Heute steht die Essigfabrik im Zeichen des Düster-Metal-Rocks. Die Hamburger Lord of the Lost gastieren auf ihrer Raining Stars Tour in Kölle und haben zwei hochkarätige Support Acts mitgebracht. Die noch recht neu im Musikbusiness und von Chris Harms produzierten Scarlet Dorn eröffnen den Abend. Die Band existiert seit 2016 und besteht aus Gared Dirge am Piano (auch bei Lord of the Lost), Bengt Jaeschke – Guitars, Henrik Petschull – Drums und Scarlet Dorn – Vocals. Zurzeit kann man drei Stücke vom ersten geplanten Album auf der Homepage der Band kostenlos herunterladen: http://www.scarletdorn.de/
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Die Stimmung im Publikum ist noch recht verhalten, was daran liegen mag, dass es noch recht früh ist bzw. keiner diese Band so wirklich auf dem Schirm hat. Dennoch lauscht man gespannt der Musik und von Song zu Song steigert sich die Begeisterung ohne jedoch einen wirklichen Höhepunkt zu erreichen. Ein Highlight ist dann, als Chris Harms mit auf die Bühne kommt um eines der Lieder mit Scarlet zu performen. Die Erfahrung von ein paar mehr Auftritten wird auch die nötige Selbstsicherheit dazukommen lassen. Ein Newcomer der sich sehen lassen kann.
Setlist SCARLET DORN @ Köln, Essigfabrik (05.05.2017):
01. Heavy Beauty
02. Cinderella
03. Hold on to me
04. I love the way you say my name
05. I don’t know I don’t care
06. Armageddon
07. Rain
Nach kurzer Umbauphase stürmt die Mönchengladbacher … Korrektur … stürmt die Viersener Metal Formation Aeverium auf die Bühne. Ebenfalls eine noch recht junge Band aus dem Gründungsjahr 2013. Die zwei Gesangsstimmen von Chubby Römer und Aeva Maurelle werden von Michael Karius an der Gitarre, Anti Delvos am Keyboard, Lars Dannenberg am Bass und Bodo Stricker am Schlagzeug begleitet. Ihren ersten großen Auftritt hatten die Niederrheiner 2014 auf dem Mera Luna Festival als sie dort durch ein Internetvoting einen Auftritt als Newcomer gewannen. Selbstbewusst und voller Tatendrang wurde die Essigfabrik gerockt. Auch das Publikum war wie entfesselt und feierte Aeverium. Spaß wurde hier groß geschrieben, nicht nur an der Musik. Uns so blödelte man rum, dass Chris Harms und Bodo Stricker ein Paar seien, die sich auf der Tour kennen und lieben gelernt haben. Chubby verschwand nach dem ersten Song von der Bühne um laut moppernd neue Batterien für sein Mikro zu besorgen, da Chris, the Lord Harms, ihm die Dinger immer leerquaseln würde. Man merkt , dass die Tour zu Ende geht und die Musiker schon sehr viel Zeit miteinander verbracht haben und alle scheinen wirklich gute Freunde geworden zu sein. So wurde rumgealbert und in den höchsten Tönen über die anderen Bands gesprochen. Kurz vor dem Ende des Sets macht Chubby das Publikum darauf aufmerksam, dass bitte keiner die Musik von einer der drei Bands auf illegale Weise aus dem Netz beziehen, sondern -sofern Gefallen daran gefunden- diese käuflich erwerben soll. Auch von Scarlet Dorn, sobald diese ihre Musik auch verkaufen möchten. Nach Heaven’s Burning gibt es noch ein Abschlussfoto von Band und Publikum für das Tour-Tagebuch. Wer mehr über Aeverium wissen möchte oder sich das erste selbstgedrehte und selbstbezahlte Video der Band (Chubby habe als Bezahlung eine Niere gespendet) sehen möchte, schaue auf deren Homepage vorbei: http://www.aeverium.de/
Setlist AEVERIUM @ Köln, Essigfabrik (05.05.2017):
01. What about me
02. Distrust
03. Hunted
04. Home
05. Brave new World
06. Veil of Shadows
07. Break Out
08. Heaven’s Burning
Nun sind der Lord alias Chris Harms und seine Mannen am Zug. Zeit die Stimmung im Publikum auf den Höhepunkt zu bringen. Lord of the Lost betreten während des Intros die Bühne und schmettern Drag me to hell in die Boxen. Stylisch attraktiv in gewohnter Kriegbemalung definieren sie die Show. Der Sound ist soweit stimmig, nur der Gesang zu leise abgemischt. Macht ja nichts, da das Gesamtpaket stimmt. Wer LOTL noch aus der Anfangszeit der Band kennt, ist beeindruckt, wie sich diese Band entwickelt hat und wie bodenständig sie geblieben sind. Selbst ein Zwischenfall wie das gerissene Fell der Bassdrum, was sonst wirklich so gut wie nie während eines Gigs drauf geht, überspielen die Jungs mit Leichtigkeit. Kurzerhand spielt Keyboarder Gared den Song „Schatzi schenk mir ein Foto“ an um die Reparaturzeit zu überbrücken. Die Crew ist wirklich schnell und macht einen super Job. Sie tauschen das Fell und stellen die Bassdrum während das nächste Lied schon läuft auf so dass Drummer Tobias Mertens nach kurzer Zeit wieder sein komplettes Schlagzeug im Einsatz hat. Der Grund für das gerissene Fell könnte in den Songs des aktuellen Albums Empyrean liegen. Denn dies ist das bisher härteste Werk ihrer Diskographie und immerhin hält das Fell den ersten fünf Liedern von Empyrean noch stand, bevor es schwächelt. Ab dem sechsten Song spielt sich die Setlist querbeet durch die bisher vorhandenen fünf Studioalben. Mit Pi, dem neuen Gitarristen, der gerade erst zur Band gekommen ist, hat sich Lord of the Lost gute Verstärkung ins Haus geholt. Kleine Späße der Jungs untereinander, wie das Wegziehen des Schlagzeugs oder das Einspielen des T-mobile Jingles sorgen immer wieder für Erheiterung auf und vor der Bühne. Auch die mit LEDs im Korpus gespickte E-Gitarre von Chris ist ein cooler Hingucker. Das ist wirklich ein Konzert das richtig Spaß macht. Leider geht diese Tour gerade zu Ende, daher empfehle ich die Jungs im Auge zu behalten, um bei den nächsten Auftritten dabei sein zu können. (http://lordofthelost.de/)
Setlist LORD OF THE LOST @ Köln, Essigfabrik (05.05.2017):
01. Intro
02. Drag me to hell
03. Miss Machine
04. Interstellar Wars
05. No Gods, No War
06. Last Words
07. Kingdom Come
08. Epiphany
09. Blood for Blood
10. Black Lolita
11. Die Tomorrow
12. Prison
13. Six Feed Underground
14. The Interplay of Life and Death
15. The Love of God
16. We’re all created evil
17. Fists up in the Air
18. La Bomba
19. Dry the rain
20. In Silence
21. Raining Stars (Z)
22. Doomsday Disco (Z)