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DOTA – Kaléko

DOTA - Kaléko

Ein Fakt, den die Albuminfo zum neuen Album von Dota herausstellt, ist der: „Im März 2020 ist Dota Kehr für den Deutschen Musikautorenpreis nominiert in der Sparte Text.“ Kein Wunder, denkt man sich, hört man die Stücke auf Kaléko. Doch Moment, wichtiges Detail: Auf diesem Album sind die Stücke ja gar nicht von Dota, sondern von der Person, die dem Album auch ihren Titel gegeben hat, nämlich von Mascha Kaléko, einer Dichterin des Berlins der 1920er und 1930er Jahre, die auch als „Schwester im Geiste“ von Joachim Ringelnatz und Erich Kästner gilt und später als deutsche Jüdin nach New York eimigrieren musste. Mit Herz und Seele, aber auch mit feinsinniger Ironie sind die Texte ausgestattet – sehr passend, auch zu Dota.

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Noch ein kurzer Blick zurück auf die Albuminfo: „…dass sie und ihre Band auch Komposition und Arrangement aufs trefflichste beherrschen, beweisen sie mit dem vorliegenden Album“, geht der oben angefangene Satz weiter. Da nickt man und denkt fast: Hier hat zusammengefunden, was zusammengehört. Die Lyrik Mascha Kalékos und die weitgehend akustischen Klänge der CD, das passt. Ruhige Klänge, die aber auch Tempo haben können, wie zum Beispiel in Julinacht an der Gedächtniskirche, manchmal mit jazzigem Einschlag, wie man bei den Bläsersätzen in Für Chemjo zu Pessach 1944 beispielsweise hört, bilden eine gute Grundlage für die Texte. Verantwortlich sind hierfür neben Dota Kehr der „Rückkehrer“ Jonas Hauer, Jan Rohrbach und Janis Görlich, der im Underground Jazz längst auch ein Begriff als Komponist ist.

Was das Album aber auch ausmacht: Dota hat sich eine Reihe illustrer Gäste verschiedener musikalischer Herkunft mit dazugeholt, die allesamt ihren Anteil am Gesamtwerk haben. Von Indie bis Liedermacher ist da einiges vertreten: Francesko Wilking (Die höchste Eisenbahn) beispielsweise gibt eine schöne Zweitstimme in Ein sogenannter schöner Tod. Ein Konstantin Wecker wiederum dürfte sich in den Klängen des Albums teilweise musikalisch sehr heimisch fühlen, wenn er auf Kompliziertes Innenleben seine markante Stimme beisteuert. Dies sind nur zwei Beispiele, weitere sind unter anderem Uta Köbernick, Max Prosa und Hannes Wader.

Wenn man so will, ist Kaléko nun vielleicht nicht unbedingt ein reines Dota-Album, sondern vielmehr ein Konzeptalbum mit vielen weiteren Bestandteilen. Das aber dafür mit viel Liebe zum Detail, Ideenreichtum und Herz. Wie man es nun nennen mag, ist im Endeffekt auch gar nicht so wichtig. Viel wichtiger: Es ist gut!

Tracklist DOTA – Kaléko:

01. Resignation für Anfänger
02. Ein sogenanter schöner Tod (feat. Francesko Wilking)
03. Kein Kinderlied (feat. Uta Köbernick)
04. Für einen (feat. Max Prosa)
05. Främd
06. Chanson von der Fremde
07. Julinacht an der Gedächtniskirche
08. Für Chemjo zu Pessach 1944
09. Was man so braucht (feat. Karl die Große)
10. Auf eine Leierkastenmelodie (feat. Hannes Wader)
11. 1979
12. Kompliziertes Innenleben (feat. Konstantin Wecker)
13. Ganz kleiner Schwips
14. Einem Kinde im Dunkeln (feat. Alin Coen Band)

Weblinks DOTA:

Homepage: www.kleingeldprinzessin.de
Facebook: www.facebook.com/dota.kehr
Twitter: www.twitter.com/Dota_Kehr

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