No More wurden insbesondere durch ihren Klassiker ?Suicide Commando? bekannt, der noch heute auf keiner 80er Wave-Party fehlen darf. Gegründet 1979, löste sich die Band 1986 auf, reformierte sich aber genau 20 Jahre später wieder dank der beiden Gründungsmitglieder Tina Sanudakura und Andy A. Schwarz. Anfangs hauptsächlich dem elektronischen Minimal-Wave verschrieben, hat sich die Band weiterentwickelt und veröffentlichte nun ihr neuestes Album ?Midnight People & Lo-Life Stars?, aus dem auch viele Songs des heutigen Livesets entnommen waren. Bereits um 19:30 Uhr ging es los und dieser früher Anfang war wohl für viele doch etwas ungewohnt und so füllte sich die Grotte nur nach und nach, was in der Folgezeit, je mehr Zuschauer den Weg fanden, für stets steigende Laune auf der Bühne sorgte. No More legten einen angenehmen Auftritt hin, der natürlich in ?Suicide Commando? seinen Höhepunkte fand, da hier alle im Publikum mitsingen konnten, sich im Takt mitbewegten und den Song ordentlich abfeierten.
Setlist:
01. The Kores Of Stockholm
02. Dim The Lights
03. Midnight People & Lo-Life Stars
04. Il Tempo Reale
05. A Rose Is A Rose
06. Waiting For The Man
07. Suicide Commando
08. Sunday Mitternacht
09. Teenage Years
10. Schwarzen Mann Geseh’n
Das Aufwärmen war somit erfolgreich abgeschlossen und alles wartete nun auf die beiden Köpfe hinter der Deutsch Amerikanischen Freundschaft: Robert Görl an den Drums und Frontman Gabi Delgado-López, der für die Vocals zuständig ist. Wie schon bei ihren Auftritten in Köln (2008) und Krefeld (2009) ließen die beiden von Beginn an nichts anbrennen und schossen mit ?Verschwende Deine Jugend? gleich als erstes einen Megahit aufs Publikum ab, das natürlich sofort begeistert war. Neben solchen Gassenhauern sind DAF aber natürlich vor allem für ihre monotonen Songs bekannt, von denen mit ?Ich Und Die Wirklichkeit? einer auch zu Beginn für die weitere Zielvorgabe und Einhaltung des Protokolls stand. Ebensfalls sehr früh folgte mit ?Der Mussolini? der sicher wohl größte Hit der Band und das Publikum tanzte sich langsam in Rage. In der Folgezeit unterhielten die beiden Düsseldorfer Urgesteine mit monotonen Klassikern der Marke ?Sato Sato? oder ?Muskel? und Uptemponummern wie ?Alle Gegen Alle? oder ?Als Wärs Das Letzte Mal?. Zeitweise schien es mir zwar so, als fehlte etwas der Druck hinter den Melodiebögen und es wurde etwas zu stark auf Livedrums und Stimme gesetzt, aber das tat der Sache keinen wirklichen Abbruch. Den Song ?Der Sheriff? aus dem Jahre 2003 präsentierten Gabi und Robert im ?Osten Währt Am Längsten Mix? und auch ?Liebeszimmer? mit seinem deutlichen Text trug zur Feier des Tages einen Remixanzug. Leider war Gabi?s Stimme am heutigen Tag hörbar angegriffen, bei ?Nachtarbeit? schien sie fast vollkommen aufzugeben und spätestens bei der ersten Zugabe ?Der Räuber Und Der Prinz? klang sie, als würde Gabi durch ein Kehlkopfmikrophon singen. Man bekam schon fast Mitleid mit dem Guten, unterstützte ihn soweit gesanglich möglich und er dankte es den Fans auf seine Art, indem er das Programm trotz allem bis zum Ende durchzog. So folgten noch ?Was Ihr Wollt? und mit ?Kebabträume? ein weiterer Klassiker als krönender Abschluss. Alles in allem ein guter Auftritt der Formation, der bei besserer stimmlicher Verfassung aber sicher noch steigerungsfähig gewesen wäre.
Setlist:
01. Verschwende Deine Jugend
02. Ich Und Die Wirklichkeit
03. Verlier Nicht Den Kopf
04. Der Mussolini
05. Ich Will
06. Muskel
07. Rote Lippen
08. Der Sheriff (Osten Währt Am Längsten Mix)
09. Mein Herz Macht Bum
10. Liebeszimmer (Opium Mix)
11. Sato Sato
12. Alle Gegen Alle
13. Nachtarbeit
14. Moshino, Heckler & Koch
15. Die Lüge
16. Als Wär’s Das Letzte Mal
17. Der Räuber Und Der Prinz (Z)
18. Was Ihr Wollt (ZZ)
19. Kebabträume (ZZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch Anklicken des jeweiligen Bandfotos:
Autor und Fotos: Michael Gamon