menschen glücklich und zufrieden in die nebelige Nacht.
Setlist:
01. Ode an die Feindschaft
02. Habgier und Tod
03. Sündenfall
04. Hochzeitstanz
05. Wirf den ersten Stein
06. Fiat Lux
07. Halt mich fest
08. Koma
09. Nachtigall und Rose
10. Manus Manum Lavat
11. Eulenspiegel
12. Wieder unterwegs
13. Nach Jahr und Tag
14. Tritt ein
15. Tod und Teufel
16. Spiel mit dem Feuer
17. Prometheus
18. Rastlos (Z)
19. Worte (Z)
20. Uns gehört die Welt (Z)
21. Falsche Freunde (ZZ)
22. Spielmannsschwur (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.