THE VERVE – Urban Hymns (20th Anniversary Edition)

THE VERVE - Urban Hymns (20th Anniversary Edition)
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10 Album

10 Bonus-CD

Gesamtnote

10

20 Jahre ist es nun schon her, dass eine bis dato vorrangig in Großbritannien und hierzulande nur Insidern bekannte Band auf einmal ein massives Airplay zu verzeichnen hatte. Bitter Sweet Symphony war plötzlich in aller Munde, ja, auch in aller Radiostation und hielt sich 22 Wochen lang in den Single-Charts. Eindeutig: The Verve hatten ihren große Durchbruch. Nicht nur die Single konnte sich beweisen, die Band um Richard Ashcroft konnte mit dem dazugehörigen Album Urban Hymns auch die Album-Charts auf Platz 11 erklimmen, sich in diesen über ein Jahr halten und damit Platin einheimsen. Tatsächlich: 20 Jahre ist das jetzt schon her. Ein Jubiläum, das Grund zum Feiern gibt. Das wird auch getan, sodass Urban Hymns nun in verschiedenen Versionen neu veröffentlicht wird. Unter anderen in der Version als Deluxe-Doppel-CD, um die es an dieser Stelle gehen soll.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Die erste CD enthält natürlich zunächst einmal das Album Urban Hymns in seiner vollen Länge. Eröffnet direkt mit der großen Hymne Bitter Sweet Symphony. Mit Streichern unterlegt ist hier eine balladeske und dennoch treibende BritPop-Ballade gelungen, die ergänzt um den markanten Gesang Richard Ashcrofts bis heute seinesgleichen sucht. Spricht man von Ballade, so muss man hier feststellen, dass das Album zwar insgesamt ruhig ausfällt, aber dabei doch eingängig ist und auch sehr oft im mittleren Tempo sehr gut mitreißen und bewegen kann. Schon das folgende Sonnet zeigt es sehr gut. Klare Gitarrensounds, Melancholie und Eingängigkeit vor allem im Chorus, so das Erfolgsrezept, das in verschiedenen Prägungen immer wieder begegnet hier.

Wie gut das aufging, zeigen sowohl die Singles als auch die weiteren Tracks. Das sowohl mit Optimismus als auch mit Melancholie. Optimismus beispielsweise in Lucky Man. Die Gitarre auch mal in Dur, Streicher, Anklänge von Nachdenklichkeit, die sich im Chorus schnell wieder auflösen – all das vereint sich hier prima. Ein The Drugs Don’t Work hingegen: tieftraurig, aber auch so, dass man sich ihm nicht entziehen kann. Und was die Singles zeigen, zeigt eben auch der Rest. Weeping Willow beispielsweise hat ebenfalls diese hymnischen Momente, die auf dem Album so oft begegnen. Mit Gitarrenlinien, Percussion, Sehnen, Emotion und dem The Verve-eigenen Stil kann auch hier überzeugt werden.

An einigen Stellen wird es dann aber auch mal rockiger auf dem Album. Space and Time ist so ein Pate dafür. Zunächst ebenfalls ruhig, wird im Chorus auf den Verzerrer gedrückt. Mit The Rolling People und Come On sind dann auch zwei durch und durch rockige Nummern auf dem Album, die für Abwechslung sorgen, ohne aus dem Rahmen zu fallen. Etwas, das man dann auch live merkt, denn auf der zweiten CD finden sich insgesamt 14 Live-Aufnahmen, von denen elf beim quasi legendären Konzert in Wigan (Haigh Hall) aufgenommen wurden – ein Heimspiel nach sechs Jahren. Nebst Stücken aus der Urban Hymns zeigt die Live-Aufnahme auch eindrucksvoll, dass die Band eben auch mehr ist als nur dieses Erfolgs-Album.

Live-Qualitäten und Eindrücke des früheren The Verve-Werks zeigt schon der Live-Opener This is Music vom Album A Northern Soul. Druckvoller BritRock wird präsentiert, der Applaus ist groß, bevor man zu einem Reigen von Stücken der Urban Hymns zurückkehrt, angefangen mit Space and Time, schon bei der Ankündigung frenetisch bejubelt. Man merkt bei der Aufnahme bei jedem einzelnen Stück, wie groß das Stadion-Potenzial der Band zu dieser Zeit war. Nummern wie Sonnet sind einnehmend, sei die Menge auch noch so groß. Aber auch das verträumte Life’s an Ocean (erneut von A Northern Soul) passt hier sehr gut rein. Getragen vom Basslauf steigert es sich immer weiter. Den Abschluss der Haigh Hall-Aufnahmen bildet indes eine zehnminütige Version von Bitter Sweet Symphony.

Löblich ist, dass man nach den Stücken aus Wigan noch drei weitere Nummern ergänzt hat. Gerade History, hier in einer Aufnahme aus der Brixton Academy, wäre sonst ein herber Verlust gewesen. Eine Ballade, die der Band von der Qualität her eigentlich schon vor Urban Hymns großen Ruhm hätte bescheren müssen. Und zum Abschluss mit Slide Away (aufgenommen in der Manchester Academy) noch der Beleg dafür, dass auch das Debüt A Storm In Heaven (damals noch als Verve ohne „The“ davor) schon eine hohe Qualität hatte. Damals etwas psychedelisch und dream-poppig, aber hier doch zugänglich und live-tauglich. Ein guter Abschluss der Wiederveröffentlichung eines hervorragenden Albums ergänzt um eine herausragende Live-CD!

Neben der hier besprochenen Doppel-CD-Version ist die Urban Hymns auch als CD, Super Deluxe 5-CD+DVD-Box und als Vinyl-Box mit drei Doppel-LPs erhältlich.

Tracklist THE VERVE – Urban Hymns (20th Anniversary Edition)

CD 1
01. Bitter Sweet Symphony
02. Sonnet
03. The Rolling People
04. The Drugs Don’t Work
05. Catching the Butterfly
06. Neon Wilderness
07. Space and Time
08. Weeping Willow
09. Lucky Man
10. One Day
11. This Time
12. Velvet Morning
13. Come On

CD 2 (Tracks 1-11 Live at Haigh Hall 24.05.98)
01. This Is Music
02. Space and Time
03. Catching the Butterfly
04. Sonnet
05. The Rolling People
06. Weeping Willow
07. The Drugs Don’t Work
08. Lucky Man
09. Life’s an Ocean
10. Velvet Morning
11. Bitter Sweet Symphony
12. A New Decade (Washington DC 9.30 Club 03.11.97)
13. History (Brixton Academy 16.01.98)
14. Slide Away (Manchester Academy 11.08.97)

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