
Das 013 ist eine sehr schöne Halle, denn alle Zuschauer haben hier eine gute Sicht auf die Bühne. Wir lassen die Enttäuschung über den zurückgezogenen Fotopass hinter uns und genießen das Konzert. Es sind über 2000 Fans gekommen. Ohne Vorankündigung oder Vorprogramm beginnt das Konzert. The Sisters Of Mercy eröffneten mit „Kiss The Carpet“. Die Bühne wurde von Rauch überflutet, aber Frontmann Andrew Eldritch konnte man gut sehen. Er trägt ein hellgelbes T-Shirt. Ihm zur Seite standen die beiden Gitarristen Chris Catalyst und Ben Christo, die zwei waren auch bei einigen Songs als stimmliche Ergänzung eingebunden, aber bei „This Corrosion“ fehlte die Stimme von Patricia Morrison natürlich schon.
Das Publikum wurde erst beim dritten Song „Marian“ richtig warm und machte mit. Der Song wurde von vielen aus voller Brust mitgesungen. Es folgten u.a. „Ribbons“ und „Alice“. Etwas unnötig war hingegen die „John, I’m only dancing“ Coverversion von David Bowie, weil das Original einfach nicht zu übertreffen ist. Die Sisters Of Mercy haben da ja eigentlich ein sehr großes Repertoire und genügend eigene Songs, aus denen sie wählen können. Es folgten noch „Dominion“, „Giving ground“, „Detonation Boulevard“, „More”, „This Corrosion” und “Flood 2”. Mittlerweile hatten sie eine Stunde gespielt und wie erwartet, verließen die Sisters nun die Bühne und hinterließen viele enttäuschte Zuschauer ob des vermeintlich kurzen Auftritts. Aber Andrew ist sehr berechenbar und so kamen sie natürlich zurück und spielten noch „Something fast“ und „Temple of love“. Aber das Publikum war noch immer nicht zufrieden und es folgten in einem zweiten Zugabeblock noch „First & last and always“, „Pipeline“ und „Vision thing“. Dann wurde das Konzert aber tatsächlich endgültig beendet. Aber viele Zuschauer warteten trotzdem noch lange im Foyer, es war nämlich angekündigt worden, dass The Sisters of Mercy eine Aftershow geben würden, bei der Andrew als DJ die Scheiben drehen lassen würde. Doch leider haben wir sie nicht mehr sehen können. Außer den enttäuschten Fotografen haben sie dann wohl doch auch einige Fans enttäuscht. Der Gig selbst war aber sehr gut. Zwar nicht so gut wie vor 20 Jahren oder mehr, aber doch einiges besser als nur wenige Jahre zurück bei Festivalauftritten wie dem Suikerrock 2008, wo die Songs deutlich gitarrenlastiger präsentiert und damit ihrer Identität beraubt wurden. Aktuell sind Konzerte der Sisters Of Mercy jedenfalls wieder einen Besuch wert!
Setlist:
01. Kiss the carpet
02. Flood I
03. Marianne
04. Crash and burn
05. Ribbons
06. Logic
07. Alice
08. John, I’m only dancing
09. Dominion
10. Summer
11. Giving ground
12. Detonation Boulevard
13. More
14. Lucretia, my reflection
15. This corrosion
16. Flood II
17. Something fast (Z)
18. Temple of love (Z)
19. First and last and always (ZZ)
20. Pipeline (ZZ)
21. Vision thing (ZZ)
Autorin: Monique Rijksen
Fotos: Roger Op Den Camp