Website-Icon Monkeypress.de

MILA MAR – Haime EP

MILA MAR - Haime EP

Nach langer Schaffenspause kommen Mila Mar um Leadsängerin Anke Hachfeld nun zurück. Zurück zu ihren Wurzeln mit neuer EP. Seit 2005 ist es still um die Band geworden. Jeder ging so seiner Wege und an eine Fortsetzung wurde eigentlich auch nicht gedacht. Doch jetzt ist alles anders, denn seit einem Jahr gibt es sie wieder und nach ein paar Live-Konzerten veröffentlichen Mila Mar in altbewährter Klangkultur ein neues, gelungenes Werk: Die EP Haime.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:
/wp-content/TTS/109300.mp3?_=1

Auf einem Flyer zur CD ist zu lesen:„Mila Mar erschaffen einen Klang, der vermuten lässt: Das Eismeer läge im Orient.“ Dieser Satz transportiert eine, grob gesagt, treffende Aussage zu dem, was den Hörer erwartet. Jedoch gibt es natürlich noch mehr, das über diese EP gesagt werden muss:

Eine Klangwelt voller intensiver Gefühle, die mal frech und frei und dann wieder verträumt und nachdenklich wirkt. Auch wenn ich die Sprache nicht verstehe, so greift die Musik tief. Dies wäre dann auch der einzige Kritikpunkt, denn die Sprache, in der die Lieder verfasst sind, ist nach wie vor eine Phantasiesprache. Dies muss man mögen, da man die CD sonst schnell wieder zurück ins Regal stellen wird. Ich persönlich mag Anke Hachfelds Stimme lieber, wenn sie mir etwas in einer für mich verständlichen Sprache transportiert, jedoch erwische ich mich dabei, das ich diese CD nun schon mehrfach gehört habe und es auch noch häufiger tun werde. Um die Musik ein wenig einzuordnen, werde ich an dieser Stelle Ähnlichkeiten mit Dead Can Dance erwähnen. Dies ist nicht im Sinne von Kopieren gemeint, als vielmehr die Auffälligkeit, Musik zu fühlen, eine wunderbare Stimme mit traumhaft schönen Melodien zu vereinen. Ich habe erst zwei Sängerinnen live erleben dürfen, die es geschafft haben, mit ihrer Stimme und ihrer Musik Tränen in die Augen der Zuhörer zu zaubern und gleichzeitig eine Gänsehaut zu produzieren: Anke Hachfeld und Lisa Gerrard.

Nun aber zurück zu den Stücken. Das erste Lied Fliedermoos gibt mir ein gutes Gefühl durch eine tolle Harmonisierung von Melodie und Stimme. Es vermittelt eine Art Leichtigkeit. Der zweite Song Rose entführt den Hörer hingegen mit orientalischen Klängen in eine andere Welt.

Asche dagegen ist sehr emotionsgeladen. Dieses Lied ist mit den Worten „Jeder Berg, alle Meere – Lebwohl mein lieber Bruder“ Ankes Bruder gewidmet. Und genau das bekommt der Hörer zu spüren. Für mich einer der schönsten Songs, den Mila Mar herausgebracht haben. Beim ersten Hören der EP ist genau dieser Song hängengeblieben und ich musste die Repeat-Taste drücken, um ihn mehrfach zu genießen. Das dazu gedrehte Video komplementiert das Gefühl. Ein wundervolles Lied zum Trauern und Träumen.

Der nächste Track mit dem Titel Haime, was im Elbischen so viel bedeutet wie Gewohnheit, entreißt den Hörer aus der Trauer und sorgt für einen neuen Traum. Das Lied baut sich langsam auf und erreicht einen angenehmen Impuls zur Mitte hin, der bis zum Ende den Hörer fesselt.

Klangintensiv und gut abgestimmt ist diese EP ein Muss für Liebhaber von gefühlvoller Musik mit einer wundervollen Frauenstimme in einer Phantasiesprache. Der letzte Song Neptune rundet die EP ab und lässt es entspannt ausklingen.

Tracklist MILA MAR – Haime:

01. Fliedermood
02. Rose
03. Asche
04. Haime
05. Neptune

Übrigens: Aktuell veröffentlicht die Band ihr Erfolgsalbum Nova erneut und das zudem auf Vinyl als limitierte Auflage. Auch das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Die mobile Version verlassen