Gefühlswegweiser
Seit kurzem rotiert Der Moderne Mann (VÖ: 03.06.2022) auf dem Plattenteller vor geträumten Tapeten in warmen Gelb oder knistert aus dem roten Erinnerungsrekorder. Federhall erzählt seit dem Release ihres neuen Albums in Retrorock und Vintagevariationen vom Gefühlsgewitter im Großstadthedonismus, aber auch den Stumpfsinnsstrudel im Alltag. Alles bleibt tanzbar, die Neue Neue Deutsche Welle schwappt während ihres Releasekonzertabends in der Magdeburger Kiste über:
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Den sommerwarmen Livemusikabend im Studierendenklub, der nur über das Gelände des Magdeburger Uniklinikums zu erreichen ist, startet im Rhythmus des Neue Deutsche Welle Kanons. Hubert Kah zwirbelt so laut aus den Boxen wie Joachim Witt, Foyer des Arts oder der Futurologische Kongress. Wenn auch der Sonnenschein dazu verleitet, die Minuten zum Konzertbeginn an der frischen Luft zu verweilen, locken gute Getränkepreise und glitzernde Bühnendeko schlendernden Musikbegeisterten vor die Bühne. Auf dem Podest ranken sich hellfarbene Blüten um die Mikrophonständer, hinter denen sich Tristesse positionieren. Ihr Bandname will mindestens soviel Pathos wie ihre Musik, sodass die anfänglichen technischen Schwierigkeiten entspannt weggelacht den Blick auf ihr atmosphärisches Gitarrentreiben geben, dass in allen Farben schillert. Der schweiß tropft schon von der Decke, aber die Vorfreude auf den Hauptakt, lässt das Publikum ihre Esktaseenergien noch sparen. Trotz allen applaudieren sie wohlwollend ausschweifend.
“Ich hätt’ Dich so gerne 86 kenn’gelernt”
Dass über den Campus des Uniklinikums die Dialyse längst im Takt der Konzertabends wabert, beeindruckt angesichts des Begeisterungstobens im großbefensterten Klub kaum. Fokussiert auf Federhall, beschwören jene für ihre Publikum Nostalgie statt Repetition, das Schöne von damals, im Zauber der Gegenwart. Dass die Gruppe längst als heißer Tipp für schweißtreibende Konzertabende gilt, zeigt sich nicht zuletzt im Lächeln des Barpersonals. Die fünf Magdeburger sind die musikalische Interpretation von Herrengedeck und Transistorenzittern, beschwingen mit zappelnden Beats und kratzigen Gitarren. Mit dem ekstatischen Timbre, dem rhythmischen Stimmflimmern von Sänger Hannes wird der Eskapismus perfekt. Schöne Zeilen wie “An der Tanke ist Romantik niemals ausverkauft” oder hastig gegröhltes “Ich hatte Sex!” kann der Mitsingchor vor der Bühne längst auswendig. Die übrige Kraft geht in glühenden Tanzbewegungen, in Ausgelassenheit, im rhythmischen Klatschen und Springen auf. Vor dem Lamettafunkel schwirren die bunten Lichter, der Tontaumel wird zum Rausch, der sich nicht nur im Bartschweiß der fünf Musiker zeigt. Mit dem Zugabereigen wechseln die fünf Schönen ihre Kleider, um im Look des Musikvideos Turboliebling zu tänzeln. Klang, Korn und das Kollektiv klebt herrlich – alles springt, vibriert, ein Traum von einem Releasekonzert!
Termine FEDERHALL 2022:
25.06.2022 – Leipzig, Bandhaus
Weblinks FEDERHALL:
Homepage: www.federhall.com
Spotify: open.spotify.com/artist/0hxn2iug9XsuD4NUHTbXsR?si=THQoWbsOSOCCKhIBylFQBA
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