
Mit der Remix-EP „Reinfecting The Scars“ legt Dawn of Ashes ein ergänzendes Kapitel zu ihrem aktuellen Album „Infecting The Scars“ vor, das im Juni bei Metropolis Records erschienen ist. Gründer Kristof Bathory, der die Band 2023 von Los Angeles nach Dänemark verlegte, setzt damit auf die internationale Vernetzung einer Szene, die seit Jahren zwischen Industrial, Aggrotech und extremen Metal-Spielarten oszilliert. Die Auswahl der beteiligten Produzenten wirkt wie eine gezielte Bestandsaufnahme der globalen Dark-Electronic-Landschaft.
Im Zentrum stehen drei Stücke des Albums, die jeweils zwei unterschiedliche Neuinterpretationen erhalten. „Faith Desecration“ eröffnet die EP in einer Fassung des Florida-Projekts God Module, das den Track stärker in Richtung klassischer Dark-Electro-Strukturen verschiebt. Die klaren rhythmischen Akzente und der Fokus auf ein prägnantes Synth-Motiv unterstreichen die clubtauglichen Elemente des Originals. Die zweite Version stammt von Frontal Boundary aus Los Angeles, die den Song dichter und technischer ausarbeiten, mit stärkerem EBM-Einschlag und einem etwas kälteren Klangbild.
Mit „Throne of Misanthropy“ setzt sich die geografische Spannweite der EP fort. C-LEKKTOR aus Mexiko-Stadt betont die harschen, verzerrten Anteile des Tracks und verschiebt ihn in ein aggressiveres Feld, ohne die Struktur zu überladen. Die Alternative des in LA ansässigen Projekts Dimensional Dryft arbeitet deutlich minimalistischer: tiefere Bassflächen, reduzierte Percussion und ein Fokus auf Atmosphäre statt Druck. Dadurch entsteht ein Kontrast, der die Wandlungsfähigkeit des Ausgangsmaterials sichtbar macht.
Den Abschluss bildet „Hypertensive Crisis“ in der Bearbeitung von Alien:Nation aus Bogotá. Das kolumbianische Duo verschraubt die Aggrotech-Elemente mit blackened Metal-Anleihen und setzt stärker auf den Wechsel zwischen rhythmischer Härte und melodischen Fragmenten. Die Mischung bleibt eng am Charakter des Originals, öffnet es aber für eine breitere ästhetische Lesart.
„Reinfecting The Scars“ stellt keine radikale Neuerfindung des Albums dar, sondern eine präzise kuratierte Erweiterung. Die EP zeigt, welche Spannbreite Dawn of Ashes im aktuellen Material angelegt haben und wie unterschiedliche Produzenten diese Subtexte freilegen. Parallel dazu kündigt Kristof Bathory für Anfang 2026 eine Reihe von elf Westküsten-Terminen an, die am 24. Januar in Los Angeles beginnen – ein nächster Schritt, nach dem Auftritt als Headliner beim Helsinki Industrial Festival, die neue Phase des Projekts live zu festigen.
Weblinks DAWN OF ASHES:
Bancamp: dawnofashesofficial
Youtube: dawnofashes
Facebook: Dawnofashes
Instagram: dawnofashesofficial
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