In Strict Confidence – La Parade Monstrueuse
Angesichts der neuen musikalischen Ausrichtung möchte ich nicht so weit gehen hier gleich von einer Rückbesinnung auf die Anfangstage der immerhin schon vor über 20 Jahren ? damals noch als ?Seal of Secrecy? ? gegründeten Band zu sprechen, aber zumindest scheint Dennis Ostermann wieder Gefallen an etwas härteren Klängen gefunden zu haben. Und da auch nicht auf jene bittersüßen Melodien verzichtet wird, die In Strict Confidence im letzten Jahrzehnt ausgemacht haben, kann man eher von einem neuen musikalischen Menü sprechen, welches sich aus bekannten Zutaten der gesamten Bandgeschichte zusammensetzt, aber durch einige neue Gewürze verfeinert wird. Mir soll dies Recht sein, denn gerade bei ?Exile Paradise? kam mir der Sound etwas zu weichgespült daher und so fand dieses Album nur selten den Weg zurück in meinen CD-Player. Dieses Mal scheint dies aber anders zu werden, denn durch einige Experimente ist die Musik von In Strict Confidence wieder unvorhersehbarer geworden. Ein gutes Beispiel hierfür ist ?Set Me Free?, welches zunächst einmal durch den zweisprachigen Gesang auffällt, musikalisch aber sogar vor Anleihen aus dem Gothrock oder Symphonic Metal nicht Halt macht, zum Glück aber ohne diese in aller Konsequenz einzubringen, wodurch es In Strict Confidence gelingt, ihre eigene Identität zu wahren. Diese manifestiert sich neben den genannten Soundgebärden ja seit jeher vor allem auch durch das Ausnahmeorgan von Dennis Ostermann, der es mit seiner rauen Stimme schafft, zugleich bedrohlich und behaglich zu wirken und das ganz ohne Verzerrer oder sonstigen technischen Schnickschnack, dessen sich viele andere bedienen. So richtig unter Beweis stellen kann er seine Stimme übrigens beim Track ?Ewige Nacht?, einer Pianoballade, die einen fast aus dem Nichts trifft und über den von Bands wie Unheilig und Co derzeit beschrittenen Pfad vermutlich auch in den Charts punkten könnte und am Ende fast schon symphonische Züge annimmt. Wieder vertrauter kommen ?I Surrender? und ?Schwarzes Licht? daher, bei denen Sängerin Antje Schulz wieder einen größeren Part einnimmt, wodurch die Songs fast einen verspäteten Brückenschlag zu den Vorgängern darstellen, ehe die düstere und getragene Ballade ?Golden Gate? dieses abwechslungsreiche Album beschließt. Übrigens erscheint ?La Parade Monstrueuse? wie bei In Strict Confidence üblich in feinstem Artwork und nebenbei auch noch als Fanbox in limitierter Auflage, welcher eine Bonus-CD, 6 Bildkarten, 2 Sticker, ein Aufnäher und ein Button beiliegen.
In Strict Confidence melden sich nach fast vier Jahren eindrucksvoll zurück und wissen auch auf Albumlänge wieder zu überzeugen. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Hördurchläufe und insbesondere auf die im März/April anstehende Tour, wenn die Band gemeinsam mit den großartigen Diorama deutsche Bühnen verzaubern wird.
Tracklist:
01. La Parade Monstrueuse (Intro)
02. My Despair
03. Silver Bullets
04. One Drop
05. Set Me Free
06. This Is All
07. Ewige Nacht
08. SnowWhite
09. I Surrender
10. Schwarzes Licht
11. Golden Gate
Tracklist der Limited Edition – CD2 (lag uns nicht vor):
01. Am Abgrund
02. Set Me Free (ASP Remix)
03. I Surrender (Extended Version)
04. My Despair (Whisper Version)
05. Silver Bullets (X-Fusion Remix)
06. Set Me Free (Rhys Fulber Remix)
07. Von Hier Bis Zur Unendlichkeit
08. I´m A God (Extended Version)
09. Feeling (Inner Senses)
10. I Surrender (Controlled Fusion)
Bonus:
– My Despair (Videoclip)
– Ewige Nacht (Videoclip)
Autor: Michael Gamon
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