Seit knapp 30Jahren sind Clan Of Xymox in Sachen Dark Wave eine Wohltat für jeden dunkel eingestellten Musikfreund. Mit ständig wechselnder Belegschaft steht Ronny Moorings mit seiner Band- heute als Trio- auf der Bühne im Bahnhof Langendreer. Die Damen des Xymox Clan sind nicht mit am Start, deshalb lädt nur die Männerrunde zur „Darkest Hour“ ein. Zwar ist das aktuelle Album der Reisegrund, aber die alten Sachen nehmen ja keinen Platz weg und kommen einfach mit ins Handgepäck der Niederländer.
Pünktlich zum Startschuss wird die Nebelmaschine angeschmissen. Dichter Qualm macht sich im Bahnhof Langendreer breit. Unter freudigem Applaus betreten die Musiker die Bühne und greifen selbstbewusst, ohne Angst vor anschließendem Qualitätsverlust, mit „Stranger“ in die Schatzkiste der 80er- Xymox Zeiten. Diese ersten Sympathie Punkte bringen die Freude auf ein großartiges Konzertereignis noch ein Stückchen näher. Frontmann Ronny Moorings kümmert sich neben dem Gesang bei einigen Songs noch um das Zutun einer zweiten Gitarre, doch überwiegt die Instrumentenlose Zeit seiner Beschäftigung als Sänger. Außer einigen Lichteffekten und dickem Nebel fokussiert sich die Show von Clan Of Xymox sonst ganz auf die schweren Takte. Im Innenraum wird die Musik in wiegenden Bewegungen rhythmisch umgesetzt. Altbekannte Stücke wie „Jasmin And Rose“ oder „There Is No Tomorrow“ werden großzügig empfangen und gefeiert. In diesem Sinne könnte der ganze Abend weiterlaufen, aber Xymox lassen auch ihre neuen düsteren Klangwerke in Bochum walten. Melancholische Schwärze mit einem kräftigen elektronischen Gegenschlag und verschleierten Gitarren gleitet voluminös aus den Boxen des Clubs. „My Reality“ oder „Delete“ waven sich gewinnbringend in die Gehörgänge des pastellfarben-allergischen Publikums. Obwohl der Clan genügend eigene heldenhafte Stücke im Sortiment hat, wird David Bowie´s „Heroes“ in Schwarz getaucht und im Xymox Wohlklang gewandelt. Mit einer ordentlichen Portion Wave- Gothic- ist der Song bis zur Unkenntlichkeit verstellt, nur der Text deckt seine Tarnung auf. Ronny Moorings und seine Mannen bringen mit Klassikern wie „A Day“ oder „Michelle“ das dickflüssige schwarze Herzblut der Fans zum pulsieren. Trotz düsterer Grundstimmung bleibt das Flackern in den Augen der Anwesenden nicht aus, auch wenn die dunkelste Stunde in diesem Herbst eilig davon läuft.
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Autorin & Fotos: Martina Peitz
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