Der Sonntag begann auf der Kulturbühne mit dem Rhythm’n’Noise-Projekt Maschinenkrieger KR 52. Mastermind Rico Weber war etliche Jahre zusammen mit Frank Schewe (Disraptor) unterwegs. Die Musik zählt zu den härtesten und kompromisslosesten der Szene. Trotz der frühen Stunde kamen zahlreiche Fans vor die Bühne und feierten das Soloprojekt. Etwas sanfter ging es kurz danach auf der Amphibühne weiter mit Lakeside X. Die tschechische Synthie-Pop-Band zeichnet sich durch eingängige Melodien aus. Die Songs waren überwiegend sehr emotional. Auch hier fanden sich die ersten Besucher des Tages ein und lauschten den Klängen.
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Die erste Band am Sonntag auf der Parkbühne waren Thatcher aus Leipzig. Die Post-Punk-Band macht seit 2020 Musik. Gitarren und Bass dominierten den Sound. Gepaart wird dies mit deutschen Texten und einigen experimentellen Passagen. Einige interessierte Besucher kamen jetzt vor die Bühne. Um 13 Uhr wurde es Zeit für TC 75, dem Soloprojekt von Tino Claus, bekannt durch die Band Amnistia. Der Stil von TC 75 ist ebenfalls im Bereich EBM und Industrial angesiedelt. Hier kann sich Tino Claus frei entfalten. Eine angemessene Fangemeinde stand auch schon vor der Bühne und tanzte zu den harten, aber zum Teil auch melodischen Songs.
Auf der Kulturbühne wurde es anschließend wieder Zeit für Neofolk. Skadis Odem aus der Nähe von Nürnberg ist ein Projekt von Mika Wilhelmson, dass bereits seit 2000 existiert. Begleitet wurde der Musiker auf der Flöte und der Drehleier. Viele Besucher ließen sich dieses Klangerlebnis nicht entgehen. Kurze Zeit später ging es mit der Münchner Band Versus Goliath auf der Amphibühne weiter. Das 2019 gegründete Trio verbindet in seiner Musik Rock, Metal und Rap. Harter Gitarrensound und Schlagzeug stehen musikalisch im Vordergrund. Die Band legte sich vom ersten Song an richtig ins Zeug und konnte einige Besucher vor die Bühne bringen.
Dicht gedrängt standen nun zahlreiche Besucher vor der Parkbühne. Um 14:20 Uhr wurde es dann Zeit für Parade Ground. Das belgische Duo besteht aus den Brüdern Pierre und Jean-Marc Pauly. Zum ersten Mal sind sie bereits 1981 live aufgetreten. Die Band gilt als eine der ersten Vertreter, die Coldwave und EBM geschickt mischen. Zunächst war die Bühne in Nebel gehüllt. Gleich mit den ersten Songs versuchte Parade Ground mit ihren einprägsamen Melodien das Publikum zu begeistern. Zur gleichen Zeit begann auch die Show der deutschen Elektro-Band Prager Handgriff. Das aus dem Ruhrgebiet stammende Duo macht bereits seit über 30 Jahren Musik. Kennzeichen sind die zum Nachdenken anregenden deutschen Texte und der klassische EBM-Sound. Das Gelände war nun gut gefüllt.
Danach trat die britische Gothic-Rock-Band The Nosferatu auf die Amphibühne. Sie haben insbesondere in den 1990er Jahren zahlreiche Alben veröffentlicht. Fans des Genres kamen hier voll auf ihre Kosten. Feinster Gothic Rock dominierte nun die nächste knappe Stunde. Mit harten Rhythmen ging es unterdessen auf der Kulturbühne weiter. Das Greizer Projekt Greyhound legte mit schnellem und hartem Sound gleich los. Die Instrumentalstücke sind eine Mischung aus Industrial und Noise. Hier konnte nun wieder ausgiebig getanzt werden.
