THE URBAN MASH UP BAND – Köln, Gloria (14.04.2013)

THE URBAN MASH UP BAND - Köln, Gloria (14.04.2013)
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Am 14. April 2013 fand im schönen Kölner Gloria ein Konzert der Urban Mash Up-Tour statt, bei dem die The Urban Mash Up Band die Instrumentalisten stellte und von verschiedenen Sängern unterstützt wurde. Das Aufeinandertreffen von acht Instrumentalisten und vier Sängern, in Summe elf Personen (einer tut beides) versprach den Besuchern einen abwechslungsreichen Sonntagabend. Besonders viele zog es jedoch nicht ins Kölner Gloria, sodass der Zuschauerraum nur von einer überschaubaren Menschenmenge gefüllt war.

Vor dem Konzert vertrieben sich die Leute die Zeit mit einem kühlen Getränk und warteten geduldig darauf dass Dominik Krämer (Bass), Rudy Valentino Jr. (Gitarre), Antonio Farris (Keyboard), Grabi (Schlagzeug), Raphael THE URBAN MASH UP BAND - Köln, Gloria (14.04.2013)Armin (Streicher), die Johnny Blazers (Johnny Johnson und Philipp Kacza – Bläser) und Matteo Capreoli (Percussions) auf die Bühne kamen. Nach rund dreißig Minuten Verspätung war es dann soweit und das Publikum, welches sich zuvor bevorzugt im hinteren Teil des Glorias aufgehalten hatte (dort gab es Hocker und Getränke), kam an den Bühnenrand.

Als erster Sänger des Abends trat Matteo Capreoli, Percussionist und Organisator der The Urban Mash Up Band in Erscheinung. Sofort lockte er die Zuschauer noch ein wenig weiter nach vorne, denn dort sei der Sound auch besser. Der Lockenkopf aus Stuttgart hatte sich noch eine Akustik-Gitarre geschnappt und sorgte mit seinem Song Neuer Tag für einen ruhigen Einstieg in das Programm.

Nach dem Song nahm er seine Zweitrolle als Percussionist wahr und überließ der kamerunischen, in Frankreich lebenden, Sängerin Irma Pany den Platz in der Bühnenmitte. Auf einem Hocker sitzend, da Irma sich kürzlich den Fuß gebrochen hatte und nicht lange stehen konnte, spielte auch sie Akustik-Gitarre und brillierte mit ihrer Stimme, welche wie für Balladen gemacht zu sein schien.

Offensichtlich dem Konzept folgend zu Beginn alle Sänger vorzustellen verschwand Irma nach einem Song wieder hinter der Bühne und überließ Fetsum die Kölner Zuschauer. Er überzeugte mit seiner Bühnenpräsenz und einer Wahnsinnsstimme, welche live noch deutlich eindrucksvoller und gefühlvoller klang als auf seinem Album The colors of hope.

Das Beste hebt man sich bekanntlich für den Schluss auf und so war es Cassandra Steen, welche als letzte Sängerin des Abends die Bühne betrat. Da sie als Leadsängerin von Glashaus und durch diverse Projekte Bekanntheit erlangt hatte, war der Applaus als sie die Bühne betrat ungleich größer als bei den anderen Musikern. Im Duett mit Matteo Capreoli sang sie Lass mich nicht hier und machte damit Lust auf mehr Stücke mit Beteiligung von mehr als einem Sänger. Leider wurden jedoch im Laufe des Abends die meisten Lieder nur von einer einzigen Stimme interpretiert. Hier hätte man noch ein wenig mehr mischen können.

Davon abgesehen, dass die Stimmen meist Solo auftraten, wurde jedoch viel gemixt, denn sowohl Instrumentalisten als auch Sänger waren viel damit beschäftigt von der Bühne oder auf die Bühne zu kommen, denn kaum zwei aufeinanderfolgende Songs wurden von der gleichen Personenkonstellation vorgetragen. Neben diesem personellen Wandel war auch der Musikstil mitnichten über die gesamte Länge des Konzertes konstant: Soul, Funk, R&B, Pop und Reggae wechselten sich dauernd ab und verflossen regelrecht miteinander, sodass eine genaue Genre-Zuordnung meist nicht möglich war.

THE URBAN MASH UP BAND - Köln, Gloria (14.04.2013)Genau diese Abwechslung war der Reiz dieses Konzertes, denn es kam absolut keine Langeweile auf. Kaum verließ Irma nach einem ruhigen Song die Bühne, war Fetsum wieder da und performte einen schnellen und fetzigen Song, bei dem fast das ganze Kölner Publikum tanzte.

Obwohl das Kölner Gloria nicht ansatzweise ausverkauft war, schafften es die Zuschauer trotzdem eine ordentliche Stimmung zu erzeugen, denn sie unterstützten das knappe Dutzend Musiker auf der Bühne tanzend, singend und klatschend. Sie hatten auch allen Grund dazu, denn die Leistung aller Beteiligten ließ keine Kritik zu: Von den sympathischen und spielfreudigen Musikern auf der Bühne bis hin zum Tontechniker hatten alle ihre Hausaufgaben gemacht. Getragen wurde das Ganze von den vier Sängern und ihren herausragenden Stimmen, welche perfekt zur Geltung kamen.

Mit Sing mir ein Lied wurde den Kölner Zuschauern von Cassandra Steen ein Song präsentiert, welcher so neu war, dass er – wie sie sagte – noch fast nicht fertig geschrieben sei. Wie zu erwarten, wurde er ebenso begeistert aufgenommen wie auch alle anderen Stücke.

Um zehn nach Neun war der Pflichtteil des Abends vorbei und die elf Musiker verbeugten sich vor ihrem Publikum und verschwanden hinter der Bühne. Natürlich konnte das nicht so akzeptiert werden und so wurde die gesamte Truppe noch einmal für zwei Zugaben auf die Bühne zitiert, bevor der Konzertabend nach knapp zwei Stunden dann endgültig vorbei war.

Es war ein schöner Abend und ein bunt gemischtes und somit nicht ansatzweise eintöniges Programm, welches offensichtlich allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat, sodass jeder das Kölner Gloria mehr als zufrieden in die noch junge Nacht verlassen konnte.

Setlist:
01. Neuer Tag (M)
02. Train (I)
03. Say who you are (F)
04. Lass mich nicht hier (C & M)
05. Lass das werden sein (C)
06. Versprechen (M)
07. Letter to the lord (I)
08. End of the story (I)
09. Emotional android (F)
10. Waitin’ for you (F)
11. Sing mir ein Lied (C)
12. Camouflage (C)
13. Kinder des Lichts (M)
14. Hut auf (M)
15. Catch the wind (I)
16. I know (I)
17. Air (F)
18. Meet you in paradise (F)
19. Gebt alles (C)
20. Stadt (C)
21. One people (a) (Z)
22. Talkin’ bout a revolution (a) (Z)

Sänger:
Matteo Capreoli (M) || Irma (I) || Fetsum (F) || Cassandra Steen (C) || alle (a)

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