GOTYE / JONTI – Düsseldorf, Stahlwerk (30.10.2012)

GOTYE / JONTI - Düsseldorf, Stahlwerk (30.10.2012)
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Dann war es soweit! Gotye, der mit seinem internationalen Hit "Somebody that I used to know" den Durchbruch in den Mainstream schaffte und sich somit einem breiteren Publikum darbot, sollte am 30.10.2012 in der Mitsubishi Electric Halle auftreten. Jedoch wurde das Konzert aus produktionstechnischen Gründen, GOTYE / JONTI - Düsseldorf, Stahlwerk (30.10.2012)laut der Internetseite, in das nur 3km entfernte Stahlwerk verlegt. Die Halle wurde zusätzlich in circa der Mitte verhangen. Auf der Bühne dominierte, vor einer weißen Leinwand, die als Projektionsfläche genutzt werden sollte, ein großes DJ-Pult. Dieses war für den südafrikanischen Voract Jonti gedacht. Der Wahlaustralier überraschte das Publikum mit seiner experimentell klingenden elektrischen Musik. Mit skurrilen Tanzbewegungen und dem Einsatz von viel verschiedenem DJ-Equipment versuchte er die Masse aufzuheizen. Die jedoch war davon nicht sonderlich angetan, weil sie in Hinblick auf die Musik von Gotye wohl eine etwas andere Auswahl als Voract erwartet hat. Auf den Beamer warf Jonti verschiedene bunte Rechteckmuster, die mehr an Standard implementierte Desktophintergründe erinnerten. Dennoch war er stets bemüht und erntete dafür auch viel Applaus. Den letzten Song "Saturday night Songs", bei dem er erzählte es sei der erste den er jemals schrieb, begleitete er sich selbst bloß mit einer Ukulele. Danach bedankte er sich höflich, so wie er es nach jedem Song tat und verschwand hinter der Bühne.

Nach einer über 40 minütigen Umbauzeit, in der das Publikum gegen Ende sehr nervös wurde, kamen der Australier und seine Band auf die Bühne. Mit dem Opener vom gleichnamigen Album "Making Mirrows" wurde es dann sehr laut und Gotye selbst schlug am zweiten Drum-Set was die Armmuskulatur hergab auf die Pauke. Motiviert sah er dabei zunächst nicht aus, aber die Musik überzeugte und das Publikum war von Anfang an bereit mit Ihm an diesem Abend seine Musik zu feiern. Zwischen den Liedern wechselte Wouter De Backer, aka Gotye, oft zwischen dem zweiten Drum-Set, den Sample Drums und seinem eigentlichen Platz im vorderen Bühnenteil. Dort befanden sich mehrere einzelne Rhythmuselemente und ein zusätzlicher Synthesizer, um sicherzustellen, dass auch live jedes Musik-Detail spielbar ist. Wobei man sofort die Detailverliebtheit seiner Musik und seiner Freude daran, diese zusammen mit seiner Band auf der Bühne auszuleben, spüren konnte. GOTYE / JONTI - Düsseldorf, Stahlwerk (30.10.2012)So kam es, dass De Backer nach "State of the Art", einem der besonders musikalisch ausgefeilten Stücke, seinen Fans gegenüber auftaute und die ersten Worte an sie richtete, er wollte wissen wo der Großteil des Publikums herkam. Dabei fragte er auch explizit nach, ob denn nicht jemand aus Belgien anwesend sei, seinem ursprünglichen Heimatland. Als er darauf keine positive Resonanz bekam, war er sichtbar ein wenig enttäuscht. Dennoch ging es munter mit "Thanks for your time" weiter, besonders hervorzuheben ist die visuelle Untermalung der Lieder, die mittels kreativer Animationen von dem Beamer auf eine weiße Leinwand am Bühnenende geworfen wurde und auf jedes der 18 Lieder perfekt abgestimmt war. Bei "The only way I Know", einem älteren Song von ihm, setzte sich De Backer selbst an das erste Schlagzeug und schickte den Schlagzeuger an die Sample Drums, welche der Australier für dieses Lied vorstellte. Es wurden zum einen eine vietnamesische Frauenstimme und zum anderen eine stark verzerrte, wie aus den 80igern typische, E-Gitarre gesampelt. In diesem Lied überraschte Gotye sein Publikum mit seiner beeindruckenden Technik am Schlagzeug und zeigte somit wiederum was für ein vielseitiger Musiker in ihm steckt. Danach folgten drei ruhigere Lieder, die sicherlich vom Auditorium geteilt aufgenommen wurden. Obwohl er bei diesen sehr vokallastigen Stücken mit seiner Stimme glänzen konnte, fehlte es ihm doch dabei hin und wieder an Bühnenpräsenz. Aber danach kam er dann, der Augenblick auf den wohl die Mehrheit an diesem Abend gewartet hatte, seine mehrfach mit Platin ausgezeichnete Hitsingle "Somebody that I used to know" war an der Reihe. Dies kündigte De Backer damit an, dass Kimba, der eigentliche Feature Gast auf diesem Stück, nicht da wäre und er für ihren Part somit die Unterstützung seiner Fans bräuchte. Dies wurde mit viel Applaus vernommen und so ging es los, mit wohl der besten Animation an dem Abend begleitet, angelehnt an das Design, welches auch im Musikvideo Anwendung findet, performte Gotye seinen Internationalen Hit. Wie nicht anders erwartet, unterstützten ihn vor allem die weiblichen Fans sehr textsicher bei Kimbas eigentlichem Part. Unüberrascht davon nahm Gotye dies zur Kenntnis und begann mit dem offiziellen letzten Song für diesen Abend, "Hearts a mess". Nach drei zusätzlichen Songs beendete De Backer dann seine Darbietung für den Abend und bedankte sich noch anständig bei seinen Fans.

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Gotye:

Jonti:


Autor: Kevin Linka
Fotos: Markus Hillgärtner

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