Dredg aus San Francisco sind in der globalen Rockszene zweifellos einzigartig. Mit inhaltlichen Bezügen zu ihren Inspirationen aus Literatur und darstellender Kunst haben sie Alternative Rock auf eine neue konzeptionelle Ebene gehoben. So bieten ihre Songs ebenso viel Raum für ausgefeilte Interpretationen wie für den puren Hochgenuss individueller Rockmusik. Immer wieder suchen sie frische Grundlagen für ihre komplexen Arbeiten, die im Ergebnis ebenso abstrakt wie eingängig sind. So basierte El Cielo auf einer Bildreihe Salvador Dalís, während ihrem letzten Werk The Parriah, The Parrot, The Delusion eine Kurzgeschichte von Salman Rushdie zugrunde liegt.
Gavin Hayes (Vocals, Slide Guitar), Mark Engles (Gitarre), Drew Roulette (Bass) und Dino Campanella (Drums, Piano) kennen sich seit ihrer Schulzeit und waren bereits Freunde, als sie Dredg gründeten. Diese Freundschaft erlaubt es ihnen, auch bandinterne Konflikte über die gemeinsame künstlerische Richtung durchzustehen. Es sei, so Hayes, sogar fester Bestandteil ihrer Arbeit, „erst über Kontroversen an Punkte konzeptioneller Kunst zu gelangen, die man ohne diese Konflikte niemals erreichen würde“. So werden selbst Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Geschmäcker und divergierende künstlerische Vorstellungen zu einem kreativen Quell.
Gerade Deutschland zeigt sich zutiefst beeindruckt von ihrer Arbeitsweise – wohl auch, weil Dredg mit diesem Ansatz der Idee von Krautrock folgen, dieser bezugsoffenen, freien deutschen Rockmusik aus den 70ern. Schon das dritte Album Catch Without Arms stieg in die deutschen Charts, The Parriah, The Parrot, The Delusion erreichte sogar Platz 15 und brachte mit Information ihre erste Hitsingle hervor.
Für den fünften, bislang letzten Longplayer Chuckles And Mr. Squeezy verfolgte die Band 2011 gemeinsam mit Starproduzent Dan The Automator (Gorillaz, Kasabian, Handsome Boy Modelling School) einen neuen Ansatz: Ziel war größtmögliche Spontaneität. Das Album selbst spielten sie in nur wenigen Tagen in drei Studios in Kalifornien ein, um einen frischen, unverfälschten Vibe zu erhalten, der ihrer komplexen Musik eine völlig andere Atmosphäre verlieh. Auch damit war Dredg in Deutschland großer Erfolg beschieden. Nun kehrt die Band sprichwörtlich zurück zu ihren Wurzeln und zu den Alben El Cielo und Catch Without Arms, die beide als junge Klassiker des Progrock-Genres gehandelt werden und die Dredg auf der anstehenden Tournee jeweils in voller Länge performen werden.
01.05.2014 Köln, Gloria (18:00 Uhr: El Cielo, 21:30 Uhr: Catch Without Arms)