ENTER SHIKARI – Dortmund, FZW (12.04.2019)

Fotos: ENTER SHIKARI
Enter Shikari © Michael Gamon
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Was für eine Bilanz: Neun Konzerte standen für Enter Shikari in Deutschland im Rahmen der Stop The Clocks-Tour im Kalender, alle waren sie ausverkauft. Das, obwohl nicht mal ein neues Album auf den Markt geschmissen wurde. Bevor Rou Reynolds & Co. das FZW auf links drehten, gab es aber gleich zwei Vorbands.

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Recht spontan, nämlich erst zwei Wochen vor der Tour, wurden Flash Forward als zusätzlicher Support angekündigt. Die Freude über die Chance, sich ein größeres Publikum zu erspielen, merkte man den Ruhrpott-Jungs an, denen es gelang, erste Tanzbeine und Stimmbänder zu lockern. Von den kernigen Alternative-Rock-Songs ließen sich nicht wenige der Besucher zum Mitsingen verleiten. Ein gelungener Auftritt eines sympathischen Quartetts, das ab Ende Oktober mit neuen Songs auf große Golden Rust-Tour gehen wird.

Setlist FLASH FORWARD @ Dortmund, FZW (12.04.2019)

01. Heart Of Gold
02. Kickstart
03. Young Offender
04. Hold On
05. Payback
06. One Way Track
07. Old Enough

Als nächsten standen As It Is aus dem englischen Brighton auf der Bühne. Sänger Patty Walters war vor der Bandgründung 2012 schon als YouTuber erfolgreich, coverte auf der Video-Plattform bekannte Pop-Punk-Songs und erreichte damit mehr als 30 Millionen Klicks. Soweit, so gut. Heute sieht Walters mit schwarz gefärbter Emo-Frise, rotem Hemd und schwarzer Krawatte aus wie My-Chemical-Romance-Frontmann Gerard Way anno 2005. So kommen As It Is auf die Bühne, spielen ihren ersten Song The Reaper – und dann begrüßt Walters das Publikum mit den Worten „Hey, we’re a band called My Chemical Romance.“ Zugegeben: Der kam gut. Bonuspunkt für die Selbstironie. Grundsolide und mit viel körperlichem Einsatz spielten die Briten ihr 30-Minuten-Set mit Stücken zwischen Pop-Punk, Alternative-Rock und Emo mit vielen Songs vom aktuellen Album The Great Depression runter und erzielten ähnlich positive Reaktionen wie zuvor Flash Forward.

Setlist AS IT IS @ Dortmund, FZW (12.04.2019)

01. The Reaper
02. The Handwritten Letter
03. No Way Out
04. Soap
05. The Fire, The Dark
06. The Stigma (Boys Don’t Cry)
07. The Wounded World

21.15 Uhr, Zeit für Enter Shikari und den Opener The Sights, der vom weiten Rund lautstark mitgesungen wurde. Vier verschiedenfarbig angestrahlte Türme auf der Bühne und zahllose Laser drumherum sorgten für eine wie gewohnt eindrucks- und stimmungsvolle Lichtshow, von der viele aber nicht so viel mitbekommen haben dürften. Schließlich gilt bei Shikari-Konzerten seit jeher: Fast der ganze Club ist ein Moshpit. So war es auch diesmal. Reynolds, Chris Batten, Rory C. und Rob Rolfe legten den Fokus in Sachen Setlist vor allem auf ihr aktuelles Album The Spark und – zum Jubiläum – das nunmehr zehn Jahre alte Common Dreads. Stücke wie Step Up, Gap In The Fence oder Havoc B wurden schon länger nicht mehr live gespielt. Negativer Nebeneffekt: Die großen Hits und Fan-Lieblinge der anderen drei Platten gab es fast durchweg nur in abgekürzter Medley-Form oder wie im Falle von Anaethetist in seltsamen Remixen zu hören. Muss man drauf stehen.

Ganz stolz war das Quartett auf eine Premiere bei dieser Deutschland-Tour: In Dortmund war es der Band erstmals möglich, den Sound quadrophonisch (sprich: mit Boxenanlagen in allen vier Ecken des Venues) auszurichten. In der Theorie eine Spitzenidee, die praktische Umsetzung war leider komplett für die Tonne. Drum-Fills, Gesangsfetzen und weitere Samples erklangen aus der hinteren Ecken leider des Öfteren mit einer guten halben Sekunde Verzögerung, was dem Gesamterlebnis doch deutlich schadete. Der pogenden Masse schien es egal zu sein – nach rund 90 Minuten verließen einige Hundert junge Erwachsene vor Schweiß triefend und glücklich das FZW.

Setlist ENTER SHIKARI @ Dortmund, FZW (12.04.2019)

01. The Sights
02. Step Up
03. Labyrinth
04. Arguing With Thermometers
05. Rabble Rouser
06. Hectic
07. Gap In The Fence
08. Shinrin-Yoku
09. The Revolt Of The Atoms
10. Destabilise
11. Gandhi Mate, Gandhi/Mothership/Insomnia
12. Havoc B
13. Airfield
14. Undercover Agents
15. No Sleep Tonight/Stop The Clocks
16. Sorry, You’re Not A Winner/The Last Garrison/…Meltdown/Anaethetist (Reso Remix)
17. Juggernauts (Z)
18. Live Outside (Z)

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