Auf einen Rausch ins Souterrain
Die Mitte der Woche im wechselhaften Mai bezaubert mit angenehmen Temperaturen und guter Musik. In vorsommerlicher Leichtigkeit zieht es mich das erste Mal in das Tanzcafé Ilses Erika. Wem die Schönheit und das gute Gefühl von Heimat und Willkommen-Seins des Ladens bisher verwehrt blieb, sollte dem Leipziger Etablissement unbedingt einen Besuch abstatten.
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An diesem Abend lohnte es sich fĂĽr Lovely Heroin, die den lokalen Support mimten. Das Duo legt mit wabernden Melodien vor, die vor der Videoprojektionsfläche im dunklen Keller angenehm undergroundig wirkten. “Anger” leuchtet im Hintergrund auf, während im Vordergrund mit Tonproblemen gekämpft wird. Es folgt ein Instrumentenwechsel, Gesang der in Gedanken Schlieren zieht und mitschwingende Körperbewegung. Umringt von ausschlieĂźlich schönen Menschen durchdringen die vollen, hypnotischen Klänge zur späten Stunde.
AnschlieĂźend daran leuchten die Scheinwerfer fĂĽr Levin Goes Lightly auf. Ihr neues Album Nackt erschien im April, von dem mindestens Pflaster und Rote Lippen fĂĽr langfristige OhrwĂĽrmer sorgen sollten. Das Trio um den hĂĽbschen Stuttgarter performen irgendwas zwischen strahlender Authentizität und glitzerndem Retropop: Der stehende Schlagzeuger, der melodieversierte Gitarrist und die angenehme Stimme lassen in den vorbeiziehenden Reflexionen der Diskokugel Schwermut schön erscheinen – tanzbar und bowieesk. Töne und Worte prasseln wie Nieselregen im Sommer, dem man nicht entkommen will.
Weblinks LEVIN GOES LIGHTLY:
Bandcamp: https://levingoeslightly.bandcamp.com/
Facebook: www.facebook.com/Levingoeslightly
Instagram: www.instagram.com/levingoeslightly