Website-Icon Monkeypress.de

THE WOMBATS – Fix Yourself, Not The World

THE WOMBATS - Fix Yourself, Not The World

The Wombats - Fix Yourself, Not The World

Retro rules! Dachten sich wohl auch Matthew Murphy, Dan Haggis und Tord Øverland-Knudsen. Das fünfte Album der Wombats erstrahlt im 8-Bit-Stil, kreiert vom Berliner Pixel-Art-Kollektiv eBoy. Auch die Musikvideos zu den Singles nehmen die entsprechende Optik auf (siehe unten). Durchaus sehenswert und detailverliebt kommt das Artwork daher – und auch die dazugehörige Musik überzeugt auf Fix Yourself, Not The World zum großen Teil. Nach eigenen Angaben waren die heute in Los Angeles, Oslo und London lebenden Bandmitglieder bei den Aufnahmen “zu keinem Zeitpunkt im gleichen Raum“. Das hört man der LP zum Glück nicht an. Fans werden vieles von dem wiedererkennen, was sie seit dem Durchbruch der Liverpooler im Jahr 2007 mögen. Wenngleich die erste Single Method To The Madness mit ungewohnt balladesken Tönen aufwartet und erst nach über drei Minuten Fahrt aufnimmt.

Der fünfte Song auf Fix Yourself, Not The World bleibt allerdings ein stilistischer Ausreißer. Mit ordentlich brummelndem Bass prescht Flip Me Outside Down voran, zum im recht klassischen Postpunk-Stil gehaltenen Opener lässt es sich doch trefflich mit den Hüften kreisen. Mit dem luftigen This Car Drives All By Itself folgt der erste richtige Ohrwurm. Mit einem sehenswerten wie humorvollen Video ausgestattet, handelt das Stück vom Wunsch, alles im Leben kontrollieren zu können – was natürlich nicht funktioniert. Also: Einfach das Bestmögliche rausholen!

Zwei absolute Instant-Hits liefert Fix Yourself, Not The World im weiteren Verlauf. Da wäre zum einen an Position drei das flotte und melancholisch-manische If You Ever Leave, I’m Coming With You mit einem bärenstarken Refrain und als siebter Track Everything I Love Is Going To Die, in dem Murphy & Co. indirekt dazu aufrufen, jeden Moment mehr zu genießen und zu leben. Das ebenfalls in Pixel-Optik gehaltene und kurios-zynische Video gibt in jedem Fall auch einen ersten Kandidat für die Kategorie “Clip des Jahres” ab. “Ikarus was my best friend so I’m gonna make him proud in the end” – große Lyrik, aber bitte nicht zu ernst nehmen!

Zwischendurch ziehen The Wombats immer wieder das Tempo raus. Das funktioniert einige Male gut, zum Beispiel beim an späte Arctic Monkeys erinnernde Ready For The High, über dessen Instrumental gegen Ende sogar Blechbläser thronen. Mit bluesig klingenden Gitarrensounds ausgestattet, setzt auch People Don’t Change People, Time Does einen interessanten Farbtupfer. Einigen wenigen anderen Songs fehlt es hingegen an der zündenden Idee, ein Don’t Poke The Bear kommt beispielsweise überhaupt nicht aus dem Quark. Was vor allem auffällt, hört man sich die Songs davon und danach an. Bei Wildfire kommen wohl bei nicht wenigen Fans Erinnerungen an so manches Foals-Werk auf und Worry gibt mit viel Drive und Falsettgesang nochmal einen echten Gute-Laune-Hit fürs Tanzbein ab.

Ganz klar: Fix Yourself, Not The World wird keinen treuen Anhänger der Band enttäuschen. Dafür sind die Hooks zu gut, die abwechslungsreichen Sounds, Tempi und Stimmungen zwischen Euphorie und Melancholie halten die Platte auf knapp 43 Minuten höchst kurzweilig. Hoffen wir nur, dass Murphy eine Zeile aus If You Ever Leave, I’m Coming With You nicht zu ernst meint: “I’ll get out of bed, stop listening to Radiohead.” Tststs …was soll das denn? 😉

Tracklist THE WOMBATS – Fix Yourself, Not The World

01. Flip Me Upside Down
02. This Car Drives All By Itself
03. If You Ever Leave, I’m Coming With You
04. Ready For The High
05. Method To The Madness
06. People Don’t Change People, Time Does
07. Everything I Love Is Going To Die
08.Work Is Easy, Life Is Hard
09. Wildfire
10. Don’t Poke The Bear
11. Worry
12. Fix Yourself, Then The World

Die mobile Version verlassen