WAYNE HUSSEY – Essen, Grend – Theater Freudenhaus (25.07.2010)

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Tja, wir werden älter. Konzert von Wayne Hussey, immer noch tapfer ohne den Rest von The Mission unterwegs, im Theater Freudenhaus des Grend mit 104 Sitzplätzen! Der gute Mann, leicht ergraut, war ganz allein gekommen und hatte als Begleitung zwischen Keyboard und Gitarre (mit Barhocker und Weinflasche natürlich) lediglich Graham im Gepäck, der für Instrumente, Technik und gute Laune sorgte – und für einen kurzen Ausflug in die letzte WM, weil er ein FC Liverpool-shirt mit der Nr. 9 und dem Namen Fowler trug.. selbst Schuld 😉

Wayne wechselte zwischen Gitarre und Keyboard hin und her und gab wieder mal den allseits beliebten Alleinunterhalter, diesmal aber auch in sehr idyllischer Zwiesprache mit dem Publikum. Selbiges hat ihm sehr schöne Vorgaben geliefert und ihn – weil es im Theater selber nichts zu trinken gab und Wayne partout seine Bottle mit Rotwein nicht rumreichen wollte – sogar dazu gebracht hat, Graham loszuschicken um aus seiner Garderobe die Flasche mit Bailey’s zu holen und rumzureichen. War bestimmt ein Gastgeschenk vom Grend, jedenfalls war ein rotes Schleifchen drum. WAYNE HUSSEY - Essen, Grend - Theater Freudenhaus (25.07.2010)Ok, genug Vorgeplänkel und Stimmungslage, Wayne startete pünktlich um 20:00 Uhr mit seiner akustischen Gitarre und "Shades Of Green". Gefolgt von "You Make Me Breathe" und einem neuen Song, "I’m falling".

Danach gab’s einen Wechsel zum Keyboard und ein Cover, soviel hat Wayne erzählt, von – mal was Neues – Björk: "Unravel." Im Anschluss wieder was von The Mission: "Who Will Love Me Tomorrow" und "Wasting Away". Danach dann wieder der Wechsel zur Gitarre und einem Cure-Cover: "A Night Like This". Kann er gut, echt richtig schön. Und weil wir so schön lieb und leise waren, durften wir uns was wünschen…. naja, immer dasselbe halt: "you’re so predictable" war der Kommentar von Mr. Hussey – und komisch, das Notenbuch musste er auch garnicht mehr umblättern ;-): "Butterfly On A Wheel". Danach wieder ein neues Lied  Forschungen ergeben: "There’s Nothing Left Between Us" und einem sehr schönen Medley (hatte was von: damit ich’s endlich hinter mich gebracht hab): "Wasteland" (hier gab’s übrigens den Bailey’s) – "Like A Hurricane" – "The Crystal Ocean" – "Lucky" – "Wasteland". Sehr sehr schön – ich mag halt die alten Schnulzen . Wieder Wechsel zum Keyboard und die erstaunte Mitteilung, dass er das Keyboard ja nun schon sooo lange habe, und erst jetzt festgestellt habe, dass es ja auch andere Töne erzeugen kann, als die klassischen Keyboardtöne: "Wake" mit Kirmesorgelsound. Nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall witzig und ein Beweis, dass Wayne sich nicht wirklich sooo ernst nimmt.

Dann wieder im normalen Pianosound ein weiteres neues Stück, >>No More Broken Hearts<< hab ich viel gehört, das Netz sagt: "Bouquets And The Bows". Und dann erzählte Wayne, dass er in York (?) am letzten Wochenende auf einem Goth-Festival gewesen sei und dort dann das folgende Stück ebenfalls in einem ganz anderen Gewand präsentiert hat – er hat nicht erzählt, ob man ihn dafür gelyncht hat und er vielleicht deswegen den Schal getragen hat : "Naked & Savage" mit "Spinett-Begleitung". Wahrhaft gruselig.

Er hatte ein Einsehen und wechselte wieder zur Gitarre, hurra. Es durfte auch wieder gewünscht werden und so kam es dann – vermutlich nicht wirklich ungeplant – wir sind halt sooo durchschaubar 😉 – zu "Beyond The Pale" und "Tower Of Strength". Pause um 21:25 h.

Die erste Zugabe startete wieder mit einem Wunschlied: "Like A Child "(oh ja, das hab ich lange nicht gespielt) und einem weiteren Cover. Es gab zwei T-Rex-Songs im Angebot, wir durften wählen und irgendjemand, der sich auskannte, entschied sich für "The Slider". Danach "Father" von der God Is A Bullet und auf Wunsch und Zuruf ein halber "Mr. Pleasant". Vor der zweiten Zugabe dann noch wie immer wieder gerne genommen vor solchen Pausen: "Deliverance". Wir haben wirklich traumschön mitgesungen und auch ganz, ganz leise. Vorher mal war’s nicht ganz so melodisch und bei 100 Leuten hört man auch noch die, die falsch singen 😉 "Deliverance" war jedenfalls schön, aber in der Pause – Start um 21:45 h – haben wir es dennoch nicht weitergesungen, sondern uns auf Klatschen beschränkt.

Wayne kam trotzdem wieder und spielte noch "Dragonfly" – das aufgewärmte "Butterfly On A Wheel" – und Sorry um dann heimlich überzugehen auf "Never Let Me Down Again" – Cover von Depeche Mode – irgendjemand hatte vorher mal neben Cure, U2 und sonstigem, was man covern könnte, auch Depeche Mode gebrüllt. WAYNE HUSSEY - Essen, Grend - Theater Freudenhaus (25.07.2010)Hat er schon mal gemacht (2002 mindestens) und auch hier hab ich etwas länger gebraucht, bis ich’s erkannt habe. Es gibt wirklich schöne Cover von Wayne Hussey, "One" gehört sicherlich dazu und auch "A Night Like This" – aber das hier geht gar nicht! 😉

Aber es ging und genau das war auch das letzte Lied – um Punkt 22:00 h war Schicht, vermutlich eine Auflage im Grend, Wayne wirkte nicht wirklich so, als wolle er schon aufhören (obwohl er vor der ersten Pause demonstrativ auf seine Uhr geschaut hatte.
Fazit: sehr nett war’s, das mit dem Sitzen fand ich gar nicht so schlecht, nur Getränke im Saal wären schön gewesen – da war der Bailey’s zwar eine nette Geste, aber so richtig als Ersatz gilt das wohl nicht. Ich sage natürlich gerne wieder, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich doch der alte Mish-Fan, die neuen Sachen sind ganz nett, aber auch den alten irgendwie ähnlich und wirken wie ein Abklatsch, als sei ihnen nichts Neues mehr eingefallen – ein bisschen frischer Wind würde nicht schaden, aber vielleicht kommt das ja noch? Also: Gerne wieder – gerne aber auch als The Mission. Und Gerüchte aus Waynes Mund nach dem Konzert (off-stage) lassen uns gespannt sein auf das, was das nächste Jahr so bringt… Mission back on stage?!?! Lassen wir uns hoffentlich angenehm überraschen. 

Bericht und Fotos: (c) AT, 07/10

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