Der machte sich diesen Vorteil auch gleich zu Eigen und stellte seine Formation während des Gigs geschickt mit „Das ist mein Kollege Tom und ich bin der Chris, den Namen könnt ihr euch bestimmt merken“ vor. Und merken wollten sich diesen oder wenigstens den Bandnamen sicher einige im Publikum, denn schon bei Chrom war die Stimmung im Pulp prächtig und es wurde viel geklatscht. Das tat den beiden Akteuren auf der Bühne sichtlich gut und sie wirkten selbstbewusster als bei ihrem Auftritt im Rahmen des letztjährigen NCN Festivals Das Set der beiden Dürener Christian Marquis und Thomas Winters bestand natürlich noch komplett aus Tracks ihres Debütalbums „Electroscope“, darunter auch zur Eröffnung „The Worst Day“, von dem es auch einen Blutengel-Remix auf dem Album gibt. Neue Songs sind derzeit in der Mache und werden hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft auf Chris Pohls eigenem Label „FearSection“ veröffentlicht. Doch zurück zum Konzert in Duisburg, für das als letzter Song des Auftritts zunächst „Scared Tonight“ angesagt war. Der Song wäre allerdings für diesen Startplatz doch etwas ruhig gewesen und so gab es mit „Morbid Mind“ noch geeigneteren Nachschlag und es durfte noch einmal ordentlich getanzt und geklatscht werden, bevor sich die sympathischen Jungs nach knapp 45 Minuten vom Publikum verabschiedeten und Platz für den Hauptact machten. Chrom haben an diesem Abend sicher einige neue Fans hinzugewonnen.
Setlist:
01. The Worst Day
02. New Impression
03. Salvation
04. Blame You
05. Only You
06. My Desire
07. Scared Tonight
08. Morbid Mind
Das Feld war also bereitet und der Sturmzug von Blutengel konnte eigentlich beginnen. Doch ein gut fünfminütiges Intro stellte die Geduld der zumeist weiblichen Fans auf eine harte Probe. Dann aber kamen sie fein säuberlich nacheinander auf die Bühne. Allen voran Anya Lydia mit einer ersten Feuernummer, von denen noch so einige während des Auftritts folgen und die Fans stets in bewundernde Begeisterung versetzen sollten. Als dann auch Chris Pohl die Bretter der Duisburger Bühne betrat, war es um die Fans bereits geschehen und es herrschten Boyband ähnliche Zustände. Nun ging es mit „The Lost Children“ richtig los, einem der stärkeren Songs von „Tränenherz“. Natürlich bestand das Set hier nicht nur aus dem aktuellen Album, denn Blutengel haben mittlerweile ein relativ großes Repertoire, auch wenn sich die Songs zum Teil sehr ähneln. Selbstverständlich gab es auch Bandhymnen wie „Vampire Romance“ oder „Bloody Pleasures“ zu hören, doch neben der Musik besitzt vor allem die zugehörige Show eine große Bedeutung während eines Blutengel Auftritts, die auch lichtgestalterisch schön umgesetzt wird. Alternativ zur Feuerakrobatik gibt es viel Theater auf der Bühne zu sehen. Sei es um Songtexte visuell zu untermauern, die Gedankenverwirrungen der Hauptakteure (die aus den Texten, nicht der Band!) darzustellen oder einfach nur ein Gefühl der düsteren Romantik (und viel Sexappeal) zu vermitteln. Bei einem Blutengel Gig gibt es also nicht nur etwas auf die Ohren, sondern auch den Augen wird so einiges geboten; Blutorgien inklusive.
Der lautstark geforderte Zugabenteil begann mit dem schon etwas älteren, aber selten gespielten „Black Roses“, dem das im letzten Jahr als limitierte Single erschienene „Promised Land“ und „Liebe“ folgten, bevor die erste Singleauskopplung des aktuellen Longplayers „Reich Mir Die Hand“ das Set und damit den für die Fans äußerst gelungenen Konzertabend nach zwei Stunden Blutengel beendete.
Setlist:
01. Intro
02. The Lost Children
03. Ordinary Darkness
04. Doomsday
05. Behind the Mirror
06. Über dem Horizont
07. Soul of Ice
08. Lucifer
09. Das Andere Ich
10. Die with you
11. Winter of my life
12. Vampire Romance
13. Ein Augenblick
14. Seelenschmerz
15. The End
16. Bloody Pleasures
17. Engelsblut
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18. Black Roses (Z)
19. Promised Land (Z)
20. Liebe (Z)
21. Reich mir die Hand (Z)
Nach dem Konzert durfte aber natürlich im Rahmen der „Schwarz Halt“ Discoreihe weiter im Pulp getanzt werden; ein Angebot, das viele Fans dankend annahmen, den Klängen der DJs lauschten und sich dazu tänzerisch verausgabten.
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken des jeweiligen Bandfotos.
Autor & Fotos: Michael Gamon