Um 16:15 Uhr begann auf der Waldbühne die Show von The Other. Die deutsche Horrorpunk-Band wurde 2002 in der Nähe von Köln gegründet. Dicht gedrängt standen einige Fans in den ersten Reihen. Mit finsterem, ausdrucksvollem Punkrock, auffallenden Outfits und Schminke sowie einprägsamen Gesang fesselte die Band die Zuschauer sofort. Parallel spielte auf der Parkbühne die niederländische Band Bragolin. Das Projekt von Edwin van der Velde verwendet Einflüsse aus Post-Punk und Dark Wave der letzten Jahrzehnte. Diese Komposition lockte so einige Zuschauer vor die Bühne.
Um 17:15 trat auf der Kulturbühne Ain Soph auf. Das Industrial-Ambient-Projekt wurde bereits 1980 in Rom gegründet. Experimenteller Sound dominiert die Instrumentalstücke. Live gab es neben der Elektrogitarre auch ein Theremin, was für einen sphärischen Klang sorgte. Kurz darauf wurde es Zeit für eine Legende aus den 1980er Jahren. Die britische New-Wave-Band Sigue Sigue Sputnik ist bekannt für schrille Outfits und einprägsame Songs. Bereits 2017 hatte die Band einen Auftritt beim NCN. Auch diesmal wurde wieder für Stimmung gesorgt. Rockige Gitarrenklänge wurden kombiniert mit melodischem Synthie-Pop. Das Publikum stand nun bis in die hintersten Reihen und feierte mit der Band.
Das Duo Deutsch Amerikanische Freundschaft, kurz DAF, dürfte viele Fans der 80er Jahre noch ein Begriff sein. Mit ihrem wegweisenden Sound und Gesang prägten sie die nachfolgenden Musikgenerationen. Leider ist Sänger Gabi Delgado-López vor 3 Jahren verstorben. Nun hat Robert Görl den Gesang übernommen. Begleitet wurde er am Keyboard. Dicht gedrängt standen nun sehr viele Besucher vor der Bühne. Die Songs waren überwiegend Klassiker aus der Anfangszeit. Diese kamen aber sehr gut bei den Fans an, die dabei mitsingen und tanzen konnten.
Um 19:25 Uhr trat die schwedische Elektro-Band S.P.O.C.K auf der Waldbühne auf. Die Band feiert dieses Jahr ihr 35-jähriges Jubiläum. Dies ließen sich viele Fans nicht entgehen. Sie brachten Luftballons mit, trugen Banner und Kleidung in schwedischen Farben oder schminkten sich entsprechend. Es gab keinen Stillstand mehr. S.P.O.C.K nahm die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Galaxie und präsentierte eine gute Auswahl des eigenen Schaffens.
Um 20:45 Uhr war es dann Zeit für die letzte Band des diesjährigen Festivals. Die Krupps sind ebenfalls eine Legende und können auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken. In ihrer langen Schaffensperiode experimentierten sie immer wieder mit verschiedenen Musikstilen und sind so eine der bekanntesten deutschen Crossover-Bands. Dicht gedrängt standen nun die Besucher bis in die letzten Reihen. Jürgen Engler und seine Crew fesselten sogleich das Publikum mit ihren Hits. Die Show war ein gelungener Abschluss des diesjährigen NCN Festivals.
Auch dieses Jahr begeisterte das NCN Festival wieder viele Besucher. Das Wetter war bis auf Freitag sehr angenehm. Auch wenn das Festival in den letzten Jahren immer mehr gewachsen ist, hat es seinen einzigartigen Charme nicht verloren. Die Bandauswahl war ebenfalls sehr gelungen. Es gab sowohl Acts, die schon etliche Jahre Musik machen, als auch vielversprechende Newcomer. Auch die Mischung der einzelnen Musikstile war perfekt abgestimmt, so dass für jeden Geschmack etwas dabei war.
Und nach der Party ist vor der Party: Das nächste NCN Festival ist bereits angekündigt. Es findet vom 06.09. – 08.09.2024 statt.
Mehr Informationen gibt es auf der NCN Website: NCN Festival
Hier findet Ihr zum Abschluss nun noch die Berichte der ersten beiden Tage des diesjährigen NCN Festivals: