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ALI FARKA TOURÉ – Voyageur

ALMOST MONDAY wollen nur tanzen - neue Single

Manchmal haben posthume Veröffentlichungen ja so etwas Anrüchiges. Die Geschichte mit dem noch rauszuholenden Geld und so. Die drölfte Archiv-Veröffentlichung mit irgendwelchen raren Schlafzimmer-Aufnahmen. Usw. usf., man kennt das ja… Ein Vorwurf, den man dieser Veröffentlichung sicherlich nicht machen kann. Ja, Ali Farka Touré ist bereits vor 16 Jahren verstorben, aber weder ist es Weihnachtszeit noch ist gerade irgendein besonderes Jubiläum und nicht zuletzt ist es überhaupt nicht die Art von Musik, die für den Verwendungszweck „schnelle Mark“ geschaffen sein könnte. Die virtuosen weltmusikalischen Aufnahmen des Ausnahmegitarristen wurden im Laufe von 15 Jahren aufgenommen, teils spontan auf der Straße, und im Laufe der Zeit vom Produzenten Nick Gold aufgearbeitet, sodass nun dieses „kostbare Privatarchiv“, wie er es nennt, veröffentlicht werden konnte.

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Zunächst kurz geklärt: Warum eigentlich „Privatarchiv“? Es handelt sich um Aufnahmen, die teilweise zwischen anderen, zur Entstehenszeit „regulären“ Albumaufnahmen entstanden und jetzt erst in dieser Zusammstellung das Licht der Welt erblicken. Eröffnet wird der Reigen von Safari, das zu den Klassikern gezählt werden kann. Mit einem repetetiv-treibenden Rhythmus singt Ali Farka Touré davon, dass er die „Medizin“ habe, mit der „schlechtes Verhalten“ geheilt werden könne. Mit einer dezenten Flöte untermalt und leicht hypnotisch geht es hier zu Werke und man ist schnell gefangen im Schaffen des Musikers. Einem Schaffen, das schon auf dieser einen CD sehr abwechslungsreich erscheint.

Das Abwechslungsreichtum wird an mehreren Aspekten deutlich. Pate kann z.B. der Titel Sambadio stehen, der zweifach begegnet: In der „Acoustic“-Version hört man ihn mit einem klaren Sound, einem leichten „Schnarren“ und einem Gespür für Rhythmus, der einen entspannt treiben lässt im Sound. Die „Electric“-Version wiederum lässt einen auch gut mittreiben, aber man hört das verstärkte Moment im Ganzen und fühlt mehr Dringlichkeit. Wobei man zugeben muss: Die Versionen sind insgesamt recht weit auseinander, sodass man auch gut von zwei Stücken sprechen kann.

Nicht immer ist es nur die Stimme von Ali Farka Touré, die man hört, manchmal ist auch Verstärkung dabei. Die malische Sängerin Oumou Sangaré unterstützt auf insgesamt drei Stücken und sorgt für einen angenehmen Kontrapunkt im Gesang. Dennoch wird in Stücken wie Bandalobourou dabei genug Spielraum für die Gitarre gelassen, die sich auch schon mal solistisch behaupten darf.

Würde man nun sagen, es sei ein ideales Album für Freunde der gut gemachten Gitarrenmusik, wäre das evtl. etwas kurzgegriffen, ist es eben kein Rock-Album, sondern ein sehr weltmusikalisch ausgerichtetes Werk. Aber eines, das eine gute Wirkung entfaltet, so man sich darauf einlässt. Und wer Musiker wie Robert Plant zu seinen Bewunderern zählen kann, der dürfte sicherlich an der einen oder anderen Stelle etwas ziemlich richtig gemacht haben.

Tracklist ALI FARKA TOURÉ – Voyageur:

01. Safari
02. Malahani
03. Sambadio (Acoustic)
04. Bandalobourou (feat. Oumou Sangaré)
05. Cherie (feat. Oumou Sangaré)
06. Kenouna
07. Sadjona (feat. Oumou Sangaré)
08. Sambadio (Electric)
09. Kombo Galia

Weblinks ALI FARKA TOURÉ:

Homepage: www.alifarkatoure.com
Facebook: www.facebook.com/AliFarkaToure
Twitter: www.twitter.com/AliFarkaToure

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