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BRING ME THE HORIZON – amo

BRING ME THE HORIZON - amo

Bring Me The Horizon amo

Die neuen Linkin Park?

Die musikalische Entwicklung von Bring Me The Horizon ist so überraschend wie vielseitig und hat die Jungs aus Sheffield zu Popstars gemacht. Am 25. Januar erscheint das neue Album amo, auf das die Band bereits mit den Singles MANTRA, medicine, mother tongue und wonderful life eingestimmt hat. Letztere ist ein Instant Hit inklusive Cradle of Filth Frontmann Dani Filth, der im zugehörigen Musikvideo einen selbstironischen Auftritt hinlegt. Auf amo ist dieses Lied allerdings auch ein Außenseiter und einzige Erinnerung an die weit entfernte Deathcore-Vergangenheit der Band. Denn mit amo ist es endgültig soweit: Bring Me The Horizon sind radiotauglich. Ein wenig ironisch ist das schon, da Frontman Oli Sykes in einem Interview mit Music Week kürzlich “the shit you hear on the radio” beklagte.

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Der Weg in den Mainstream

Bring Me The Horizon setzen mit amo den auf That’s The Spirit eingeschlagenen Wandel zum elektronisch verspielten Rock (MANTRA, sugar honey ice & tea) fort und experimentieren meist erfolgreich mit einer ganzen Reihe von Stilen. Dabei nähern sie sich zeitgemäßer Popmusik an. Gitarren bestimmen diese Songs selten, Metal war einmal. Puristische Fans der ersten Stunde haben sich mittlerweile ohnehin eine andere Lieblingsband gesucht. “Cause some kid on the ‘gram said he used to be a fan but this shit ain’t heavy metal” heißt es in Heavy Metal, wo ausgerechnet Beatboxer (!) Rahzel als Gastmusiker auftritt. Touché.

Der harmonische Neuling ist näher an Grime, Garage, Liquid Drum’n Bass (Ouch), Hip Hop und Dreampop. Der trancige EDM-Song Nihilist Blues mit Gastsängerin Grimes steht stellvertretend für den starken Gebrauch elektronischer Elemente. Zum guten Ton des Albums gehören zudem erneut viele (digitale) Streichinstrumente – das Album wurde von Sykes und Keyboarder Jordan Fishund produziert – und es keimt die Hoffnung, dass Bring Me The Horizon irgendwann ein Aktion wie das bombastische Live at the Royal Albert Hall wiederholen.

Alles aus Liebe

Textlich ist amo, das im Portugiesischen “Ich liebe dich” steckt (eu te amo) und in dieser Sprache auch Chef/Hausherr bedeutet, der Band zufolge ein Konzeptalbum über die Liebe. Die heftige Scheidung und die zweite Ehe von Sänger Oli Sykes wirken nach. Jetzt singt er über die Kraft und Abwesenheit der Liebe, Hoffnung und Verzweiflung oder mitunter gefährliche Verführungskraft. Liebe zur Musik darf man Bring Me The Horizon attestieren und die Lyrics des neuen Albums wirken bisweilen stärker als die Musik.

amo überrascht mit seiner Konsequenz und enttäuscht gleichzeitig damit. Es scheint, als wollte die Band unbedingt ihre zweifellos vorhandene Vielseitigkeit demonstrieren, womit das Album jedoch weniger wie ein geschlossenes Ganzes wirkt. Der an Hits reiche Vorgänger That’s The Spirit fand eine persönliche und nahezu perfekte Balance aus metallischer Härte und eingängigem Pop, nun dringen Bring Me The Horizon in musikalische Nischen vor, die bereits andere Künstler besetzen. Zum Beispiel Ed Sheeran oder Justin Bieber.

Zwischen Experimentierfreudigkeit und Konvention

Ist es schlimm, dass Bring Me The Horizon massentauglicher und trotz aller Experimentierfreudigkeit konventioneller werden? Keineswegs. Aber sie sind jetzt vielleicht nicht mehr ganz so besonders. Für amo haben sie eher Tracks gebaut als Hymnen komponiert und erweitern ihr Repertoire um tanzbare Stücke. Das macht sie mit den Metalbrettern aus vergangenen Tagen zur ultimativen Festivalband. Für ihre kompromisslose und konstante Weiterentwicklung verdienen Bring Me The Horizon Respekt. Sie bleiben eine Spalterband, die sich nun einer stilistischen Kategorisierung verweigert.

Tracklist BRING ME THE HORIZON – amo

01. i apologise if you feel something
02. MANTRA
03. nihilist blues (feat. Grimes)
04. in the dark
05. wonderful life (feat. Dani Filth)
06. ouch
07. medicine
08. sugar honey ice & tea
09. why you gotta kick me when i’m down?
10. fresh bruises
11. mother tongue
12. heavy metal (feat. Rahzel)
13. i don’t know what to say

Deutschlandtermine BRING ME THE HORIZON “First Love World Tour” 2019

07. – 09.06. 2019 Nürnberg, Rock im Park
07. – 09.06. 2019 Rock am Ring, Nürburgring, Nürburg

Weblinks BRING ME THE HORIZON:

Homepage: www.bmthofficial.com
Facebook: www.facebook.com/bmthofficial
Instagram: www.instagram.com/bringmethehorizon

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