1981 produzierte die deutsche Band No More den Underground Hit “Suicide Commando”, der dank vieler DJs und Remixer auch international zu einem Klassiker avancierte und eine mittlerweile wohlbekannte belgische Band benannte sich sogar nach dem Song. Nach einer langen Pause ohne Liveauftritte sind No More in den letzten Jahren endlich wieder zurück auf der Bühne und präsentieren neue Songs und sogar neue Alben.
Für die Zuschauer, die mit dem Gesamtwerk der Band nicht vertraut waren, verlief der Auftritt sehr überraschend, denn anders als beim genannten Hit, hält vielfach die Gitarre Einzug in die elektronische Musik, im Allgemeinen nicht immer eine gute Kombination. Doch es bedurfte nur eines Sekundenbruchteils bis klar war, dass es ebenfalls eine perfekte Symbiose sein kann und No More mit diesem Mix genau richtig liegen. No More bestehen aktuell aus Andy Schwarz (Gesang, Gitarre, Bass, Electronica} und Tina Sanudakura (Keyboards , Electronica),wobei Tina auch das Theremin bedient, einem frühen elektronischen Instrument, dass ohne körperliche Berührungen gespielt wird. Man muss einfach nur die Hände (oder sonstige Körperteile) über das Gerät halten und es werden unterschiedlich hohe oder tiefe Töne erzeugt, je nachdem wie groß der Abstand zwischen Hand und Instrument ist und wie es programmiert wurde. Klingt erst einmal einfach, ist aber in der Perfektion mit der Tina es bedient äußerst schwierig. Außerdem nutzt Tina noch ein umgestyltes Stylophone, eine Art runder Synthesizer mit berührungssensitiven Controlpads, der mit einem Oszillator verbunden ist. Unnötig zu erwähnen, dass dies auch alles andere als leicht zu bedienen ist. Andy hingegen konzentriert sich auf seine Gitarre und setzt sie immer genau so sehr ein, dass sie die Elektronik nicht überwiegt, sondern umschmeichelt. Na und welcher Song bekommt wohl den größten Zuspruch? Richtig, Suicide Commando. Selbst nach all den Jahren ist es noch immer ein absolutes Vergnügen den Song zu hören.
No More waren ein prima Supportact und haben durchweg überzeugt.
Setlist:
01. The Kores of Stockholm
02. Dim the lights
03. Midnight people & Lo-Life Stars
04. French Kisses
05. In a White Room
06. Something grows up
07. Suicide Commando
08. Sunday Mitternacht
09. Teenage Years
10. Schwarzen Mann geseh’n
DAF (Van Doorne’s Aanhangwagen Fabriek) in Eindhoven ist einer der führenden Fahrzeughersteller in Europa, der eine breite Spanne von LKWs und Co anbietet.
Verwirrend, oder? Naja, Spaß beiseite, aber es ist schon interessant, dass beide DAFs heute in Eindhoven sind. Aber sprechen wir nun über D.A.F ( Deutsch Amerikanischer Freundschaft):
1981 produzierten DAF zwei Alben, „Alles Ist Gut“ und „Gold Und Liebe“. Es waren die ersten beiden Alben, die Gabi Delgado Lopez und Robert Görl unter Einsatz von Elektronik, Schlagzeug und Gesang aufnahmen. Zuvor hatten sie mit zwei weiteren Mitstreitern eher experimentelle Musik angestimmt. Heute feiern DAF ihr 30jähriges Bestehen mit der „Verschwende deine Jugend Tour” auch in den Beneluxstaaten.
Als sie die Bühne betreten begrüßt uns Gabi mit den Worten „Guten Abend lieben Jungen und Mädchen, wir sind Deutsche Amerikanische Freundschaft“ und es geht sofort richtig los, denn es erklingt ganz getreu dem Motto der Tour „Verschwende deine Jugend“. Was für ein kraftvoller Start!
Nach dem ersten Song nimmt Gabi eine Flasche Wasser, trinkt etwas und wirft sie dann in hohem Bogen über seinen Kopf ins Publikum. Es sollte wie üblich nicht die letzte Flasche gewesen sein, die als Co-Star der Show agiert. Beim Song „Ich Will“ sagt der Frontmann urplötzlich „und die Musik ist weg, … jetzt ist sie wieder da“; es war zum Glück nur eine kurze Unterbrechung des Tracks und es geht gleich ohne großes Ausruhen mit „Muskel“ weiter. Doch nicht nur DAF haben uns heute etwas mitgebracht, sondern auch das Publikum zeigt sich spendabel und so erhält Gabi beim neunten Song „Rote Lippen“ eine weiße Rose und ich würde sagen, bei all dem Wasser auf der Bühne sollte diese locker bis zum Ende des Gigs überlebt haben.
Nach dem siebzehnten Track ist es Zeit die CD zu wechseln bevor es weitergehen kann. Vielleicht war es auch gar nicht geplant Zugaben zu spielen, doch die Zuschauer wollen immer mehr, rufen „We want more“ und trommeln mit Bierflaschen auf der Bühne. Gabi ist von diesem Enthusiasmus sichtlich angetan und erfreut und verlässt die Bühne nach der dritten Zugabe mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und auch wir sind sehr zufrieden angesichts dieses tollen Auftritts.
Setlist:
01. Verschwende deine Jugend
02. Ich und die Wirklichkeit
03. Der Mussolini
04. Ich Will
05. Muskel
06. Die Lippe
07. Mein Herz macht bum
08. Mach Doch Was Du Willst
09. Rote Lippen
10. Liebeszimmer
11. Du bist Daf
12. Sato Sato
13. Alle gegen Alle
14. Nacht Arbeit
15. Der Sheriff
16. Die Lüge
17. Als Wär’s das Letzte Mal
18. Der Räuber Und Der Prinz (Z)
19. Kebab Träume (ZZ)
20. Alles Ist Gut (ZZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Autorin: Monique Rijksen
Fotos: Roger op den Camp