Wenige Monate nach der Tour quer durch deutsche Clubs als Support für Taking Back Sunday, sollte Anfang März eine kleine Promotour gestartet werden, für ihr erst in diesem Jahr in Deutschland erschienenes Debutalbum. Am Ende wurde neben Hamburg auch das Konzert in Berlin abgesagt und somit blieb nur noch Köln. Es begann zögerlich: Für eine der derzeit am meisten gehypten Newcomer Rockbands war es eine Stunde vor Einlass trostlos leer vor dem Blue Shell. Da war es bei einer mehr oder weniger unbekannten Band im benachbarten Luxor schon wesentlich offensichtlicher, wo man hingehen sollte. Doch der Schein trügte, gewaltig!
Wer die Doppelgeschwisterband der Marmozets bereits live gesehen hatte, war zuversichtlich, dass der Abend keine Enttäuschung werden würde. Kaum war Einlass, füllte sich der kleine, zum Großteil in blau beleuchtete dunkle Club, immer mehr bis schließlich die Vorband Average Engines die Bühne betrat.
Die vierköpfige Band spielte ihren Rock überzeugend und auch wenn der Leadsänger und Gitarrist optisch an Gavin James erinnert, versprühte er den Rockglanz eines Josh Homme. Besonders instrumental bewiesen die Jungs aus Hamburg ihr Können und gewannen viele Zusprüche und Jubel nach jedem einzelnen Song. Der raue und etwas an die Queens Of The Stone Age erinnernde Sound, versetzt mit einigen Breaks, hatte schon was Interessantes und lies die Zeit während ihrer sechs gespielten Songs schnell verfliegen.
Marmozets stürmten kurze Zeit später die winzige Bühne, auf der gerade so alle fünf Bandmitglieder Platz fanden, einzig Leadgitarrist Sam wurde etwas an die Wand gedrückt. Das Blue Shell wirkte im vorderen Bereich des Raumes wie bei jedem ausverkauften Konzert, randvoll und schon zum ersten Song kam Bewegung ins Spiel. Mit ihrem bekanntesten Song Move Shake Hide schnellte die Stimmung schon fast ans Limit und man war gefangen vom Sound dieser noch sehr jungen Band. Insgesamt wirkten sie ein wenig müde, sind sie ja schon viele Monate nonstop auf Tour.
Verglichen mit ihren Auftritten als Supportband wurden diesmal bis auf Cover Up und Cry alle Songs ihres Debutalbums gespielt. Bevor es für zwei Songs als Zugabe wieder auf die Bühne ging, beendeten sie ihr Set wie gewöhnlich mit dem Ausraster Vibetech der fast ausschließlich instrumental ist. Und als selbst nach den beiden Zugaben immer noch kein Halten war, holten sie zwei Gäste aus dem Publikum und stellten ihnen Schlagzeug und Gitarre zur Verfügung und los ging die Jam-Session. Diese lockere Haltung der Band ihren Fans gegenüber, weist ihnen den richtigen Weg. Mehrmals betonte Sängerin Becca während ihres Sets und auch in persönlichen Gesprächen nach dem Konzert, dass wir hier alle gleichgestellt sind und auf Augenhöhe miteinander umgehen. Klasse!
Setlist MARMOZETS:
01. Move, Shake, Hide
02. Is It Horrible
03. Weird And Wonderful
04. Love You Good
05. Captivate You
06. Particle
07. Hit The Wave
08. Born Young And Free
09. Vibetech
10. Back To You (Z)
11. Why Do You Hate Me? (Z)
12. improvisierte Jam-Session (ZZ)