Die ersten Jahre, sprich 1980 und 1982, gelten als Höhepunkte der Electropunker, da neben dem angesprochenen ?Alles Ist Gut? Album auch das 1980 rausgebrachte ?Die Kleinen Und Die Bösen? mehr als nur zu überzeugen wusste. ?Nacht Arbeit?, ?Der Mussolini?, ?Alle Gegen Alle? und ?Die Lustigen Stiefel? werden hier nur als Referenz genannt, um der Genialität dieser Musik-Epoche verstärkt an Ausdruck zu verleihen.
Im November 2005 kam es dann zur dritten Auflösung der Band, mit der Betonung kein weiteres Album zu veröffentlichen. Zum Wohle der Fans war aber auch das nach 3 Jahre ungeduldigen Wartens wieder hinfällig, als die beiden ihren Auftritt beim M’era Luna 2008 ankündigten. Aufgrund der Überschneidungen war es Sparklingphotos leider nicht möglich, dem ersten Konzert nach langer Abwesenheit beizuwohnen, weswegen man dies nur drei Tage später im Kölner Gloria im Rahmen des co/pop-Festivals nachholte. Hier ging es nach der Vorband "Angelika Express" gleich mächtig zur Sache.
Die Halle war -vermutlich weil das Konzert nur wenig beworben wurde- zwar nicht ausverkauft, dafür aber versammelte sich wohl der harte Kern Kölns bei diesem Secret-Gig. Gabi so schön wie eh und je betrat glücklich die Bühne, Robert konnte man in der Dunkelheit zunächst nur hinter dem Schlagzeug vermuten. Da ging es mit ?Verschwende Deine Jugend? auch direkt schon richtig los und der Saal heizte sich von 0 auf 100 binnen weniger Sekunden auf. Minimalistisch und monoton schallte es aus den Boxen und Gabi verschmolz nahezu mit der Musik. In der Mitte versammelten sich einige Poger die dem Ganzen eine einmalige, und an alte Zeiten erinnernde Atmosphäre verliehen. Ohne Pause hämmerte sich der Gesang monoton und gleich bleibend bis zum Zwischenhirn, um dort so viele Endorphine wie möglich auszuschütten. Gleiches tat Delgado auch mit etlichen Erfrischungsgetränken. Das kalte Wasser lief einfach seinen Oberkörper entlang und landete anschließend im Publikum. Eine Abkühlung konnte man auch gut brauchen, denn noch vor der Halbzeit schienen die Kräfte bei solch Energie langsam zu schwinden.
Das Licht war nicht unbedingt das Beste. Als Rückblende zum Beginn von DAF und deren Erfolg hätte man sich vielleicht besser für ein ?schwarz-weißes Strobo-Licht" entscheiden sollen, aber davon abgesehen, tat dies der Stimmung natürlich dann doch keinen Abbruch. Es wurde getanzt, gepogt, gepfiffen und mit geschrien um letztlich auch so den zurückgekehrten, aber nie tot geglaubten DAF zu zeigen, dass sie noch genauso begehrt sind, wie zu ihren Anfangszeiten. ?Nacht Arbeit? riss dann auch den letzten ?Kleinen und Bösen? in den harten elektronischen Sog der Begierde nach diesem unverändlicherlichen Sound.
Mit ?Als Wärs Das Letzte Mal? sollte der Abend dann auch schon beendet werden, treffender hätte man den Abschlusstitel nicht wählen können und doch schien es selbst den beiden Musikern schwer zu fallen, das Feld zu räumen. Nach tosendem Applaus kamen sie dann doch noch mal zurück und zeigten sich noch mal von ihrer albernen Seite in dem sie ?Die Lustigen Stiefel? tänzerisch auf amüsantem Niveau darboten. Die dritte und letzte Zugabe ?Alles Ist Gut? hinterließ pure Zufriedenheit auf allen Gesichtern und leider musste man gegen 23:35 Uhr dann auch endgültig wieder die Heimreise antreten.
Setlist:
01. Verschwende deine Jugend
02. Ich und die Wirklichkeit
03. Verlier nicht den Kopf
04. Der Mussolini
05. Mein Herz macht Bum
06. Muskel
07. El que
08. Rote Lippen
09. Osten währt am längsten
10. Kinderzimmer
11. Liebeszimmer
12. Sato Sato
13. Alle gegen Alle
14. Nacht Arbeit
15. Moschino Heckler & Koch
16. Die Lüge
17. Als wärs das letzte Mal
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18. Die lustigen Stiefel (Zugabe 1)
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19. Algorithmus (Zugabe 2)
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20. Alles ist gut (Zugabe 3)
Autorin : Stephanie Sieler