2016, wirklich? Tatsächlich, schon eine Weile her, dass Heimatærde ihr letztes Album Aerdenbrand veröffentlicht haben. Stillstand herrschte dennoch nicht. Bruder Ansgar verließ nach etwa zehn Jahren die Band, mit Henry von Kent und Johanna Dikaja stießen zwei neue Leute dazu und auch auf „bürokratischer Ebene“ hat sich etwas getan, denn die Band veröffentlicht jetzt auf dem eigenen Label Fully Packed Records, wo auch schon zwei Singles erschienen. Jetzt ist es aber auch auf musikalischer Ebene wieder soweit: Mit Eigengrab ist das erste neue Album seit 2016 erhältlich, das in verschiedenen Editionen erscheint und zeigt, dass sich das Warten gelohnt hat.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Die bereits erwähnten Singles konnten dabei auch schon einen guten Eindruck geben in das, was es zu erwarten gibt. Bei meiner Ehr‘ beispielsweise zeigt es. Ein treibendes Elektro-Stück, verzerrte Gitarren dazu, flirrende Melodien und der markante Gesang Ashlar von Megalons dazu, schon ist man mittendrin in der Welt von Heimatærde. Man erkennt es direkt wieder und doch merkt man einen frischen Anstrich in der Musik der Band. Die Pause wurde offenbar auch genutzt, um frische Energie zu tanken, wie man immer wieder merkt. Auch in Und es ist, das eine Sonderstellung einnimmt, da es mit Holly Loose als Special Guest eingespielt wurde, der hier den Geschichtenerzähler gibt. Eine Rolle, die ihm sehr gut steht.
Was bei den genannten Titeln nicht so dominant ist, bei der Band aber natürlich dazu gehört, ist der Mittelalter-Anteil. Auch dieser begegnet auf dem neuen Album, beispielsweise in Kind der Nacht, das in gewohnt gekonnter Manier den Dudelsack integriert und ebenfalls sehr zum Mitgehen animiert. Auch inhaltlich werden immer wieder Bezüge hergestellt, wie man unter anderem in Vor langer Zeit feststellt, wenn vom Kämpfer die Rede ist, auf dem die Hoffnungen liegen und sein göttliches Schicksal hinterfragt wird. Ganz eindeutig: Es geht abwechslungsreich zu – bis zum Schluss mit Treibjagd, das eine ordentliche Clubtauglichkeit an den Tag legt (wenn die Clubs denn wieder öffnen dürfen – zuvor nutzt man eben den Wohnzimmerboden dafür).
Wie wohl bereits herauszulesen war: Eigengrab ist ein wirklich gutes Heimatærde-Album geworden, mit dem sicherlich vieles gelingt, aber nicht das Schaufeln des eigenen Grabes. Für Elektro-Freunde sehr empfehlenswert, wer die Band bisher mochte, wird auch hier seinen Gefallen finden.
Das Album erscheint in digitaler Form sowie in verschiedenen CD-Formaten: als CD, als Doppel-CD mit dem Hörspiel Krak Megalon (gelesen von Holly Loose) sowie in einer limitierten auf 500 Exemplare limitierten Box.
Tracklist HEIMATÆRDE – Eigengrab:
01. Eigengrab
02. Kind der Nacht
03. Bald schon
04. Bei meiner Ehr’
05. In Gottes Namen
06. Warum
07. Und es ist (feat. Holly Loose)
08. Vor langer Zeit
09. Die Welle
10. Alptraum
11. Tanz
12. Nur Du und ich
13. Weil wir zuviel vom Tod erzählen
14. Treibjagd
Weblinks HEIMATÆRDE:
Homepage: www.heimataerde.de
Facebook: www.facebook.com/HeimataerdeOffiziell
Twitter: www.twitter.com/heimataerde