„Alles so schön bunt hier“, befand dereinst schon Nina Hagen. Und nun kommt da eine Band, ebenfalls aus Berlin, bei der es auch recht bunt zugeht. Das zeigt schon das Cover mit seinen vielen Farben und setzt sich dann auch im Musikalischen fort. Irgendwo schwebt da der Post Punk drüber, aber wenn man ein bisschen zum Album liest, so stehen da auch unter anderem noch Wave-Rock, Mathrock, Noiserock, Indie und Pop dabei. Glücklicherweise ist dennoch eine gewisse Stringenz zu erkennen, sodass das Ganze zwar auf der einen Seite sperrig geworden ist, einen auf der anderen Seite aber auch einnimmt. Und da es manchmal schwer ist, Dinge mit Worten auf einen Nenner zu bringen, bezeichnet der Albumtitel seinen Inhalt mit Ten Pieces eigentlich schon ganz gut.
Das gemischte Doppel eröffnet das Album mit In The Absence Of A Guide und geht direkt mal in die Vollen. Eine gesunde Härte, Stakkato-Gitarren, eine Spur von Post-Punk-Vorreitern wie Bauhaus – all das sind die Zutaten dafür, dass man hier gerne direkt mitzugehen anfängt. Im folgenden Empty Plaza wirkt das immer noch etwas verstörend, aber irgendwie auch harmonischer. Gerockt wird dabei dennoch ganz ordentlich: Mit weniger Stakkato und einem stärkeren Drang nach vorne erklingen die Gitarren, verhangene Passagen werden ergänzt, um später wieder zielstrebiger zu werden. So ist einem im Grunde schon nach zwei Stücken klar: Hier geht es vielseitig zu. Ein Eindruck, der nicht nachlassen soll…
Das würde wohl auch wundern, nachdem man den ersten Absatz gelesen hat. Ein Stück wie Metametal ist ein gutes Beispiel. Auf der einen Seite wird seinem Namen gerecht, da es in der Tat sehr metallisch wirkt, auf der anderen Seite aber eben auch ein recht vertracktes Arrangement aufweist, das die Nähe zum Mathrock herstellt, ohne dabei direkt zu verkopft zu wirken. Ebenfalls für Abwechslung sorgt der Gesang, da es sowohl männlichen als auch weiblichen Gesang gibt. Letzteren beispielsweise in Parts, das einen – auf eine positive Art und Weise – leicht verstört zurücklässt, sucht man doch den 4/4-Takt hier vergebens. So wirkt es gebrochen und doch einnehmend.
Auch, wenn das vielleicht nun, wie schon eingangs drauf verwiesen, alles irgendwie sehr bunt wirkt, so erkennt man beim Hören einen inneren Zusammenhang. Da dieser nun mal mit Worten schwer zu greifen ist, liegt für Hörer der härteren Rock-Klänge sehr nahe, diese Ten Pieces einfach mal durchzuhören. Es könnte sich lohnen.
Tracklist ISOSCOPE – Ten Pieces:
01. In The Absence Of A Guide
02. Empty Plaza
03. The Beach
04. Suneater
05. Wired
06. Metametal
07. Starting A Fire
08. Parts
09. World’s End
10. Diamond Cells
Weblinks ISOSCOPE:
Homepage: www.isoscope-band.de
Instagram: www.instagram.com/isoscope_band