THE XX – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (28.02.2017)

Fotos: THE XX
The XX, © Michael Gamon
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Bereits vor 12 Jahren wurde The XX in London gegründet, doch es dauerte knapp 4 Jahre, bis man das selbstbetitelte Debütalbum veröffentlichte. Das schlug dann aber sogleich ein wie eine Bombe und erreichte zunächst in Großbritannien Platz 3 der Charts und dann, nach und nach, weltweit immer weiter Kultstatus! Kürzlich ist ihr drittes Album I See You erschienen, welches sie derzeit live vorstellen. In der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf stand der fünfte und zunächst letzte Termin in Deutschland an und dieser war genau wie seine vier Vorgänger restlos ausverkauft – eine stramme Leistung!

Zügig füllt sich an diesem Abend die Halle, die Zuschauer bekommen zunächst aber erst mal ein wenig musikalische Beschallung von Support Floating Points auf die Ohren. Diese gestaltet sich aber recht eintönig und Mastermind Sam Shepherd, übrigens passenderweise Neurowissenschaftler und Musiker, bewegt sich nur sehr wenig hinter seinem Pult. Und so wird das dreißigminütige Set eher als Untermalung zur richtigen Platzsuche und Gesprächen mit Freunden genutzt.

Gegen 21:10 Uhr ist es dann aber soweit und The XX betreten die große Bühne der MEH. Es ist ihr erstes Konzert überhaupt in Düsseldorf. Der Sound ist von Beginn an sehr klar und eindringlich, die Stimmen von Romy und Oliver sind absolut perfekt aufeinander abgestimmt und so klar, dass selbst Diamanten im Angesicht dessen erblassen müssten.

Schon früh geht das Trio mit Crystalized und Islands auf Nummer sicher und fortan ist das Konzert ein echter Selbstläufer. Natürlich wird in der fast ausverkauften Halle nicht während der Songs gefeiert, sondern andächtig dem tollen Klängen gelauscht, doch sobald die Songs beendet sind, flammt lauter Jubel auf. Besonders still ist das Publikum bei Performance, welches von Romy alleine gesungen wird und dadurch noch intimer wirkt. Apropos Performance, die hat sich zu meinem ersten The XX Konzert 2009 im Kölner Luxor, damals noch als Quartett, zumindest leicht gesteigert. Oliver schwingt längst deutlich mehr hin und her und auch Romy gibt sich ein wenig selbstsicherer, auch wenn das Ganze noch immer angenehm zurückhaltend wirkt und damit gut zur Musik passt. Schön zudem die Lichtshow, die von den sich bewegenden Spiegeln wundervoll unterstützt wird ohne aufdringlich zu wirken.

Das gefeierte VCR schrieben sie mit 15 und es live zu spielen ist immer etwas Besonderes, da es sich anfühlt, also würden sie ein altes Tagebuch aufschlagen und durchblättern. Deutlich flotter und tanzbarer geht es kurz darauf bei Dangerous zu, bevor es wenig später Zeit ist, einem weiteren Klassiker des Debüt-Überalbums zu huldigen: Shelter! Für den furiosen Abschluss des Mainsets sorgt Loud Places, ein Cover von Jamie XX, seines Zeichens „Mr. Drum Machine“ bei The XX. Hier kommt vollste Disco-Stimmung auf und es wird getanzt. Doch zur Freude der Band haben die Fans natürlich auch das aktuelle Album I See You -dessen Songs heute gemeinsam mit Klassikern vom Debüt den Löwenanteil ausmachen- längst ins Herz geschlossen und so entwickelt sich On Hold in den Zugaben zu einem weiteren Highlight, bevor Intro und Angels für den umjubelten Abschluss sorgen.

Fazit: Es war uns ein Fest und zwar eines, das mit 90 Minuten knapp doppelt so lang gefeiert werden konnte als das Konzert damals 2009. Ein wahres Vergnügen waren aber beide…

Setlist THE XX @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (28.02.2017):
  1. Say Something Loving
  2. Crystalised
  3. Islands
  4. Lips
  5. Sunset
  6. Basic Space
  7. Performance
  8. Brave for You
  9. Infinity
  10. VCR
  11. I Dare You
  12. Dangerous
  13. A Violent Noise
  14. Fiction
  15. Shelter
  16. Loud Places (Jamie xx cover)
  17. On Hold (Z)
  18. Intro (Z)
  19. Angels (Z)

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