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THOMAA! – South Rim

THOMAA! - South Rim

Ein bisschen was von Wundertüte hatte es, als das Debüt der Kölner Band THOMAA! im Briefkasten war. Nicht nur, weil es sich um eine – was als Rezensent nun auch nicht so selten ist – mir bis dato unbekannte Band handelte, sondern auch, weil es sich um ein in Eigenregie aufgenommenes Album nicht einmal zwei Jahre nach der Bandgründung handelte. Da könnte man denken, hier läge einem nun ein Schwung besserer Demo-Aufnahmen vor. Dazu nur neun Titel? Die Skepsis schwingt mit. Doch schnell stellt sich die Frage: Warum eigentlich? Schnell merkt man, dass hier ganz offenbar gestandene Musiker am Werk sind und dass sie es eben auch mit neun Titeln auf eine angemessene Albumlänge bringen.

In dem Sinne war es auch eine Art „Wow-Effekt“ beim Hören der ersten Klänge des Openers Three Dead Men. Nach kleineren Wild-West-Soundspielereien (davonreitende Pferde) erklingen gesättigte Gitarrensounds mit druckvollen Riffs, angerautem Gesang und ein verdichteter Rocksound, bei dem die eingangs erwähnte Tatsache, dass es sich eben um ein Debüt handelt, tatsächlich dazu erwähnt werden müsste, um es zu merken. THOMAA! verorten sich hier in einer härteren Spielweise im Alternative-Kosmos, machen Druck, begeben sich auch mal in Stoner-Nähe, haben Freude am Riff und man kann kaum anders, als sie hier auf ihrer musikalischen Reise zu begleiten.

Es ist auf der einen Seite eine moderne Spielweise, die uns THOMAA! hier präsentieren, auf der anderen Seite ist man auch im klassischen Rock-Sound verwurzelt und belebt Tugenden, die im heutigen Alternative Rock seltener begegnen. Angespielt soll damit auf den Mut zum Gitarrensolo sein, denn die Stücke, die auch gerne mal über fünf Minuten Laufzeit haben, lassen der Gitarre viel Freiraum, sodass in Stücken wie Metro 5 auch mal ein Solo begegnet und bspw. auch in Anger die Gitarre weg von den Akkorden gehen darf und dem Stück mit gekonnten Melodieläufen seine eigene Note verleiht. Die bereits angesprochene Härte und der Druck im Sound gehen dabei sowieso nie verloren.

Die neun Stücke behalten durchweg eine klare THOMAA!-Handschrift, ohne dabei gleichförmig zu werden. Abwechslungsreichtum im Songwriting ist herauszuhören, Verschnaufpausen wiederum sind Fehlanzeige. Ein wirklich gelungenes Debüt, das man sich auch auf den großen Bühnen vorstellen könnte, sobald diese wieder etwas problemloser bespielbar sind. Für Freunde der härteren Rock-Klänge eine Empfehlung!

Tracklist THOMAA! – South Rim:

01. Three Dead Men
02. Deep Impact
03. Metro 5
04. Anger
05. The Killing God
06. TV Dreams
07. The Wake
08. Crippled World
09. Zabriskie Point

Weblinks THOMAA!:

Facebook: www.facebook.com/THOMAA.BAND
Instagram: www.instagram.com/thomaa_band

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